Eine Nacht, die als Feier begann, endete in einer Tragödie: Bei einer Album-Release-Party des Rappers Mello Buckzz im Stadtteil River North kam es am 2. Juli zu einer tödlichen Schießerei. Vier Menschen starben, darunter die 26-jährige Taylor Walker, und 14 weitere wurden verletzt – drei davon lebensgefährlich.
Die Täter feuerten gegen 23 Uhr aus einem vorbeifahrenden dunklen Fahrzeug auf eine Gruppe vor dem Artis Restaurant and Lounge, wo die Feier stattfand. Danach flüchteten sie. Die Polizei hat bisher keine Verdächtigen festgenommen.
Opfer Taylor Walker: Ein Herz aus Gold
Am Tag nach dem Anschlag versammelten sich Dutzende Freunde und Angehörige zu einer emotionalen Mahnwache für Taylor Walker im Süden der Stadt. Viele trugen Rosa, ihre Lieblingsfarbe, und ließen pinke Ballons in den Himmel steigen. Walker war bekannt als beliebte Tänzerin und Friseurin, die immer ein offenes Ohr für andere hatte.
„Sie war das Herz unserer Community“, sagte eine Freundin. „Wenn jemand ein Problem hatte – sei es ein gebrochener Pony oder ein gebrochenes Herz – Taylor wusste, was zu tun war.“
Ihr Lebensgefährte, der ebenfalls bei der Schießerei verletzt wurde, erschien zur Mahnwache auf Krücken.
Weitere Opfer und Verletzte
Neben Walker wurden ein 23-jähriger und ein 25-jähriger Mann sowie eine 27-jährige Frau getötet. Die Verletzten sind zwischen 21 und 32 Jahre alt. Unter den Toten soll sich auch der Partner von Rapperin Mello Buckzz befinden, wie sie auf Social Media postete: „Wir waren unzertrennlich – jeden Tag zusammen.“
Polizei und Stadtverwaltung fassungslos
Polizeichef Larry Snelling sprach von einem gezielten Angriff: „Das war kein Zufall. Die Täter hatten es offensichtlich auf bestimmte Menschen abgesehen.“ Am Tatort wurden zahlreiche Patronenhülsen gefunden, darunter auch von einem Sturmgewehr.
Bürgermeister Brandon Johnson, der erst kürzlich einen Rückgang der Gewalt in der Stadt verkündet hatte, zeigte sich tief betroffen: „Ich bin frustriert und wütend über diese sinnlose und feige Tat.“
Ironischerweise ereignete sich die Schießerei nur wenige Tage vor dem 4. Juli, einem Wochenende, das traditionell als eines der gewalttätigsten in Chicago gilt.
Schock auch für Veranstaltungsort
Das Artis Restaurant, das sich selbst als sicherer Ort für People of Color und LGBTQ+-Personen bezeichnet, zeigte sich erschüttert: „Diese Tat widerspricht allem, wofür wir stehen“, so die Betreiber in einer Stellungnahme. Der Betrieb wurde vorübergehend auf Anordnung der Polizei geschlossen.
Kommentar:
Während Chicago erste Fortschritte im Kampf gegen die städtische Gewalt vermeldet hatte, zeigt dieser Vorfall brutal, wie instabil die Lage bleibt. Die Mahnwache für Taylor Walker ist dabei nicht nur ein Akt der Trauer, sondern auch ein lauter Ruf nach Gerechtigkeit – in einer Stadt, die sich nach Frieden sehnt.
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