Rückgewinnungshilfe in dem Verfahren 8 KLs 310 Js 1395/11 gegen Steffen Lieschke und Claudio Weyh

Landgericht Görlitz
8. Große Strafkammer

Rückgewinnungshilfe in dem Verfahren 8 KLs 310 Js 1395/11 gegen Steffen Lieschke und Claudio Weyh

8 KLs 310 Js 1395/11

In dem oben genannten Verfahren hat die Kammer am 19.01.2017 beschlossen:

„Der mit Beschluss des Amtsgerichts Görlitz vom 04.12.2012, Aktenzeichen 11 Gs 1495/12, erlassene dingliche Arrest in das Gesellschaftsvermögen der Mountain Management Limited, Commerce House 2nd Floor, 6 London Street, London W2 1HR, Company Number 06755396,

der mit Beschluss des Amtsgerichts Görlitz vom 04.12.2012, Aktenzeichen 11 Gs 1496/12, erlassene dingliche Arrest in das Gesellschaftvermögen der Mountain Project Management S. L., Passeig Don Joan de Borbo 16, Ent. 2, ES 08003 Barcelona, Registernummer B65114423,

der mit Beschluss des Amtsgerichts Görlitz vom 09.04.2014, Aktenzeichen 11 Gs 401/14, angeordnete dingliche Arrest in das Vermögen des Angeklagten Weyh,

der mit Beschluss des Amtsgerichts Görlitz vom 09.04.2014, Aktenzeichen 11 Gs 400/14, angeordnete Arrest in das Vermögen des Angeklagten Lieschke,

werden bis zu einem Betrag in Höhe von 1.658.984 € aufrecht erhalten.

Gründe:

Auf den genannten Betrag beläuft die Summe der im heutigen Urteil festgestellten, von den Angeklagten gemeinschaftlich verursachten Schäden, von denen bereits geleistete Rückzahlungen abgezogen sind.

Folgende Vermögenswerte sind aufgrund der obigen Beschlüsse gesichert worden:

CaixaBank S.A., Avenida Diagonal 621-629, 08028 Barcelona, Spanien, IBAN: ES28 2100 1841 0002 0017 6260, Kontoguthaben: 60,28 EUR

Banco Sabadell Atlántico, Plaza Catalunya 1, 08201 Sabadel, Spanien, IBAN: ES68 0081 0556 7000 0142 7051, Kontoguthaben: 19,16 EUR

Santander Consumer Bank, Postfach 10 12 14, 41012 Mönchengladbach, Pfändung sämtlicher Forderungen insb. aus dem Konto Nummer: 1101310900

Deutsche Postbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114, 53113 Bonn, Pfändung sämtlicher Forderungen insb. aus dem Konto Nummer: 45101104

Raiffeisen-Volksbank Hermsdorfer Kreuz eG, Eisenberger Str. 66, 07629 Hermsdorf / Thür., Pfändung sämtlicher Forderungen insb. aus den Konten Nummer: 80470, Nummer: 150080470, Nummer: 5080470

Amtsgericht Stadtroda – Grundbuchamt – Schloßstraße 2, 07646 Stadtroda, Eintragung einer Sicherungshöchstbetragshypothek im Grundbuch des Bezirks Eisenberg Bl. 767, Dritte Abteilung, LNrE 5, LNrG 1, Betrag: 58.184 EUR

Amtsgericht Gera – Grundbuchamt – Rudolf-Diener-Str. 1, 07545 Gera, Eintragung einer Sicherungshöchstbetragshypothek im Wohnungsgrundbuch des Bezirks Debschwitz Bl. 2262, Flur 1, Flurstück 78; Dritte Abteilung, LNrE 3, LNrG 1, Betrag: 58.184 EUR Eintragung einer Sicherungshöchstbetragshypothek im Wohnungsgrundbuch des Bezirks Untermhaus Bl. 1762, Flur 2, Flurstück 66, Dritte Abteilung, LNrE 3, LNrG 1, Betrag: 58.184 EUR

Dominik Voigt, Nordstraße 6, 07548 Gera, Pfändung von Mietzinsen (Kaltmiete),

Rolf und Sybille Reinecke, Geraer Str. 3, 07607 Eisenberg, Pfändung von Mietzinsen (Kaltmiete),

Roland und Karin Appelt, Mauergasse 1, 07607 Eisenberg, Pfändung von Mietzinsen (Kaltmiete),

Andreas Berezowski und Gudrun Stieglitz, Mauergasse 1, 07607 Eisenberg, Pfändung von Mietzinsen (Kaltmiete)

Robert Lehmann, Mauergasse 1, 07607 Eisenberg, Pfändung von Mietzinsen (Kaltmiete).“

Die Aufrechterhaltung der Beschlagnahme wirkt für 3 Jahre; die Frist beginnt mit der Rechtskraft des Urteils, § 111i Abs. 3 StPO. Rechtskraft ist am 27.01.2017 eingetreten. Mit Ablauf der Frist erwirbt der Staat die bezeichneten Vermögenswerte entsprechend § 73e Abs. 1 StGB sowie einen Zahlungsanspruch in Höhe des nach § 111i Abs. 2 StPO festgestellten Betrags, soweit (1.) nicht der Verletzte zwischenzeitlich wegen seiner Ansprüche im Wege der Zwangsvollstreckung oder der Arrestvollziehung verfügt hat, (2.) der Verletzte nachweislich aus Vermögen befriedigt worden ist, das nicht beschlagnahmt oder im Wege der Arrestvollziehung gepfändet worden war, (3.) zwischenzeitlich Sachen nach § 111k an den Verletzten herausgegeben oder hinterlegt worden sind oder (4.) Sachen nach § 111k StPO an den Verletzten herauszugeben gewesen wären und dieser die Herausgabe vor Ablauf der in Absatz 3 genannten Frist beantragt hat. Zugleich kann der Staat das durch die Vollziehung des dinglichen Arrestes begründete Pfandrecht nach den Vorschriften des Achten Buches der Zivilprozessordnung verwerten. Der Erlös sowie hinterlegtes Geld fallen dem Staat zu. Mit der Verwertung erlischt der nach Satz 1 entstandene Zahlungsanspruch auch insoweit, als der Verwertungserlös hinter der Höhe des Anspruchs zurückbleibt, § 111i Abs. 5 StPO.

gez.: Dahm, VRiLG

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