Die Regierung des Tschad hat ihre Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation African Parks beendet – einer gemeinnützigen Organisation, in deren Vorstand der Duke of Sussex, Prinz Harry, sitzt.
In einer offiziellen Mitteilung vom Montag warf das Umweltministerium der Organisation Arroganz, Respektlosigkeit gegenüber der Regierung sowie mangelnde Zusammenarbeit mit den Behörden vor. Zudem habe African Parks versagt, die Wilderei wirksam zu bekämpfen, was zur Entscheidung beigetragen habe, das 15-jährige Mandat zur Verwaltung zweier Naturschutzgebiete im Land vorzeitig zu beenden.
Betroffen sind zwei bedeutende Schutzgebiete im Tschad:
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Das Ennedi Natur- und Kulturerbe-Reservat
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Das Greater Zakouma Ecosystem, zu dem unter anderem der bekannte Zakouma-Nationalpark gehört
African Parks verwaltet insgesamt 22 Nationalparks und Schutzgebiete in 12 afrikanischen Ländern. Ziel der Organisation ist es, diese Gebiete ökologisch, sozial und finanziell nachhaltig zu gestalten – vor allem in Ländern, die aufgrund von Armut und Konflikten Schwierigkeiten haben, ihre Natur zu schützen.
In einer ersten Stellungnahme erklärte African Parks, man habe Gespräche mit dem Ministerium aufgenommen, um die Beweggründe der Regierung besser zu verstehen und eine Lösung im Sinne des Naturschutzes zu finden.
Mehrere Skandale erschüttern African Parks
Der Vorfall im Tschad ist nicht der erste Rückschlag für die Organisation: Anfang des Jahres hatte African Parks zugegeben, dass Mitarbeiter in einem von ihr betreuten Park in der Republik Kongo Angehörige der lokalen Bevölkerung misshandelt hatten. Ein unabhängiger Untersuchungsbericht zu diesen Vorfällen wurde bisher nicht veröffentlicht – ein Schritt, der auf breite Kritik stieß.
Prinz Harrys Rolle bei African Parks
Prinz Harry ist seit 2016 mit African Parks verbunden. Von 2017 bis 2023 war er Präsident der Organisation, bevor er in den Vorstand wechselte. Die Organisation wird von zahlreichen namhaften Geldgebern unterstützt, darunter die Europäische Union, Rob Walton (Erbe des Walmart-Vermögens) und Howard Buffett, Sohn des Investors Warren Buffett. Im Jahresbericht 2023 gab die Organisation an, jährlich über 500.000 US-Dollar an Fördermitteln zu erhalten.
Der Schritt der tschadischen Regierung stellt einen weiteren Rückschlag für Prinz Harrys karitative Arbeit dar. Erst Anfang des Jahres hatte er sich aus Sentebale, einer von ihm mitgegründeten Organisation zur Unterstützung von Aids-Waisen in Botswana und Lesotho, zurückgezogen.
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