US-Präsident Donald Trump hat im Rahmen eines neuen Handelsabkommens mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping überraschend weitreichende Zugeständnisse gemacht. Im Gegenzug für Pekings Zusicherung, den Export von Fentanyl stärker zu bekämpfen, kündigte Trump eine Senkung der US-Zölle auf chinesische Importe um 10 Prozentpunkte an.
Damit würde der durchschnittliche US-Zollsatz auf chinesische Waren von rund 57 % auf etwa 47 % sinken – ein Schritt, der Verbrauchern in den USA Erleichterung verschaffen könnte. Dennoch ist das Abkommen politisch und wirtschaftlich hoch umstritten.
Ein riskantes Manöver
Die Zollerleichterung kommt, obwohl Trump in der Vergangenheit China wiederholt beschuldigt hatte, Abmachungen nicht einzuhalten – insbesondere beim Thema Drogenbekämpfung. Noch 2024 hatte er öffentlich beklagt, China würde seine Versprechen im Kampf gegen den Export von Fentanyl-Chemikalien in die USA nicht einlösen.
Tatsächlich hat China laut US-Behörden in den letzten Monaten mehrere Vorprodukte von Fentanyl unter staatliche Kontrolle gestellt und gegen illegale Exporte vorgegangen. Laut dem Jahresbericht der US-Drogenbehörde DEA ist die Reinheit von Fentanyl in den USA zuletzt gesunken – ein mögliches Indiz für Lieferengpässe in Mexiko.
China nutzt seine Hebel geschickt
Trumps Entscheidung ist nicht nur Ausdruck von Fortschritten im Anti-Fentanyl-Kampf, sondern auch ein Zugeständnis an Chinas wirtschaftliche Macht. In der Vergangenheit hatte Peking im Gegenzug zu Trumps Zöllen selbst Gegenzölle erhoben, wichtige Rohstoffe wie Seltene Erden eingeschränkt und US-Exporte – etwa Sojabohnen – massiv reduziert.
Zudem hat China bislang kaum Schritte unternommen, den US-Markt für amerikanische KI-Technologie zu öffnen – ein erklärtes Ziel Trumps. Nun bleibt abzuwarten, ob das neue Abkommen auch auf dieser Ebene Fortschritte bringt.
Risiko für die transatlantischen Beziehungen
Während China von Trumps Konzession profitiert, könnten andere enge Partner der USA sich benachteiligt fühlen. Besonders Mexiko und Kanada, ebenfalls mit US-Zöllen belegt, beobachten die Entwicklung mit Sorge. Beide Länder hatten – teils erfolgreicher als China – Maßnahmen gegen den Fentanyl-Schmuggel ergriffen, sehen sich jetzt aber außen vor gelassen.
Trumps Deal mit Xi könnte also kurzfristig für Entspannung im Handelsstreit sorgen – aber auf Kosten der Glaubwürdigkeit gegenüber Partnerstaaten und früherer US-Positionen.
Fazit: Fortschritt oder Rückschritt?
Ob der Deal als Erfolg oder Rückschritt zu bewerten ist, bleibt offen. Einerseits zeigt Trump Verhandlungsbereitschaft – und reagiert auf die realen Probleme der Fentanyl-Krise. Andererseits riskiert er mit seiner einseitigen Zollpolitik Spannungen mit anderen Verbündeten und spielt erneut ein hohes geopolitisches Spiel mit ungewissem Ausgang.
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