In der neuen South Park-Folge hat Präsident Donald Trump endlich das getan, was Kritiker ihm schon lange vorwerfen: Er hat das Weiße Haus nicht nur symbolisch, sondern buchstäblich umgebaut – den Ostflügel weggerissen, um Platz für das zu schaffen, was ihm wirklich am Herzen liegt: einen 90.000 Quadratfuß großen Ballsaal. Wahrscheinlich für Staatsbankette mit Satan. Kein Witz – Satan ist in dieser Staffel nämlich Trumps Lebenspartner. Und ja, sie erwarten ein Baby.
In der Halloween-Episode „The Woman in the Hat“ bekommt der Präsident für seine architektonische Vision nicht etwa eine Auszeichnung für Denkmalschutz, sondern einen Spuk der Extraklasse: Melania, als geisterhafte First Lady mit überdimensionalem Hut, huscht durch die Ruinen des Ostflügels – offenbar enttäuscht, dass statt eines Babyzimmers nur ein Tanzparkett gebaut wurde. Verständlich, Geister haben eben auch Gefühle.
Berater Stephen Miller warnt pflichtschuldig: Der Abriss könnte „eine Art Zorn entfesselt haben“. Könnte. South Park lässt allerdings keinen Zweifel: Es ist der Zorn der Realität selbst, die sich weigert, den Wahnsinn dieser Präsidentschaft weiterhin unkommentiert zu lassen.
Besonders liebevoll wird Justizministerin Pam Bondi gezeichnet – mit einem satirisch unübersehbaren „braunen Fleck“ auf der Nase, der auch nach minutenlangen Monologen voller Trump-Lobpreisung nicht verschwinden will. Subtil war gestern.
Als Bondi vom Geist (oder Gewissen?) besessen wird und plötzlich den Namen „Jeffrey Epstein“ ausspricht, ist Schluss mit lustig: Trump bricht die Séance kurzerhand ab. Spätestens da wird klar – selbst in South Park gibt’s Themen, bei denen selbst der Präsident lieber flüchtet.
Doch die Episode hat auch einen selbstironischen Meta-Moment: Seriencharakter Stan klagt, dass South Park „nur noch Politik“ sei und startet eine Onlinebewegung gegen die politische Überladung der Serie. Diese verselbstständigt sich natürlich sofort und führt – wie sollte es anders sein – zur Gründung einer Kryptowährung.
Die Macher Trey Parker und Matt Stone, bekannt dafür, ihre Folgen oft buchstäblich in letzter Minute fertigzustellen, entschuldigten sich auch diesmal für eine Verzögerung der Ausstrahlung mit den Worten: „Wenn man alles auf den letzten Drücker macht, klappt’s halt manchmal nicht.“ Endlich mal Politiker, die das verstehen würden.
Abgeschlossen wird die Episode mit einem Hoffnungsschimmer: Kyle verspricht, dass bald alles wieder normal werde. South Park bleibt also optimistisch – was mehr ist, als man von der US-Politik behaupten kann.
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