Am 14. Juni, dem 79. Geburtstag von Donald Trump und gleichzeitig dem 250. Gründungstag der US-Armee, rollten Abrams-Panzer durch Washington – begleitet von Drohnen, Militärhunden und einem dampfenden Nieselregen. Die von Trump initiierte Militärparade war kurz, laut und – je nach Perspektive – entweder ein patriotisches Spektakel oder ein autoritärer Aufmarsch mit Folgekosten für die Demokratie.
Trump erklärte in seiner Rede: „Jede andere Nation feiert ihre Siege – Amerika sollte das auch.“ Doch der eigentliche Paukenschlag folgte nicht auf der Straße, sondern in den Reaktionen. In über 2.000 Städten fanden Proteste unter dem Motto „No Kings“ statt, bei denen Millionen gegen Trumps wachsende Machtfülle demonstrierten. Viele sehen in seinem präsidialen Stil eine bedrohliche Abkehr von demokratischen Grundsätzen.
Die Proteste waren größtenteils friedlich, trugen jedoch eine klare Botschaft: Widerstand gegen die politische Ein-Mann-Show. In Philadelphia trug ein Demonstrant in Kolonialkleidung ein John-Adams-Zitat: „Liberty once lost is lost forever.“ In Los Angeles schwebte ein 20-Fuß-Trump-Ballon im Wind – als Baby im Windel-Outfit.
Parallel zur patriotischen Choreografie häuften sich beunruhigende Nachrichten: In Minnesota wurde ein Abgeordneter samt Ehefrau ermordet, bei einem weiteren Anschlag gab es Verletzte. In einem verdächtigen Fahrzeug fand man eine Liste demokratischer Politiker und ein Manifest mit dem Titel „No Kings“.
Währenddessen eskalierte der Konflikt im Nahen Osten: Iran griff Israel mit Raketen an, das reagierte umgehend mit Gegenschlägen. Die USA könnten in den Konflikt hineingezogen werden.
Trump selbst blieb bei der Parade ungewohnt diszipliniert – keine spontanen Seitenhiebe auf politische Gegner, keine Tiraden. Vielleicht ein taktisches Innehalten angesichts wachsender Unruhe im In- und Ausland.
Fazit: Was als patriotische Geburtstagsparade begann, wurde zum Katalysator einer breiten Protestbewegung. Die USA erleben eine politische Zerrissenheit, bei der selbst Geburtstagsständchen nicht mehr ohne Sicherheitskräfte, Tränengas und historischen Verweis auf Freiheitskämpfe auskommen.
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