Startseite Allgemeines Tragödie in Indiana: Putzfrau erschossen, weil sie an der falschen Tür klingelte
Allgemeines

Tragödie in Indiana: Putzfrau erschossen, weil sie an der falschen Tür klingelte

InstagramFOTOGRAFIN (CC0), Pixabay
Teilen

Ein tragischer Fall von Waffengewalt erschüttert die USA: In Whitestown, einem Vorort der Stadt Indianapolis, ist eine 32-jährige Frau erschossen worden – offenbar, weil sie irrtümlich an der falschen Adresse zu einem Reinigungsauftrag erschien.

Nach Angaben der Polizei wurde Maria Florinda Rios Perez, eine vierfache Mutter aus Guatemala, am frühen Mittwochmorgen kurz vor 7 Uhr von einem Hausbewohner durch die geschlossene Tür erschossen. Sie starb noch auf der Veranda – in den Armen ihres Ehemannes Mauricio Velazquez, der sie zu ihrem Auftrag begleiten wollte.

Schuss durch die Tür – keine Spur von einem Einbruch

Die Polizei erklärte, es gebe keine Hinweise darauf, dass das Ehepaar versucht habe, das Haus zu betreten. Dennoch hatte der Bewohner offenbar einen Notruf wegen eines mutmaßlichen Einbruchs abgesetzt – und anschließend geschossen.

„Sie hätten erst die Polizei rufen sollen, anstatt einfach zu schießen“, sagte Velazquez in einem Interview mit dem US-Sender CBS News sichtlich erschüttert. Nach Angaben der Ermittler sei der Schuss durch die Tür abgefeuert worden.

Staatsanwaltschaft prüft Anklage – komplexe Rechtslage

Der Fall wurde inzwischen an die Staatsanwaltschaft des Boone County übergeben, die nun prüft, ob Strafanzeige gegen den Schützen erhoben wird. Laut Staatsanwalt Kent Eastwood sei der Fall „komplex“, da das Vorgehen unter den „Stand-your-ground“-Gesetzen des Bundesstaates Indiana zu bewerten sei.

Diese Regelung erlaubt es Hausbesitzern, sich mit tödlicher Gewalt zu verteidigen, wenn sie sich oder andere in unmittelbarer Lebensgefahr sehen. Kritiker werfen den Gesetzen jedoch vor, Angst und Waffengebrauch zu fördern, anstatt sie zu verhindern.

Kein Einzelfall – tödliche Irrtümer häufen sich

Der Fall reiht sich ein in eine Serie ähnlicher tragischer Verwechslungen, die in den vergangenen Jahren in den USA Schlagzeilen machten.

  • 2023 wurde der 16-jährige Ralph Yarl in Missouri angeschossen, nachdem er an der falschen Haustür geklingelt hatte. Der Schütze, ein über 80-jähriger Mann, starb später vor seiner Urteilsverkündung.

  • Im selben Jahr wurde die 20-jährige Kaylin Gillis im Bundesstaat New York getötet, nachdem sie versehentlich in eine falsche Einfahrt gefahren war. Der Täter wurde zu 25 Jahren Haft verurteilt.

Forderung nach Gerechtigkeit

Familie und Freunde der Getöteten fordern nun Gerechtigkeit für Maria Florinda Rios Perez. Ihr Ehemann Mauricio Velazquez hält ein Foto seiner Frau in den Händen, flankiert von Kerzen und Blumen – ein stilles Mahnmal für eine Frau, die nur ihre Arbeit machen wollte und dafür ihr Leben verlor.

Die Polizei bittet um Geduld und warnt zugleich vor einer „gefährlichen Verbreitung von Fehlinformationen“ im Internet. Der Fall bleibt offen – doch er wirft erneut die Frage auf, ob man in den USA schießen darf, bevor man fragt.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Hightech gegen Hochstapler – EU jubelt: 100 Identitätsbetrüger nach nur 13 Millionen Grenzübertritten enttarnt!

Große Freude in Brüssel: Das brandneue Entry-Exit-System (EES), der jüngste Stolz europäischer...

Allgemeines

Korruptionskultur mit System – jetzt auch mit Parlamentsausweis

Die Ukraine bleibt sich treu – zumindest was ihre olympiareife Disziplin im...

Allgemeines

Täuschend echt, aber brandgefährlich: Wie Sie falsche Briefe vom Steueramt sofort entlarven

Der Brief wirkt offiziell, seriös und beunruhigend zugleich. Absender: das Bundeszentralamt für...