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Social-Media-Verbot für Kinder? Prien ruft „Digitales Alkoholverbot“ aus – und Söder serviert eine Portion Realitätscheck

Pixelkult (CC0), Pixabay
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Könnte es bald heißen: „Du bist erst zwölf? Dann leg das Smartphone weg – und zwar sofort!“? Wenn es nach Bundesbildungsministerin Karin Prien geht, ja. Die CDU-Politikerin hat offenbar TikTok mit Tequila verwechselt und fordert ein gesetzlich verankertes Mindestalter für soziale Medien. Begründung: Social Media sei wie Alkohol – macht süchtig, verwirrt den Kopf und führt zu schlechtem Benehmen. Nur ohne Kater, dafür mit bleibenden Schäden an der Konzentrationsfähigkeit.

Prien will retten, was noch zu retten ist

„Wenn wir Kinder nicht vor Instagram & Co. schützen, haben wir als Gesellschaft versagt“, warnt Prien dramatisch im Deutschlandfunk. Der Bildschirm als Endgegner der Kindheit, TikTok als Einstiegsdroge, und Eltern als hilflose Mitwisser. Vielleicht plant das Bildungsministerium ja bald Warnhinweise auf Apps wie „Instagram kann zu Realitätsverlust führen – fragen Sie Ihre Lehrkraft oder Ihren Ethiklehrer“.

Söder sagt: Chillt mal.

Während Prien bereits an einer digitalen Prohibitionsverordnung bastelt, bleibt CSU-Chef Markus Söder gewohnt entspannt – oder besser gesagt: süffisant. Ein solches Verbot sei „totaler Quatsch“ und „altmodisch“. Söder hat offenbar kein Problem damit, dass Achtjährige mehr über Influencer-Drama wissen als über den Unterschied zwischen Bundestag und Bundesrat – Hauptsache, sie lernen Medienkompetenz. Mit anderen Worten: „Wenn ihr TikTok schon nicht aufhaltet, bringt ihnen wenigstens bei, wie man Fake News von Katzenvideos unterscheidet.“

Was Schulen nicht leisten können, sollen Eltern halt auch nicht

Auch Simone Fleischmann vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband macht gleich mal klar: Die Schulen sollen bitte nicht die Social-Media-Erziehungs-Feuerwehr sein. Sie empfiehlt einen Blick in deutsche Wohnzimmer: Drei Endgeräte am Abendbrottisch, zwei Eltern, null Gespräche. Wer Kindern also Mediennutzung verbieten will, sollte vielleicht vorher bei sich selbst anfangen. Ein guter Vorsatz – direkt nach dem „Handy weg beim Abendessen“-Experiment, das exakt 17 Minuten hielt.

Fazit: Willkommen im digitalen Dilemma

Während Prien mit Verbotskeule und Parallelen zu Schnaps und Nikotin wedelt, winkt Söder ab und bestellt die nächste Runde Medienfreiheit. Dazwischen: Eltern, Lehrer, Kinder – und ein WLAN, das sowieso alles durchlässt. Ein gesetzliches Mindestalter für soziale Medien? Klingt nach einem ordnungspolitischen Wunschkonzert mit WLAN-Ausfall. Vielleicht hilft am Ende doch nur eins: weniger Populismus, mehr Medienbildung. Und ein bisschen Selbstbeherrschung – bei Groß und Klein.

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