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Trumps neue Sicherheitsstrategie: „America Alone“ und der Bruch mit Europa

lovepixs (CC0), Pixabay
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Die neue nationale Sicherheitsstrategie der Trump-Regierung, veröffentlicht am 5. Dezember 2025, signalisiert eine drastische Neuorientierung der US-Außenpolitik. Auf 33 Seiten legt das Dokument eine Vision dar, die sich von traditionellen Allianzen entfernt und stattdessen auf eine unilaterale, „America First“-Politik setzt.

Besonders deutlich zeigt sich die Ablehnung gegenüber Europa. Die Strategie wirft den europäischen Verbündeten pauschal vor, die Meinungsfreiheit zu unterdrücken, überreguliert zu sein und demokratische Friedenswünsche gegenüber Russland zu ignorieren. In alarmierender Sprache warnt das Papier vor einem drohenden „zivilisatorischen Verschwinden“ Europas, sollte sich der demografische Wandel fortsetzen – ein Verweis auf die rassistische „Great Replacement“-Theorie.

Während Europa als schwach und instabil dargestellt wird, wird Russland weitgehend geschont. Die Strategie plädiert für „strategische Stabilität“ mit Moskau und positioniert die USA nicht als Verbündete Europas, sondern als neutrale Vermittler zwischen Russland und europäischen Staaten. NATO-Erweiterungen sollen künftig verhindert werden – ein klarer diplomatischer Gewinn für Wladimir Putin.

Auch andere Regionen werden neu bewertet: China wird als unausweichlicher Konkurrent anerkannt, dessen Aufstieg zwar bedauerlich, aber nicht umkehrbar sei. In Lateinamerika sucht Washington nach neuen Verbündeten, obwohl die dortige Realität – schwache Partnerschaften und interne Korruption – kaum Hoffnung verspricht.

Kritiker wie der Autor Nick Paton Walsh sehen in dem Dokument eine Mischung aus aggressivem Tonfall und inhaltlicher Leere. Der Text enthalte kaum konkrete Strategien, dafür aber zahlreiche ideologische Floskeln und alarmistische Sprache. Besonders bedenklich sei die offene Bereitschaft zur Einmischung in europäische Innenpolitik, wenn etwa davon gesprochen wird, „Widerstand gegen Europas derzeitigen Kurs zu kultivieren“.

Fazit: Die Strategie wirkt wie eine akademisch verpackte Version von Trumps Rhetorik – voller Ressentiments, vager Bedrohungsszenarien und wenig Substanz. In einer Zeit globaler Unsicherheiten sendet das Weiße Haus damit ein gefährliches Signal der Spaltung und Selbstisolierung aus.

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