Startseite Allgemeines Spektakulärer Millionenraub in Indien: Neun Festnahmen nach perfidem Überfall auf Geldtransporter
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Spektakulärer Millionenraub in Indien: Neun Festnahmen nach perfidem Überfall auf Geldtransporter

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay
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In der südindischen Millionenmetropole Bengaluru ist der Polizei ein aufsehenerregender Schlag gegen eine offenbar hochprofessionell organisierte Räuberbande gelungen. Nur wenige Tage nach einem dreisten Überfall auf einen Geldtransporter – bei dem rund 70 Millionen Rupien (etwa 800.000 US-Dollar) erbeutet wurden – sitzen mittlerweile neun Verdächtige in Haft. Und die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren.

Die perfide Masche: Diebe als staatliche Prüfer

Die Bande bediente sich eines Tricks, der gleichzeitig simpel und hochgefährlich war:
Die Täter traten als angebliche Beamte der Reserve Bank of India (RBI) auf, der mächtigen Zentralbank des Landes. Sie stoppten einen Transporter, der Bargeld zur Befüllung von Geldautomaten beförderte – Alltag in einer Stadt, in der täglich hunderte solcher Fahrzeuge unterwegs sind.

Mit amtlich klingender Begründung teilten sie dem Team im Transporter mit, man müsse dringend die Papiere des hohen Geldbetrags prüfen. Um dem Schein mehr Autorität zu verleihen, führten die Täter Ausweise mit sich, trugen Westen und verhielten sich so routiniert, dass die Sicherheitskräfte keinen Verdacht schöpften.

Der Moment des Zugriffs

Die vermeintlichen „RBI-Beamten“ befahlen dem Geldverantwortlichen und den beiden bewaffneten Sicherheitskräften, in einen SUV einzusteigen – angeblich für eine Überprüfung. Sobald die drei im Fahrzeug saßen, übernahm ein Gangmitglied das Steuer des Transporters und verschwand mit der gesamten Bargeldladung.

Der Vorgang dauerte nur Minuten. Erst als der SUV an einem anderen Ort die drei Männer stehen ließ und davonraste, wurde klar: Sie waren Opfer eines raffiniert inszenierten Raubs geworden.

Fluchtautos, geplante Routen und ein Netzwerk im Hintergrund

Wie Ermittler inzwischen rekonstruiert haben, nutzte die Bande mehrere Fahrzeuge, die sie auf der Flucht systematisch wechselte, um Verfolger abzuschütteln und den Transporter schnell zu entladen. Die Polizei vermutet ein gut abgestimmtes Netzwerk, das mit hoher Präzision agierte – möglicherweise mit internen Informationen zu Routinen und Abläufen der Geldtransporte.

Razzien, Festnahmen und ein großer Teil der Beute wieder aufgetaucht

In den Tagen nach der Tat durchsuchte die Polizei zahlreiche Wohnungen. Wie die Beamten am Montag mitteilten, wurden zwei weitere Tatverdächtige festgenommen, nachdem zuvor bereits sieben Personen aufgegriffen worden waren. Dabei gelang es den Ermittlern, 68,5 Millionen Rupien – also fast die gesamte Beute – sicherzustellen.

Bei einer Pressekonferenz präsentierten Polizisten das sichergestellte Bargeld in großen Stapeln, ein Bild, das in den indischen Medien große Aufmerksamkeit erregte.

„Wir ermitteln weiter“ – mögliche Hintermänner im Visier

Lokesh Jagalasar, stellvertretender Polizeikommissar von Bengaluru South, sagte gegenüber der BBC:
„Wir können nicht sagen, wie viele Personen noch festgenommen werden. Unsere Ermittlungen laufen weiter, und wir prüfen die Rolle möglicher Hintermänner.“

Die Polizei untersucht zudem, ob die Täter bereits früher ähnliche Raubzüge geplant oder durchgeführt haben – oder ob es sich um eine einmalige, aber professionell ausgeführte Aktion handelt.

Ein Fall, der Indien fasziniert

Der Raub vereint Elemente eines Krimis: Täuschung, präzise Planung, schnelle Flucht und eine verdeckte Organisation. Zugleich offenbart er die Verwundbarkeit selbst hochgesicherter Bargeldtransporte in einem Land, das täglich enorme Mengen Bargeld bewegt.

Mit den jüngsten Festnahmen scheint die Aufklärung jedoch deutlich vorangekommen zu sein. Doch die Ermittler sind sicher: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.

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