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Sommerinterview mit Störfeuer – und wer hatte bitte diese „geniale Idee“?

qimono (CC0), Pixabay
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Sommerinterview mit Störfeuer – und wer hatte bitte diese geniale Idee?

Es war alles angerichtet: Sommer, Spreeblick, Weidel im Sakko und Markus Preiß mit seriöser Stirnfalte – das ARD-Sommerinterview der gepflegten Polarisierung. Und dann: Tuuuuut! Tröööt! Bumm-bumm-Techno und Trillerpfeifen im Stakkato. Der eigentliche Showdown fand nicht am Mikrofon, sondern am anderen Spreeufer statt – Protest deluxe, live und laut.

Wer war der akustische Guerillakünstler hinter dieser Aktion? Das „Zentrum für Politische Schönheit“ war’s – offenbar in der Laune, die Sommerinterview-Bühne kurzerhand in eine Open-Air-Festivalbühne mit Weidel als unfreiwilligem Headliner zu verwandeln. Der Tourbus? „Adenauer SRP+“ – klingt wie ein Kombi aus Konrad, Kalauer und Klangkanone.

Und man muss fragen: Welcher Kulturbanaus… pardon, politisch motivierte Partylöwe… kommt auf so eine wahnwitzig clevere Idee? Denn eines ist sicher: Das Interview selbst wäre vermutlich im regulären Polit-Talk-Eintopf versunken – aber dank Flöten-Feuerwerk wurde es der Click-Magnet des Wochenendes. PR-Technisch ein Eigentor mit Nachhall für beide Seiten.

Während Weidel im Gewitter der Dezibel gegen Bürgergeld wetterte und das Budget mit Taschenrechner-Simpelmathematik zu retten versuchte („Kumulativ, Herr Preiß!“), kam keine Antwort ohne Nachfragen, kein Argument ohne akustisches Grundrauschen. Manchmal klang es, als müsste sie gegen eine Techno-Demo im Berliner Berghain anbrüllen.

Aber hey – wenn man schon nicht mit Inhalten überzeugt, dann vielleicht mit Inszenierung? Am Ende haben sich alle gegenseitig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Weidel-Fans fühlen sich von „linksradikalem Lärm“ verfolgt, der Rest lacht sich eins ins Wahlkampf-Notizbuch.

Fazit: Wer die Demokratie retten will, darf auch mal laut hupen – aber bitte nicht vergessen: Satire und Subwoofer sind keine Ersatzprogramme für echten politischen Diskurs. Trotzdem: Respekt für die Kreativität. Und die Frage bleibt im Raum stehen: Wer zum Geier kam auf die glorios schräg-geniale Idee, ein politisches Interview mit Festival-Feeling zu crashen? Ganz ehrlich – ein bisschen Bewunderung bleibt.

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