Trucky,aber doch vor Gericht gelandet

Mit einem Trick sollen die Angeklagten im Alter zwischen 26 und 44 Jahren, die jetzt vor dem Landgericht Konstanz stehen, aus zwei Autohäusern zwischen Anfang 2008 und 2010 in 483 Fällen mit falschen Versprechungen überteuerte Neufahrzeuge an Kunden verkauft haben. Wie das ging, wo doch jeder um Rabatt „feilscht“? Ganz einfach, den Kunden wurde suggeriert, sie bekämen den hohen Kaufpreis durch monatliche Werbevergütungen erstattet, wenn sie die-bei der Ausliefrung der Fahrzeuge auf den Fahrzeugen vorhandenen Werbebanner- auf den Fahrzeugen beließen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Konstanz. Beworben wurden Energy-Drinks oder Wassertest-Systeme, die dann wiederum über eine von einem der Angeklagten betriebene Firma vertrieben wurden. Die Produkte hätten sich jedoch schlecht verkauft, was absehbar gewesen sei. Letztlich seien so wenige Werbevergütungen ausgeschüttet worden, dass sie für die Käufer nicht einmal den Mehrpreis der Fahrzeuge aufwogen. Für 80 Prozent der Autokäufe wurden Kredite aufgenommen.

Ein Angeklagter bestätigte gestern, die Fahrzeuge, meist seien es Fiat Grande Punto in schwarz gewesen, seien in Slowenien für 10 200 Euro gekauft worden, während der damalige Marktpreis bei 13 000 Euro gelegen habe. Den deutschen Kunden seien sie dann mit einer Gewinnspanne von 4600 Euro verkauft worden. Monatlich seien 30 bis 50 Autos verkauft worden. In der Hoffnung, sie würden sich im Laufe von sechs Jahren zu 100 Prozent selbst bezahlen, wurden sie von ihren neuen Besitzern mit den aufgeklebten Werbebannern über die Straßen des Bundesgebiets gefahren. Nur keiner der Käufer hat wohl jemals die versprochenen Einnahmen bekommen.

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