US-Präsident Donald Trump hat im Weißen Haus den Black History Month gefeiert – nur wenige Tage, nachdem er per Exekutivbefehl sämtliche Diversitäts-, Gleichstellungs- und Inklusionsprogramme (DEI) in der Bundesregierung abgeschafft und zahlreiche Mitarbeiter entlassen hat.
Bei der Veranstaltung lobte Trump die Beiträge afroamerikanischer Bürger zur US-Geschichte und betonte, dass seine Politik „für alle Amerikaner“ da sei. Gleichzeitig verteidigte seine Regierung die Abschaffung von DEI-Programmen als „notwendige Maßnahme gegen Diskriminierung“. Kritiker sehen darin jedoch einen massiven Rückschritt für Minderheitenrechte in den USA.
Von der Abschaffung zur Feier – Trumps paradoxer Umgang mit Black History Month
Trump hatte am 31. Januar bereits eine offizielle Proklamation zum Black History Month veröffentlicht, in der er die Verdienste afroamerikanischer Persönlichkeiten würdigte. Doch zeitgleich unterzeichnete er eine Reihe von Anordnungen, die:
- Diversity-, Equity- und Inclusion-Programme (DEI) in sämtlichen Bundesbehörden beendeten,
- zahlreiche Diversity-Beauftragte entließen, darunter auch in Geheimdiensten,
- die Finanzierung von Universitäten mit DEI-Initiativen infrage stellten,
- kulturelle Gedenkmonate beim US-Militär verbot, darunter Black History Month und Women’s History Month.
Besonders das US-Verteidigungsministerium ließ mit einer klaren Botschaft aufhorchen: „Identity Months sind tot beim DoD.“
Trotz dieser Maßnahmen versammelte Trump am Donnerstag über 500 Gäste im East Room des Weißen Hauses, darunter Republikanische Politiker, Wirtschaftsvertreter und Prominente wie Tiger Woods.
„Wir kämpfen für alle Amerikaner“ – Trumps fragwürdige Argumentation
Während seiner Rede betonte Trump, dass seine Regierung für die Rechte aller Amerikaner kämpfe – insbesondere durch:
- Strenge Grenzschutzmaßnahmen,
- Handelszölle, die Arbeitsplätze in den USA sichern sollen,
- die drastische Kürzung von Staatsausgaben durch die von Elon Musk geleitete „Regierungseffizienz“-Abteilung.
Er bemerkte, dass bei einer ähnlichen Veranstaltung während seiner ersten Amtszeit nur fünf afroamerikanische Gäste anwesend gewesen seien, diesmal jedoch der Saal „voller begeisterter Menschen“ gewesen sei.
„Ich habe damals gefragt: Ist das alles? Sind wir offen?“, scherzte Trump. „Das hat sich geändert. Einer der Gründe, warum ich heute Präsident bin, ist die schwarze Wählerschaft.“
Streit um die Abschaffung der Diversitätsprogramme
Die Feier im Weißen Haus fand vor dem Hintergrund massiver Kritik statt. Bürgerrechtsgruppen, Universitäten und ehemalige Regierungsmitarbeiter haben bereits mehrere Klagen gegen Trumps Entscheidung eingereicht.
Besonders umstritten ist die Entscheidung des Bildungsministeriums, das allen Schulen eine Frist von 14 Tagen gesetzt hat, um ihre DEI-Programme zu beenden. Auch im US-Verteidigungsministerium sind kulturelle Veranstaltungen nun verboten, um – so die offizielle Begründung – „die Einheit der Truppe zu wahren“.
Trumps stellvertretender Stabschef Stephen Miller verteidigte die Maßnahmen mit drastischen Worten:
„Dieses Land wurde durch illegale Diskriminierung durch DEI-Programme gelähmt.“
Laut Miller habe diese Politik die Wirtschaft geschwächt, die öffentliche Sicherheit gefährdet und das tägliche Leben erschwert.
Fazit: Symbolische Anerkennung, aber massive Einschränkungen
Während Trump mit großem Pomp den Black History Month feiert, hat seine Regierung zeitgleich viele der politischen Errungenschaften abgeschafft, die Minderheiten unterstützten.
Die Ironie des Moments ist kaum zu übersehen: Eine feierliche Anerkennung der afroamerikanischen Geschichte – in einem politischen Umfeld, das ihre Förderung aktiv einschränkt.
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