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Rekordstrafe für J.P. Morgan SE – 45 Millionen Euro Bußgeld wegen Versäumnissen bei Geldwäschekontrolle

Geldwäsche | © webandi (CC0), Pixabay
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Ein massives Versäumnis in der Geldwäscheprävention kommt die J.P. Morgan SE teuer zu stehen: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat gegen das Frankfurter Kreditinstitut ein Bußgeld in Höhe von 45 Millionen Euro verhängt. Grund sind schwerwiegende Mängel in den internen Kontrollprozessen zur Erkennung und Meldung verdächtiger Finanztransaktionen.

Nach Angaben der BaFin habe die Bank zwischen dem 4. Oktober 2021 und dem 30. September 2022 systematisch Geldwäsche-Verdachtsmeldungen nicht rechtzeitig abgegeben – ein klarer Verstoß gegen das Geldwäschegesetz. Der Bescheid ist seit dem 30. Oktober 2025 rechtskräftig.

⚖️ BaFin rügt „schuldhafte Verletzung der Aufsichtspflicht“

Die Aufsichtsbehörde stellte fest, dass J.P. Morgan SE ihre gesetzliche Überwachungspflicht in Bezug auf interne Meldeprozesse schuldhaft verletzt habe. Diese Pflicht umfasst insbesondere die zeitnahe Abgabe von Verdachtsmeldungen an die Financial Intelligence Unit (FIU), sobald ein mögliches Risiko von Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung erkannt wird.

Die Bank habe laut BaFin aufgrund von Prozess- und Organisationsmängeln über einen längeren Zeitraum hinweg systematisch versagt. Dadurch sei die wirksame Bekämpfung von Finanzkriminalität behindert worden.

🏦 Hintergrund: Strenge Pflichten nach dem Geldwäschegesetz

Kreditinstitute wie J.P. Morgan SE sind nach dem Geldwäschegesetz (GwG) verpflichtet, Aufsichtsmaßnahmen und Kontrollmechanismen einzurichten, um verdächtige Transaktionen zu erkennen und umgehend zu melden.

Verdachtsmeldungen müssen „unverzüglich“ an die FIU Deutschland weitergeleitet werden. Diese prüft die Vorgänge und leitet sie gegebenenfalls an Strafverfolgungsbehörden weiter, um weitere Ermittlungen einzuleiten.

💰 Hohe Strafe wegen systematischer Verstöße

Bei systematischen oder schwerwiegenden Verstößen kann die Höhe eines Bußgeldes nach dem Gesamtumsatz des betroffenen Instituts bemessen werden – eine Regelung, die in diesem Fall zu einer der höchsten jemals in Deutschland verhängten Geldstrafen gegen ein Finanzinstitut führte.

Mit dem Bußgeld in Höhe von 45 Millionen Euro will die BaFin ein deutliches Signal an die gesamte Branche senden: Versäumnisse in der Geldwäschebekämpfung werden konsequent geahndet.

📊 Signalwirkung für die Finanzbranche

Der Fall J.P. Morgan SE zeigt, dass die BaFin die Einhaltung der Geldwäschevorschriften zunehmend mit Nachdruck überwacht. In den vergangenen Jahren hatte die Behörde ihre Kontrollen und Strafen gegen Banken und Zahlungsdienstleister deutlich verschärft.

Experten erwarten, dass der Fall weitreichende Folgen für die internen Compliance-Systeme vieler Finanzhäuser haben dürfte. Banken und Finanzdienstleister sind gefordert, ihre Melde- und Prüfprozesse zu automatisieren und zu verschärfen, um ähnliche Fälle künftig zu vermeiden.

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