Im Streit um die Kontrolle über die Polizei der US-Hauptstadt haben die Bundesregierung und die Stadt Washington einen Kompromiss gefunden. Hintergrund war die Entscheidung der US-Regierung, die örtliche Polizei unter ihre direkte Aufsicht zu stellen – ein Schritt, gegen den die Hauptstadtverwaltung geklagt hatte.
Einigung vor Bundesgericht
Wie am Freitag (Ortszeit) bekannt wurde, einigten sich beide Seiten vor einem Bundesgericht auf eine Zwischenlösung: Der von der Regierung zum „Notfall-Polizeichef“ erklärte Leiter der Anti-Drogen-Behörde DEA, Terry Cole, wird nicht die direkte Kontrolle über die Hauptstadt-Polizei übernehmen. Stattdessen soll er seine Anweisungen über das Büro des Bürgermeisters erteilen.
Konflikt zwischen Stadt und Bund
Die Stadt Washington hatte den Schritt der Regierung als Eingriff in ihre Selbstverwaltung scharf kritisiert und juristisch dagegen vorgegangen. Der Kompromiss gilt nun als Versuch, den Machtkonflikt zu entschärfen und gleichzeitig die Handlungsfähigkeit der Polizei in einer angespannten Sicherheitslage zu sichern.
Bedeutung des Falls
Der Streit ist Teil einer grundsätzlichen Debatte über die Unabhängigkeit der Hauptstadtverwaltung gegenüber der Bundesregierung. Da Washington, D.C. kein Bundesstaat ist, sondern ein besonderes Verwaltungsgebiet, kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen über Kompetenzen – insbesondere bei Polizei- und Sicherheitsfragen.
Ausblick
Der Kompromiss soll zunächst für die Dauer des aktuellen Notstands gelten. Ob es anschließend zu einer dauerhaften Neuordnung der Polizeibefugnisse kommt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Das Verhältnis zwischen Stadtregierung und Bund bleibt ein sensibles Thema – und Washingtons Polizei steht weiterhin im Zentrum des politischen Ringens.
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