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Trump empfängt Ramaphosa – Streit um angebliche Verfolgung weißer Südafrikaner eskaliert

kalhh (CC0), Pixabay
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US-Präsident Donald Trump will beim Besuch des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Weißen Haus erneut die Lage der weißen Minderheit in Südafrika thematisieren. Laut Trump werden vor allem sogenannte Afrikaaner – Nachfahren niederländischer Siedler – im eigenen Land diskriminiert und verfolgt. Experten und südafrikanische Behörden weisen diese Darstellung als falsch und gefährlich zurück.

🗣️ Trump spricht von „Völkermord“ – Südafrika kontert: „Ein Märchen“

Trump hatte mehrfach erklärt, weiße Landbesitzer seien Opfer eines „Völkermords“ – eine Formulierung, die unter Menschenrechtlern weltweit für Empörung sorgt.

„Es gibt keinen Genozid in Südafrika“, betonte Ramaphosa erneut vor seiner Reise.

Laut Statistiken der südafrikanischen Polizei machen Weiße nur rund 2 % der Mordopfer aus – obwohl sie 7 % der Bevölkerung stellen. Schwarze Südafrikaner sind deutlich häufiger von Gewalt und Armut betroffen.

🛬 USA nehmen erstmals gezielt weiße Afrikaaner als Flüchtlinge auf

Trump hatte bereits am 7. Februar 2025 ein Dekret unterzeichnet, das es weißen Südafrikanern erlaubt, als „Opfer rassistischer Diskriminierung“ in die USA einzuwandern. Am 12. Mai wurden 59 weiße Afrikaaner unter großem Medieninteresse empfangen.

Gleichzeitig wurde das allgemeine US-Flüchtlingsprogramm ausgesetzt, was bei Hilfsorganisationen zu Protesten führte.

„Das ist eine Verzerrung des US-Flüchtlingsrechts“, kritisierte Kenn Speicher von den „Friends of Refugees“ am Flughafen Dulles.

🌍 Was sagt Südafrika zur Lage weißer Bürger?

Trotz der historischen Belastung durch das Apartheid-Regime haben weiße Südafrikaner bis heute:

  • Mehr Landbesitz: ca. 72 % der Agrarflächen

  • Besseren Zugang zu Bildung und Gesundheit

  • Signifikant höhere Einkommen und Beschäftigungsquoten

Menschenrechtler wie Mandeep Tiwana (CIVICUS) sagen klar:

„Weiße Südafrikaner sind eine privilegierte Minderheit. Das Wort ‚Genozid‘ ist hier völlig fehl am Platz.“

⚖️ Politischer Streit um neue Landreform

Trumps Vorwürfe stützen sich auch auf das Expropriationsgesetz, das Ramaphosa im Januar 2025 unterzeichnete. Dieses erlaubt unter bestimmten Bedingungen die Enteignung von Land ohne Entschädigung – als Maßnahme gegen die extrem ungleiche Landverteilung.

Trump bezeichnete das Gesetz als „schockierenden Angriff auf Eigentumsrechte“. Elon Musk – gebürtiger Südafrikaner und enger Trump-Verbündeter – verbreitete auf seiner Plattform X wiederholt Behauptungen über „weißen Völkermord“, die von seinem eigenen KI-Chatbot teils übernommen wurden.

💬 Stimmen aus Südafrika: „Wir leben in Armut – nicht sie“

Thapelo Mohapi, Sprecher der Bewegung armer Schwarzer Südafrikaner Abahlali baseMjondolo, erklärte:

„Wir, die in Blechhütten leben und kaum Essen haben, erleben die echte Not. Wenn jemand behauptet, Weiße würden hier verfolgt, ist das eine Lüge.“

Auch Theo de Jager, ein Vertreter weißer Farmer, lobte zwar Trumps Schutzangebot – betonte aber:

„Auch viele schwarze Familien leiden. Die Spannungen in unserem Land sind nicht einfach schwarz-weiß.“

🧾 Fazit: Ideologie trifft Realität

Die Aufnahme weißer Südafrikaner als Flüchtlinge ist ein außenpolitisches Signal Trumps – nicht nur an Südafrika, sondern auch an seine Wählerbasis.
Während die südafrikanische Regierung den Vorwurf der rassistischen Verfolgung entschieden zurückweist, wird das Thema in den USA zunehmend für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert.

Die bevorstehenden Gespräche zwischen Trump und Ramaphosa versprechen mehr diplomatische Spannung als echte Annäherung.

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