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Tochter von Brigitte Macron: „Das Leben meiner Mutter hat sich verschlechtert“

qimono (CC0), Pixabay
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Die Tochter von Brigitte Macron, der Ehefrau des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, hat vor Gericht ausgesagt, dass ihre Mutter durch sexistische und transfeindliche Cyberangriffe gesundheitlich und psychisch stark belastet sei.

Tiphaine Auzière (41), eine von Brigitte Macrons drei Kindern, sprach am zweiten und letzten Verhandlungstag in einem Prozess gegen zehn Angeklagte, die Verschwörungstheorien über Geschlecht und Sexualität der französischen First Lady verbreitet haben sollen.

„Es ist wichtig, heute hier zu sein, um den Schaden zu benennen, den meine Mutter erlitten hat“, sagte Auzière dem Gericht in Paris. „Seit Beginn dieser Angriffe hat sich ihr Leben deutlich verändert.“

Verschwörungstheorien und Rufschädigung

Seit Jahren kursieren haltlose Behauptungen, Brigitte Macron sei eine trans Frau, die in Wahrheit als Mann geboren wurde. Diese Theorien wurden über soziale Netzwerke und Internetplattformen verbreitet – teilweise von Personen mit großer Reichweite.

Auzière schilderte vor Gericht, dass sich der Gesundheitszustand ihrer Mutter seit Beginn der Angriffe „verschlechtert“ habe. Brigitte Macron achte inzwischen penibel auf ihre Kleidung, Körperhaltung und öffentliche Auftritte, da sie befürchte, erneut zur Zielscheibe von Hasskampagnen zu werden.

„Sie hat gelernt, damit zu leben“, so Auzière, „aber es belastet sie – vor allem auch, weil ihre Enkelkinder in der Schule gehänselt werden.“

Sie fügte hinzu:

„Meine Mutter hat sich nie zur Wahl gestellt. Sie hat niemandem etwas abverlangt – und doch wird sie täglich attackiert.“

Satire oder Hetze?

Zu den Angeklagten gehören unter anderem ein gewählter Amtsträger, ein Galerist, ein Lehrer sowie mehrere selbsternannte „Journalisten“ und Influencer. Sie sind zwischen 41 und 65 Jahre alt.

Einer von ihnen, Aurélien Poirson-Atlan, behauptete gegenüber seinen 200.000 Online-Followern, Brigitte Macron sei trans – und dass der 24-jährige Altersunterschied zwischen ihr und Emmanuel Macron eine Form von „staatlich legitimierter Pädophilie“ sei.

Vor Gericht verteidigte er sich als „Satiriker“, der lediglich eine „andere Sichtweise als die der Mainstream-Medien“ darstellen wollte.

Zwei Mitangeklagte – Natacha Rey und Amandine Roy – wurden bereits 2023 wegen Verleumdung verurteilt, nachdem sie verbreitet hatten, Brigitte Macron existiere nicht wirklich, sondern sei die geschlechtsangleichend operierte Version ihres Bruders. Diese Aussagen wurden später in der Berufung aufgehoben, doch nun stehen sie erneut vor Gericht.

Forderung nach Beweisen

Einige Angeklagte beriefen sich auf die Meinungsfreiheit. Einer forderte gar, das Präsidentenpaar solle Fotos von Brigitte Macron während ihrer Schwangerschaft veröffentlichen, um zu „beweisen“, dass sie biologisch eine Frau sei.

Derartige Forderungen kommentierte der Anwalt der Macrons, Tom Clare, bereits im März 2024 gegenüber der BBC:

„Es ist unfassbar entwürdigend, dass man sich gezwungen sieht, seinen Körper mit fotografischen und wissenschaftlichen Beweisen zu verteidigen.“

Ein solcher Nachweis werde jedoch im laufenden Verfahren gegen die US-amerikanische Influencerin Candace Owens erbracht, die die Vorwürfe mehrfach befeuert hatte – zuletzt im März mit der Aussage, sie würde „ihren gesamten beruflichen Ruf“ auf die Behauptung setzen.

Urteil steht noch aus

Die Staatsanwaltschaft fordert Bewährungsstrafen von drei bis zwölf Monaten sowie Geldstrafen von bis zu 8.000 Euro. Ein Urteil wird in den kommenden Wochen erwartet.

Brigitte Macron (72), frühere Lehrerin und heutige First Lady, ist seit 2007 mit Emmanuel Macron verheiratet. Das Paar lernte sich kennen, als sie seine Lehrerin an einem Gymnasium war – ein Umstand, der von Gegnern seit Jahren instrumentalisiert wird, um Spekulationen über ihre Person zu befeuern.

 

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