Razzia gegen Rechtsanwälte in Deutschland- vor allem wohl Anlegerschutzanwälte in Jena

Diese Information haben wir in die Redaktion bekommen und wollen sie natürlich unseren Lesern nicht vorenthalten. Auch eine bekannte Kanzlei in Jena war wohl von den Maßnahmen der Staatsanwaltschaft sehr überrascht. Durchsucht wurde anscheinend auch die Kanzlei am Roten Thurm in Jena. Dies kann man dem nachfolgenden Bericht entnehmen.

Wir sind gespannt, was da die nächsten Tage noch herauskommen wird und wen es dabei alles getroffen hat. Ein paar Kandidaten fallen mir da schon ein. Nach Medieninformationen gab es auch Durchsuchungen von Büros, Wohnungen usw. in anderen Bundesländern.

Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft Gera und des Landeskriminalamtes Thüringen vom 13.06.2017

Die Staatsanwaltschaft Gera führt gegen mehrere Angehörige einer Rechtsanwaltskanzlei mit Sitz in Jena und weitere Beteiligte ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges in Tateinheit mit strafbarer Werbung. Unter den Beschuldigten befinden sich mehrere Rechtsanwälte.

Am 13.06.2017 wurden in diesem Zusammenhang bundesweit Durchsuchungen in fünfzehn Objekten in den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hamburg durchgeführt, um beweiserhebliche Unterlagen und Daten zu erlangen.
An den Durchsuchungsmaßnahmen nahmen acht Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Gera und eine Vielzahl von Beamten des Thüringer Landeskriminalamtes, der Landespolizeidirektion Jena, und weiterer Polizeidienststellen teil.

Das Ermittlungsverfahren beruht auf mehreren Strafanzeigen gegen Verantwortliche der betroffenen Rechtsanwaltskanzlei und weitere Personen.
Gegen diese besteht der Verdacht, mehrere tausend Kapitalanleger, deren Kapitalanlagen in Schieflage geraten waren, unter Einbindung vermeintlich unabhängiger Anlegerschutzvereine angeschrieben zu haben, um sie zur Erteilung eines Mandats zur Geltendmachung von Ansprüchen zu bewegen, für deren Durchsetzung entweder keine bis verschwindend geringe Erfolgsaussichten bestanden oder deren Durchsetzung für die Geschädigten wirtschaftlich sinnlos war.

Dabei sollen an die Kapitalanleger standardisierte Schreiben mit unrichtigen und irreführenden Angaben versandt worden sein. Mehrere tausend der bereits geschädigten Kapitalanleger sollen daraufhin verschiedenen in der betroffenen Rechtsanwaltskanzlei tätigen Rechtsanwälten Mandate erteilt und sich im Anschluss Gebührenforderungen durch die Kanzlei ausgesetzt gesehen haben.

Da die Ermittlungen noch am Anfang stehen, können zur Schadenshöhe derzeit noch keine Aussagen getroffen werden.

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