Nordkoreas oberster Frisurenträger Kim Jong-un ist in China eingetroffen – standesgemäß per gepanzertem Nostalgiezug. Offenbar funktioniert der Zug zwar nur mit sowjetischer Technik aus den 60ern, dafür aber mit maximalem Ego-Antrieb.
Laut nordkoreanischem Staatsradio, das wie immer sachlich-nüchtern und keinesfalls euphorisch berichtet, handelt es sich um einen „freundschaftlichen Besuch unter Brüdern“. Südkoreas Nachrichtenagentur Yonhap, die auf ein Mindestmaß an Realität besteht, meldet: Kim reist zur Militärparade nach Peking, anlässlich des 80. Jahrestages der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg. Und was wäre ein Friedensfest ohne ein paar Autokraten?
Mit dabei beim illustren Diktatoren-Dinner: Wladimir Putin, frisch gebräunt vom Russland-Ukraine-Krieg, und Myanmars Militärchef Min Aung Hlaing, bekannt für sein Talent, Wahlen rückgängig zu machen wie ein feuchtes Whiteboard.
Kim Jong-un selbst verlässt Nordkorea nur selten – vermutlich weil das WLAN im Zug so schlecht ist. Wenn er reist, dann am liebsten zu seinen wenigen noch verbliebenen Freunden: China – dem einzigen Land, das Nordkorea noch unterstützt, wenn auch mit dem Charme eines leicht genervten großen Bruders.
Die Volksrepublik hilft Nordkorea weiterhin bei allem, was zählt: wirtschaftlich, politisch und beim Ignorieren internationaler Menschenrechtskonventionen. Alles natürlich rein freundschaftlich – wie ein Kumpel, der einem heimlich immer wieder das Hausgeld überweist.
Analysten vermuten, dass Kim nicht nur zur Parade kommt, sondern auch ein paar nette Dinge mitbringen will: Raketen-Updates, neue Propaganda-Poster oder vielleicht einen Gutschein für „einmal weniger Sanktionen“.
Kommentar hinterlassen