Die Erklärung von Prinz Andrew ist kurz und prägnant – und ganz eindeutig nicht versöhnlich im Ton. Eine Entschuldigung sucht man vergeblich. Dennoch erkennt er an, dass er inzwischen zur Belastung geworden ist.
Welche Gespräche er dazu mit seinem älteren Bruder, König Charles III., geführt hat, bleibt unklar. Aber es lässt sich mit Sicherheit sagen: Die aktuelle Situation war nicht länger haltbar – es musste eine Veränderung her.
Prinz Andrew verliert royale Titel – darf aber im Windsor-Anwesen bleiben
Sean Coughlan, Royal-Korrespondent
Nach monatelangen Skandalen zeigen die Royals nun Entschlossenheit.
Prinz Andrew verliert mit sofortiger Wirkung das Recht, seine Titel zu nutzen. Auch seine Teilnahme am diesjährigen Weihnachtsfest in Sandringham fällt aus – der traditionelle Familientreff findet ohne ihn statt.
Allerdings darf er weiterhin in seiner Residenz, dem „Royal Lodge“ in Windsor, wohnen bleiben. Er besitzt einen privaten Pachtvertrag, der noch bis 2078 läuft.
Prinz Andrew bleibt dennoch ein „Prince“ – diesen Titel trägt er seit Geburt als Sohn der verstorbenen Königin Elizabeth II.
Eine weitere – und besonders schwere – öffentliche Demütigung
Daniela Relph
Prinz Andrew hat bereits vieles verloren: seine offiziellen Aufgaben, seine militärischen Ehren und seine Rolle bei öffentlichen Auftritten. Nun kommen auch die Titel hinzu, auf die er besonders stolz war: Herzog von York und die Mitgliedschaft im Hosenbandorden (Order of the Garter).
Die Pracht und das Zeremoniell des Königshauses waren ihm immer wichtig. Seine Titel waren für ihn ein zentraler Teil seiner Identität. Doch die nicht enden wollende Reihe an Anschuldigungen und negativen Schlagzeilen war am Ende zu viel – ein ständiger Störfaktor für die restliche Königsfamilie.
Prinzessinnen Beatrice und Eugenie behalten ihre Titel
Laut BBC-Informationen behalten Andrews Töchter, Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie, ihre Titel weiterhin. Sie sind von den Maßnahmen gegen ihren Vater nicht betroffen.
Dauerhafte Kritik wegen Epstein-Verbindungen
Sean Coughlan
Prinz Andrew war schon zuvor kein „arbeitender Royal“ mehr und hatte das Recht zur Nutzung der Anrede „His Royal Highness“ (HRH) verloren.
Seit Jahren steht er wegen seiner Verbindung zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in der Kritik – insbesondere wegen der Frage, wann und ob er den Kontakt wirklich beendet hat.
In einem berüchtigten BBC-Interview 2019 erklärte Andrew, er habe alle Verbindungen zu Epstein abgebrochen, nachdem sie im Dezember 2010 gemeinsam in New York fotografiert wurden. Später auftauchende E-Mails zeigen jedoch, dass sie offenbar noch Monate danach Kontakt hatten – unter anderem mit der Nachricht: „Bleiben wir eng in Kontakt, und dann spielen wir bald wieder eine Runde.“
In seiner aktuellen Erklärung bestreitet Andrew die Vorwürfe erneut vehement.
Das vollständige Statement von Prinz Andrew
„Nach Gesprächen mit dem König sowie mit meiner unmittelbaren und erweiterten Familie sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die anhaltenden Vorwürfe gegen mich von der Arbeit Seiner Majestät und der königlichen Familie ablenken. Ich habe beschlossen – wie schon vor fünf Jahren –, meine Pflicht gegenüber Familie und Land an erste Stelle zu setzen.
Mit Zustimmung Seiner Majestät bin ich zu dem Schluss gekommen, einen weiteren Schritt zu gehen: Ich werde daher meine Titel und verliehenen Ehrungen nicht länger verwenden.
Wie bereits zuvor erklärt, weise ich die gegen mich erhobenen Vorwürfe weiterhin entschieden zurück.
Prinz Andrew gibt royale Titel offiziell auf
Prinz Andrew hat angekündigt, auf Titel wie „Duke of York“ zu verzichten.
Die Geschichte entwickelt sich weiter – wir halten Sie auf dem Laufenden.
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