Was als gewöhnlicher Arbeitstag begann, endete für eine Reinigungskraft in Wien mit einem Fund, der selbst erfahrene Ermittler staunen ließ. Beim Aufräumen einer Ferienwohnung im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau entdeckte die Frau am Freitag rund neun Kilogramm Kokain, sorgfältig im Sofa versteckt.
Die aufmerksame Mitarbeiterin zögerte nicht lange und verständigte sofort die Polizei. Diese traf nur wenige Minuten später am Einsatzort ein. Vor dem Gebäude wartete bereits der Mieter der Ferienwohnung, ein 34-jähriger serbischer Staatsbürger, der angab, auf den Wiedereinlass in seine Unterkunft zu warten – die Reinigungskraft habe ihn angeblich ausgesperrt.
🚔 Der Einsatz
Gemeinsam mit dem Mann betraten die Polizisten die Ferienwohnung – und machten dort einen außergewöhnlichen Fund: In den Polstern des Sofas waren mehrere Pakete mit weißem Pulver eingearbeitet. Erste Schnelltests bestätigten schnell den Verdacht – es handelte sich um Kokain, insgesamt rund neun Kilogramm davon.
Das Rauschgift wurde beschlagnahmt, der Mieter festgenommen und in eine Justizanstalt eingeliefert. Laut Polizei machte der 34-Jährige keine Aussage zu den Drogen. Die Ermittlungen laufen, insbesondere zu der Frage, ob der Mann in ein internationales Drogennetzwerk verwickelt ist oder die Ferienwohnung nur als Zwischenlager genutzt wurde.
Die Wiener Polizei veröffentlichte am Samstag auch eine offizielle Mitteilung auf X (ehemals Twitter). In dem Post heißt es:
„Eine Dame entdeckte bei der Reinigung einer Ferienwohnung rund neun Kilogramm Kokain, versteckt in einem Sofa. Das Suchtmittel wurde sichergestellt, der 34-jährige serbische Mieter in eine Justizanstalt eingeliefert.“
Dazu veröffentlichte die Polizei ein Foto, das die versiegelten Drogenpakete zeigt – Beweisstücke eines Fundes, der für großes Aufsehen sorgt.
💬 Reaktionen und Ermittlungen
Ein Sprecher der Landespolizeidirektion Wien bezeichnete den Vorfall als „außergewöhnlichen Fund in einer Routine-Situation“. Dass eine Reinigungskraft derart große Mengen Drogen finde, sei „absolut selten“ und zeige, wie wichtig es sei, verdächtige Entdeckungen sofort zu melden.
Laut Polizei laufen derzeit umfangreiche Ermittlungen, um die Herkunft des Kokains und mögliche Hintermänner zu identifizieren. Experten vermuten, dass die Drogen für den internationalen Handel bestimmt waren. Wien gilt aufgrund seiner Lage an mehreren europäischen Transportrouten als Drehscheibe für den Schmuggel von Rauschgift, das häufig über Südamerika nach Europa gelangt.
⚖️ Die rechtliche Dimension
Neun Kilogramm Kokain sind alles andere als eine Kleinigkeit. Nach österreichischem Strafrecht handelt es sich dabei um eine große Menge – der Besitz oder Handel kann mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden. Ob der 34-Jährige selbst am Drogenhandel beteiligt war oder lediglich eine Zwischenstation für andere organisierte Gruppen bereitstellte, wird nun von der Staatsanwaltschaft Wien untersucht.
🧠 Hintergrund: Kokainhandel in Europa
Kokain ist eine der meistgehandelten Drogen weltweit. Laut Europäischer Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) erreichen die beschlagnahmten Mengen in der EU jedes Jahr neue Rekordwerte. Häufig werden die Drogen in Alltagsgegenständen versteckt – von Möbeln über Autoteile bis hin zu Lebensmittelverpackungen.
Das Beispiel aus Wien zeigt, wie kreativ und riskant Schmuggler inzwischen vorgehen. Die Drogen im Sofa könnten ursprünglich aus Südamerika stammen – möglicherweise aus Kolumbien oder Peru – und über verschiedene Zwischenstationen nach Mitteleuropa gelangt sein.
🙋♀️ Heldin des Tages: Die Reinigungskraft
Die Reinigungskraft, deren Name aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben wurde, hat mit ihrem raschen Handeln einen großen Beitrag zur Aufklärung eines mutmaßlichen Drogendelikt-Falls geleistet. Ihr Verhalten wird von der Polizei ausdrücklich gelobt:
„Sie hat genau richtig reagiert – nichts angefasst, sondern sofort die Polizei verständigt“, heißt es in einer Stellungnahme.
Solch eine Entdeckung sei nicht nur gefährlich, sondern könne auch lebensbedrohlich sein, wenn Drogenhändler versuchen, ihre Ware zurückzuholen oder Spuren zu verwischen.
🚫 Was tun, wenn man so etwas findet?
Die Polizei rät in solchen Fällen dringend dazu,
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nichts anzufassen oder zu verschieben,
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den Fundort zu verlassen,
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sofort den Polizeinotruf (133 in Österreich) zu wählen und
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auf die Einsatzkräfte zu warten.
Das gilt nicht nur für Drogen, sondern auch für Waffen, verdächtige Pakete oder Chemikalien. Jeder falsche Handgriff kann Spuren zerstören – oder gefährlich werden.
🔍 Fazit
Der Fund in Wien-Brigittenau zeigt, wie zufällig große Kriminalfälle manchmal ins Rollen kommen. Dank der Aufmerksamkeit einer Reinigungskraft und dem schnellen Eingreifen der Polizei konnten neun Kilogramm Kokain aus dem Verkehr gezogen und ein Verdächtiger festgenommen werden.
Die Ermittlungen der Suchtgiftabteilung des Landeskriminalamtes Wien dauern an. Ob sich aus dem Sofa-Fund Hinweise auf ein größeres Drogennetzwerk ergeben, bleibt abzuwarten – sicher ist nur eines: Diese Reinigung wird niemand so schnell vergessen.
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