TikTok-Übernahme: US-Milliardär Frank McCourt prüft Rechtmäßigkeit von Trumps Deal
Der US-Milliardär und Investor Frank McCourt, der einst mit Kevin O’Leary („Shark Tank“) und Reddit-Mitgründer Alexis Ohanian TikTok kaufen wollte, lässt derzeit prüfen, ob der neue, vom Weißen Haus vermittelte Übernahme-Deal mit US-Investoren rechtlich zulässig ist.
„Ich habe ein Team aus klugen Köpfen beauftragt, den Deal zu analysieren – soweit es mit den öffentlich verfügbaren Informationen möglich ist. Viele Details sind noch unklar“, sagte McCourt im Interview mit CNNs Podcast „Terms of Service“.
Der Deal im Überblick:
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Präsident Donald Trump hatte kürzlich einen Deal abgesegnet, bei dem TikToks US-Geschäft an eine mehrheitlich amerikanische Investorengruppe gehen soll.
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Geplant ist, dass unter anderem Oracle, der Tech-Investor Silver Lake, Michael Dell und Lachlan Murdochs Fox Corp. beteiligt sind.
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ByteDance soll dem neuen Konsortium eine Kopie des Algorithmus zur Verfügung stellen – dieser würde dann mit US-Nutzerdaten neu trainiert.
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Oracle soll zudem überwachen, wie Inhalte ausgespielt werden – um Bedenken zur nationalen Sicherheit zu adressieren.
McCourt skeptisch: Datenschutz als zentrales Thema
McCourt, der sich mit seiner Organisation Project Liberty seit Jahren für digitale Selbstbestimmung einsetzt, äußert Zweifel:
„Wir leben im digitalen Zeitalter. Unsere Daten sind ein Teil unserer Identität. Wir sollten selbst entscheiden können, was wir teilen – und auch daran verdienen.“
Er kritisiert, dass Big-Tech-Plattformen Daten „absaugen, analysieren, weiterverkaufen – und uns damit manipulieren“.
Was plant McCourt nun?
Falls sein Team zu dem Schluss kommt, dass der Deal nicht rechtskonform ist, könnte McCourt entweder:
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rechtlich dagegen vorgehen,
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oder versuchen, doch noch Teil des Investorenteams zu werden.
Unabhängig vom TikTok-Deal will McCourt mit Project Liberty nun eine Art persönlichen KI-Datenschutz-Agenten entwickeln. Nutzer könnten künftig selbst bestimmen:
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Welche Daten sie teilen wollen
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Mit wem sie diese teilen
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Und im Idealfall an der Verwertung ihrer Daten finanziell beteiligt werden
Ein neuer Datenmarkt?
„Stellt euch eine neue Datenwirtschaft vor: Plattformen verdienen weiterhin Geld – aber die Menschen, deren Daten sie nutzen, profitieren endlich mit“, sagt McCourt.
Hintergrund:
Die TikTok-Debatte zieht sich seit Jahren, da der chinesische Mutterkonzern ByteDance im Verdacht steht, Nutzerdaten an chinesische Behörden weiterzugeben. Die US-Regierung hatte deshalb ein Gesetz beschlossen, das TikTok entweder zum Verkauf zwingt – oder andernfalls verbietet.
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