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Rene Benko: Der Mann mit dem goldenen Uhrensafe (und dem selektiven Gedächtnis)

Pexels (CC0), Pixabay
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Im Innsbrucker Landesgericht lief am Mittwoch kein James-Bond-Film, sondern der Prozess gegen Rene Benko – obwohl: Tresor, Uhren, Handschellen und ein mysteriöser Tippgeber? Fehlt nur noch der weiße Kater auf dem Schoß.

 Was macht ein Tiroler Immobilienmogul, wenn seine Milliardenblase platzt? Er geht ins Landesgericht, schweigt souverän und behauptet, die teuren Uhren im Safe seien eigentlich Weihnachtsgeschenke für seine Kinder gewesen. Die waren zwar sechs und elf, aber hey – mit Stil muss man früh anfangen.

Das dachten sich wohl auch die Ermittler der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), die jetzt prüfen müssen, ob ein Sechsjähriger mit Rolex zur Volksschule ging, oder ob Papa Benko vielleicht doch einen besonders kreativen Gläubigerschutz praktizierte – genannt: „Operation Uhrenwichtel“.

Tresor bei Verwandten – das neue „Family Office“

120.000 Euro in Bar, elf Uhren, Manschettenknöpfe, ein paar Armbänder – das alles laut Anklage nicht etwa in der Familienvilla, sondern versteckt im Safe bei Verwandten. Denn nichts schreit „unschuldig“ so laut wie ein geheimer Safe außerhalb der eigenen vier Wände.

Warum das alles nicht in den luxuriösen Tresorraum daheim kam? Vielleicht war der voll – mit Gläubigerbriefen.

Science-Fiction oder Justizthriller?

Benko-Anwalt Norbert Wess nennt die Anklage eine Mischung aus Science-Fiction und Hokuspokus. Fehlt nur noch, dass die Uhren in Wirklichkeit von Außerirdischen stammen und die Manschettenknöpfe ein Zeitreiseportal öffnen. Vielleicht war alles auch nur ein Mixtape für den nächsten Marvel-Spin-off: „Signa Wars – Der letzte Gläubiger“.

Mutmaßungen, Textnachrichten, kein Gespräch (angeblich)

Auch Nathalie Benko – seine mitangeklagte Ehefrau – bestreitet alles. Zwar hat sie nach dem Aufstellen des Safes fleißig Nachrichten verschickt, die sie später gelöscht hat, aber: Sie habe „nie mit ihrem Mann über die Tat gesprochen“. Klar, Eheleute in Millionenkrisen kommunizieren ja oft lieber in Blicken, Augenzwinkern und stille Post durch die Schwiegermutter.

Haushaltsgeld à la Benko

Die 120.000 Euro Bargeld seien übrigens Haushaltsgeld für Frau Benko gewesen. Ob die damit den Supermarkt aufkaufen oder den Strom in Kitzbühel mit Goldbarren bezahlen sollte, blieb offen. Man rechnet halt anders, wenn man bis vor Kurzem noch 300 Millionen Euro bewegt hat – täglich.

Fakten, Fotos, Familienalbum

Die WKStA hat unterdessen Weihnachtsfotos aus 2021 analysiert. Ergebnis: Kein Kind mit Uhr, kein Geschenkpapier in Rolex-Größe. Dafür aber ein Bild, auf dem Benko selbst eine der besagten Uhren trägt – einen Tag nach der angeblichen Schenkung. Vielleicht hatte der Sohn ja gerade kein passendes Outfit zur Uhr. Oder Papa hat sich „nur mal kurz ausgeborgt“.

Sicherheitskräfte, Schöffen, Showdown

Im Gerichtssaal waren 50 Medienvertreter, erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, zwei Schöffen und ein Richterin mit Geduld für Glanz & Gloria. Der ehemalige Sicherheitsmann der Familie – offenbar ein wandelndes Notizbuch – brachte den Tipp zum Tresor. Und muss, anders als Benko, unter Wahrheitspflicht aussagen. Ob das gut ausgeht für den Ex-Milliardär, ist offen. Aber der Plot ist vielversprechend.

Urteil schon bald?

Gerüchten zufolge könnte schon am ersten Prozesstag ein Urteil fallen – bei einem derart „einfachen Sachverhalt“. Man darf gespannt sein: Wird Benko verurteilt? Oder schenkt ihm das Gericht Gnade – und vielleicht auch eine neue Uhr?


FAZIT:

Rene Benko schweigt, Nathalie Benko schweigt, der Tresor spricht. Und wir alle lernen: Wenn du wirklich nichts zu verbergen hast – dann versteck es bitte nicht bei der Schwiegermutter.

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