Nach den bekannt gewordenen Missbrauchsvorwürfen im österreichischen SOS-Kinderdorf hat der internationale Dachverband der Organisation klare Konsequenzen angekündigt. Domenico Parisi, Vorsitzender der weltweiten SOS-Kinderdorf-Föderation, erklärte am Sonntag in Wien eine kompromisslose Haltung gegenüber jeglicher Form von Kindesmissbrauch.
„Jede Person, ob in der Vergangenheit oder Gegenwart, die Kinder in Gefahr bringt, verdient Verurteilung und Scham“, so Parisi. „Wir halten unbeirrt an unserem Grundsatz ‚Kinder zuerst‘ fest und stehen kompromisslos für null Toleranz gegenüber jeder Form von Missbrauch.“
Reformprogramm zur Stärkung des Kinderschutzes
Parisi kündigte ein umfassendes Reformprogramm an, das derzeit in der gesamten Föderation umgesetzt wird. Ziel sei es, Transparenz, Rechenschaftspflicht und wirksamen Kinderschutz dauerhaft und auf allen Ebenen zu verankern.
Die Reform soll nicht nur vergangenes Fehlverhalten aufarbeiten, sondern auch Strukturen verbessern, um künftigen Gefährdungen vorzubeugen. „Es geht nicht nur um Reaktion, sondern um grundlegende Veränderung“, so Parisi.
Hintergrund: Missbrauchsverdachtsfälle in Österreich
Hintergrund sind anhaltende Ermittlungen und öffentliche Berichte über mutmaßliche Missbrauchsfälle in SOS-Kinderdörfern in Österreich. Betroffene und ehemalige Bewohner:innen hatten über systematisches Fehlverhalten und unzureichende Aufarbeitung geklagt.
Die Organisation steht nun international unter Druck, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Vertrauen zurückzugewinnen. Mit der Null-Toleranz-Erklärung und dem Reformpaket soll dieser Schritt eingeleitet werden.
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