Die Fast-Food-Kette McDonald’s hat im ersten Quartal 2025 den größten Umsatzrückgang in ihren US-Filialen seit der Hochphase der Corona-Krise verzeichnet. Laut Unternehmensangaben gingen die Umsätze in den US-Restaurants, die seit mindestens einem Jahr geöffnet sind, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 % zurück.
Das ist der stärkste Einbruch seit dem zweiten Quartal 2020, als viele Filialen pandemiebedingt geschlossen waren.
McDonald’s-CEO Chris Kempczinski erklärte, viele Kunden seien aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage verunsichert:
„Die Menschen kämpfen mit Unsicherheit – aber sie können sich immer auf McDonald’s als Anbieter von herausragendem Preis-Leistungs-Verhältnis verlassen.“
Wirtschaftliche Unsicherheit und Preisanstieg schrecken Kunden ab
McDonald’s kämpft seit Monaten mit der Zurückhaltung vieler Verbraucher, insbesondere von Haushalten mit niedrigerem Einkommen, die Preiserhöhungen zunehmend kritisch sehen. Parallel dazu verzeichnete die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2025 ein negatives Wachstum von -0,3 %, der erste Rückgang seit 2022.
Der Umsatzrückgang bei McDonald’s fiel damit in die ersten Wochen der neuen Amtszeit von Präsident Donald Trump, dessen wirtschaftspolitische Maßnahmen – insbesondere neue Zölle auf Importwaren – viele Unternehmen und Konsumenten verunsichern.
Die neuen „Befreiungstagszölle“ (Liberation Day Tariffs), die Trump am 2. April ankündigte, sind in den aktuellen Zahlen noch nicht vollständig enthalten.
Globales Geschäft stabilisiert Gesamtumsatz
Trotz des Rückgangs in den USA konnte McDonald’s im Ausland zulegen. In Japan, Australien und dem Nahen Osten wuchsen die Umsätze, was den weltweiten Rückgang auf 1 % abmilderte.
Kempczinski betonte die langfristige Stabilität des Unternehmens:
„McDonald’s steht seit über 70 Jahren für Innovation, Führungsstärke und Anpassungsfähigkeit. Das gibt uns das Vertrauen, auch durch schwierige Marktphasen erfolgreich zu navigieren.“
US-Zölle sorgen branchenweit für Preisschübe
Nicht nur McDonald’s reagiert auf die wirtschaftliche Unsicherheit. Auch andere Unternehmen warnen vor den Folgen von Trumps Zollpolitik:
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Intel rechnet mit steigenden Kosten und einer erhöhten Rezessionsgefahr.
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Adidas kündigte an, dass beliebte Modelle wie Gazelle und Samba in den USA teurer werden könnten.
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DHL setzte vorübergehend Lieferungen im Wert von über 800 $ aus – erst nach neuen Zollabsprachen konnten sie wieder aufgenommen werden.
Trump selbst verteidigte seine Maßnahmen mit dem Ziel, Arbeitsplätze in die USA zurückzuholen. Viele Ökonomen bezweifeln jedoch, dass dieser Effekt kurzfristig eintritt – und verweisen auf mögliche Jobverluste und Preisanstiege in der Übergangsphase.
Zu den enttäuschenden Wirtschaftsdaten sagte Trump am Dienstag:
„Ich brauche ein wenig Zeit. Diese Zahlen spiegeln noch die Biden-Wirtschaft wider.“
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