Im Fall des toten Säuglings, der Ende November in Bremen in einem Müllcontainer abgelegt und später auf dem Gelände eines Entsorgungsbetriebs entdeckt wurde, hat die Polizei ihre Suche nach der unbekannten Mutter massiv ausgeweitet. Ermittelnde Behörden setzen nun sowohl auf Social Media als auch auf eine städteweite Plakat- und Flyeraktion, um mögliche Zeugen zu erreichen.
Videoaufruf der Polizei auf mehreren Social-Media-Plattformen
Über ihre Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram veröffentlichte die Bremer Polizei ein Hinweisvideo, in dem sie Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe bittet. Das Video soll laut Polizei in mehreren Sprachen ausgespielt werden, um möglichst viele Menschen in Bremen und Umgebung zu erreichen.
Die Ermittler sprechen von einer „breit angelegten Social-Media-Kampagne“, die gezielt darauf ausgelegt ist, Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten.
Flyer mit QR-Codes in allen Bremer Stadtteilen
Parallel zur digitalen Suche startet die Mordkommission eine umfangreiche Flyer- und Plakataktion. In sämtlichen Stadtteilen sollen Ermittler Informationsmaterial verteilen.
Die Flyer enthalten QR-Codes, die direkt zu den mehrsprachigen Videos führen. Die Polizei verbindet damit die Hoffnung, Menschen zu erreichen, die möglicherweise etwas beobachtet haben, sich aber bislang nicht gemeldet haben.
Auf den Flyern und im Video richtet sich die Polizei mit drei zentralen Fragen an die Öffentlichkeit:
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Wer hat eine Frau gesehen, die bis vor kurzem schwanger war und jetzt kein Baby mehr hat?
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Gab es verdächtige Beobachtungen im Umfeld von Müllcontainern?
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Ist jemandem eine Frau aufgefallen, die sich in den letzten Wochen auffällig verändert hat – körperlich, im Verhalten oder im sozialen Umfeld?
Polizei: Mutter könnte in einer Notlage sein
Die Ermittler betonen, dass es nicht nur darum geht, den Fall aufzuklären. Die Mutter könnte sich „in einer extrem belastenden, möglicherweise ausweglosen Situation befunden haben und dringend Hilfe benötigen“. Hinweise können auch anonym gegeben werden:
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Hinweisportal der Polizei Bremen (online)
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Telefon Kriminaldauerdienst: (0421) 362 38 88
Der Fall: Baby lebend geboren und abgelegt
Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der Säugling zwischen Freitag, 21. November, und Dienstag, 25. November in einen Müllcontainer gelegt wurde.
Die Obduktion ergab:
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Das Baby wurde lebend geboren.
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Es handelt sich um ein etwa zwei Tage altes Mädchen.
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Es starb an schweren Verletzungen, deren genaue Ursache noch unklar ist.
Entdeckt wurde der tote Säugling am 25. November, als auf dem Gelände eines Entsorgungsbetriebs Bauschutt sortiert wurde. Offen ist bislang:
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Wo genau das Baby ursprünglich abgelegt wurde,
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wie der Müllcontainer zum Entsorgungsbetrieb gelangte,
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und wer das Kind dort zurückließ.
Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren.
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