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Trotz Angst vor Razzien: San Franciscos Lowrider-Parade trotzt Trumps Einwanderungspolitik

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Während im ganzen Land Veranstaltungen zum Hispanic Heritage Month wegen der Angst vor Razzien der US-Einwanderungsbehörde ICE abgesagt werden, fand in San Francisco die traditionelle Lowrider-Parade „King of the Streets: Cruise with a Purpose“ dennoch statt – bunt, laut und trotzig.

Für viele war das Fest ein Stück Freiheit in einer angespannten Zeit.

„Normalerweise mache ich mir Sorgen, ob es regnet. Dieses Jahr habe ich nur nach ICE-Agenten Ausschau gehalten“, sagte Besucherin Isa Gomez, 33, lachend – und erleichtert.

Razzien und Angst vor Abschiebungen hatten in Städten wie Chicago, Milwaukee, Sacramento und Indianapolis zur Absage mehrerer Feste geführt. Doch San Francisco hielt dagegen – mit über 500 kunstvoll verzierten Buicks, Cadillacs und Chevrolets, die durch den Mission District, das Herz der Latino-Community, rollten.


Feier trotz Furcht

Der Präsident des San Francisco Lowrider Council, Roberto Hernandez, der die Parade seit vier Jahrzehnten organisiert, wollte das Fest nicht absagen.

„Mehr denn je müssen wir zeigen, dass wir stolz sind auf unsere Kultur und dass wir hierhergehören“, sagte Hernandez.

Um die Sicherheit zu gewährleisten, waren Polizisten und Anwälte für Bürgerrechte vor Ort – sichtbar, aber zurückhaltend. Trotz der angespannten politischen Lage blieb das Fest friedlich.


„Das sieht aus wie Amerika“

Besonders bewegt zeigte sich Kevin Carreon, 54, Mitglied des traditionsreichen „Low Creations Car Club“. Er kam mit seiner Freundin Daisy Sanchez, um seine cremefarbene 1963er Buick Riviera zu zeigen.

„Hier sind Latinos, Schwarze, Weiße, Asiaten – alle feiern zusammen. Das sieht aus wie Amerika, Mann“, sagte Carreon.

Seine Freundin nickte:

„So viele lächelnde Gesichter. Wir brauchen das. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen.“


Kultur als Widerstand

Seit 1968 feiert die USA zwischen dem 15. September und 15. Oktober den Hispanic and Latin American Heritage Month, eine Hommage an die über 68 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner mit lateinamerikanischen Wurzeln.

Doch unter Präsident Donald Trump hat sich die Stimmung verschärft: Razzien, Drohungen, sogar der Einsatz der Nationalgarde in Städten wie San Francisco wurden angekündigt.

„Diese Parade ist mehr als eine Feier“, sagte Natalia Molina, Professorin für Amerikanistik an der University of Southern California. „Sie ist eine Demonstration von Bürgerrechten – ein Symbol dafür, dass Latinos Teil dieses Landes sind.“


Ein Moment zum Durchatmen

Cesar Hernandez, 41, brachte seinen 1952er Buick Super Black mit – den er seiner 16-jährigen Tochter Celina eines Tages schenken will.

„Das hier ist ein Moment, in dem man einfach mal wieder durchatmen kann“, sagte er. „Für ein paar Stunden muss sich niemand verstecken oder Angst haben.“

Am Ende der Parade, als Musik, Tanz und hupende Autos den Mission District erfüllten, hielt Organisator Roberto Hernandez inne.

„Ich sah all die Menschen lachen und tanzen – und ich war den Tränen nah“, sagte er. „Es fühlt sich an, als gäbe es einen Krieg gegen uns. Aber heute haben wir gewonnen – wenigstens ein bisschen.“

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