US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, in der kommenden Woche einen Plan für sogenannte „reziproke Zölle“ vorzustellen. Damit weicht er offenbar von seiner ursprünglichen Idee einer pauschalen Zollgebühr auf alle Importe ab.
Trump erklärte am Freitag, dass die neuen Zölle vor allem darauf abzielen, Länder genauso zu besteuern, wie sie die USA besteuern. „Ich denke, das ist der einzig faire Weg – so wird niemand benachteiligt“, sagte er im Weißen Haus. Details des Plans ließ er jedoch offen.
Strategiewechsel oder nur neue Rhetorik?
Vor seiner Amtszeit hatte Trump angekündigt, einen pauschalen Zoll von 10 bis 20 % auf alle Importe zu erheben. Seit seiner Rückkehr ins Amt experimentiert er jedoch mit unterschiedlichen Maßnahmen:
🔹 Erhöhung der Zölle auf China um 10 %, was bereits zu Gegenmaßnahmen aus Peking führte.
🔹 Angekündigte, aber dann ausgesetzte Zölle auf Kanada und Mexiko, nachdem neue Vereinbarungen zur Grenzsicherheit getroffen wurden.
🔹 Mögliche Sonderzölle auf Pharmazeutika, Halbleiter, Kupfer, Stahl und Aluminium, zu denen bislang keine endgültige Entscheidung gefallen ist.
Es bleibt unklar, ob die neue „reziproke“ Zollstrategie bestehende oder geplante Zölle ersetzt oder nur eine Ergänzung darstellt.
Handelsdefizit als Hauptmotivation
Hinter Trumps Vorstoß steht sein erklärtes Ziel, das US-Handelsdefizit zu verringern. Laut den neuesten Zahlen des US-Census-Büros belief sich das Handelsbilanzdefizit der USA im Jahr 2024 auf 918,4 Milliarden Dollar – ein Anstieg von 133,5 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr.
Während die USA mit Ländern wie den Niederlanden, Australien und Großbritannien Handelsüberschüsse erzielten, bestanden große Defizite mit:
🔸 China: 295,4 Milliarden Dollar
🔸 Europäische Union: 235,6 Milliarden Dollar
🔸 Mexiko: 171,8 Milliarden Dollar
🔸 Vietnam: 123,5 Milliarden Dollar
Handelskonflikte oder faire Marktbedingungen?
Trump setzt Zölle nicht nur als wirtschaftspolitisches, sondern auch als geopolitisches Druckmittel ein. Ob die neue Strategie wirklich zu faireren Handelsbedingungen oder nur zu neuen Handelskonflikten führt, bleibt abzuwarten.
In der kommenden Woche sollen weitere Details folgen – und mit ihnen möglicherweise neue Turbulenzen im globalen Handel.
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