Schockanrufer festgenommen

Sie geben sich als Familienangehörige aus, geben an, dass sie in einer Notlage stecken und bitten um Geld. So funktioniert der konventionelle Enkeltrick. Doch Kriminelle sind kreativ, um ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Der sogenannte Enkeltrick entwickelt sich kontinuierlich weiter. Unter Leitung des Landeskriminalamts Berlin fand vom 9. bis 20. Mai 2022 eine sogenannte Action Week zur Bekämpfung des Enkeltricks statt.

In Zusammenarbeit mit internationalen und nationalen Behörden konnte die Polizei zahlreiche Taten verhindern und bundesweit etliche sogenannte Abholerinnen und Abholer festnehmen. In Baden-Württemberg beteiligen sich sämtliche Polizeipräsidien und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW).

Am 17. Mai konnte das LKA BW, zusammen mit dem Polizeipräsidium Stuttgart zwei tschechische Staatsbürger festnehmen. Die 16-Jährige und der 30-Jährige hatten nach einem Schockanruf die Beute bei einem 86-Jährigen aus Stuttgart abgeholt. Diesem wurde am Telefon erzählt, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Durch eine Zahlung könne er die Haft seiner Tochter abwenden. Anstatt Bargeld, übergibt der 86-Jährige 88 Goldmünzen an die 16-Jährige, die die Beute an den 30-Jährigen weiterreicht. Der geschätzte Wert der Münzen beträgt rund 9.000 Euro.

Im Zuge der Ermittlungen konnte der Jugendlichen eine weitere Geldabholung am gleichen Tag in Böblingen zugeordnet werden. Hier entstand ein Schaden in Höhe von 36.000 Euro. Auch in diesem Fall nutzten die Täter die Legende eines schweren Verkehrsunfalles einer Angehörigen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde gegen die Beiden Untersuchungshaft angeordnet.

Und auch in Karlsruhe klickten die Handschellen: Hier konnte die Polizei in Karlsruhe einen 19-Jährigen verhaften, der für eine angebliche Kautionsleistung 40.000 Euro abgeholt hatte. Auch er befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.

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