In der zentralsyrischen Stadt Palmyra sind Medienberichten zufolge mehrere Angehörige des syrischen Militärs und der US-Streitkräfte bei einem Schusswaffenangriff verletzt worden. Wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf Sicherheitskreise meldete, richtete sich der Angriff gegen eine gemeinsame syrisch-amerikanische Delegation. Dabei seien mehrere US-Soldaten sowie zwei Angehörige der syrischen Sicherheitskräfte verletzt worden. Der mutmaßliche Angreifer wurde nach Angaben der Behörden erschossen.
Aus Armeekreisen hieß es, der Vorfall habe sich während eines Treffens syrischer und amerikanischer Offiziere auf einem Militärstützpunkt in Palmyra ereignet. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, das Treffen habe im Zusammenhang mit einer US-Strategie gestanden, die militärische Präsenz und den Einfluss in der syrischen Wüstenregion auszubauen.
Der Angriff ist der erste bekannte Zwischenfall dieser Art seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember vergangenen Jahres durch die islamistische HTS-Miliz und deren Verbündete. Zugleich handelt es sich um den ersten sicherheitsrelevanten Vorfall seit der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Syrien und den Vereinigten Staaten.
Palmyra liegt nahe einer bedeutenden archäologischen Stätte mit griechisch-römischen Ruinen. Die Stadt war in den 2010er-Jahren zeitweise von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) kontrolliert worden, die dort umfangreiche Zerstörungen anrichtete.
Im November war Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa als erster syrischer Staatschef seit der Unabhängigkeit 1946 im Weißen Haus empfangen worden. Im Zuge des Besuchs schloss sich Syrien offiziell der von den USA geführten internationalen Koalition gegen den IS an. US-Truppen sind weiterhin im kurdisch kontrollierten Nordosten Syriens sowie auf dem Stützpunkt Tanf nahe der jordanischen Grenze stationiert.
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