Die Innenminister der Bundesländer haben überraschend einen großen Teil ihrer umstrittenen Sicherheitspläne für Fußballstadien gekippt. Personalisierte Tickets, die als Mittel gegen Gewalt und Pyrotechnik im Stadion eingeführt werden sollten, kommen nicht. Auch der Einsatz von KI-gestützter Gesichtserkennung wird vorerst auf Eis gelegt.
Ein bemerkenswerter Kurswechsel – ausgelöst durch den massiven Protest Zehntausender Fans.
Wochenlange Fanproteste zeigen Wirkung
Ulrich Mäurer, Bremens Innensenator und Vorsitzender der Innenministerkonferenz (IMK), bestätigte:
„Das ist vom Tisch.“
Die Nachricht dürfte für viele Fans wie eine Befreiung klingen. Seit Wochen hatte die aktive Fanszene bundesweit protestiert: mit Bannern, Stimmungsboykotts und Aktionen in nahezu allen Profiligen. Der Tenor:
Keine Überwachungsstadien. Keine gläsernen Fans.
Die Politik musste erkennen, dass sich ihre Pläne ohne die Akzeptanz der Fans kaum durchsetzen lassen.
Gesichtserkennung ebenfalls gestoppt
Neben personalisierten Tickets wird auch das zweite große Überwachungsthema nicht weiterverfolgt: KI-basierte Gesichtserkennung in Fußballstadien.
Der Grund: Eine Vielzahl offener rechtlicher Fragen. Datenschutz, Grundrechte, technische Machbarkeit – all das ließ sich nicht im Schnellverfahren klären.
Worum geht es bei der IMK jetzt überhaupt noch?
Die Innenminister beraten aktuell weiter über Sicherheitskonzepte im Fußball, unter anderem:
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Optimierung der Zusammenarbeit von Vereinen, Verbänden und Polizei
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Weiterentwicklung von Stadionverboten
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Umgang mit Hochrisikospielen
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Präventionsarbeit und Fanprojekte
Kurz: Es geht um Sicherheit – aber ohne die geplante Massenüberwachung.
Ein Etappensieg für die Fans – doch die Debatte schläft nicht
Trotz der Entwarnung ist klar:
Die Idee personalisierter Tickets ist nicht endgültig tot.
Politiker und Polizei sehen darin weiterhin ein mögliches Werkzeug gegen Gewalt und Pyrotechnik. Künftige Vorfälle könnten das Thema sofort wieder zurückbringen.
Für den Moment aber hat die Fanszene einen seltenen Erfolg errungen:
Die Politik musste einen Schritt zurückmachen – und anerkennen, dass Sicherheit nicht auf Kosten aller Stadionbesucher erkauft werden kann.
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