Picam, Piccor, Frequenta. Orga Wertzuwachs,Piccox usw.

In den letzten Tagen ist bei uns das Thema P&R Container natürlich in den Vordergrund gerückt, denn es ist nun mal die vermutlich größte Investmentpleite in Deutschland mit mehr als 50.000 Geschädigten. Trotzdem gehen unsere Recherchen im Vorgang „Picam, Piccor, Frequenta. Orga Wertzuwachs,Piccox usw.“  natürlich weiter und wir kommen dann auch weiter, sicherlich zum Missvergnügen der Herren die für die genannten Unternehmen in der Verantwortung stehen.

Natürlich haben wir auch zu dem merk-würdigen Schreiben der Rechtsanwaltskanzlei aus Köln weitere Diskussionen mit Anlegern gehabt und ich kann Ihnen sagen, auch wenn man das durchs Telefon nicht sehen kann, jeder, mit dem wir dazu ein Gespräch hatten, hat nur noch den Kopf geschüttelt. Mittlerweile gibt es sogar den Hinweis, dass die Kölner Rechtsanwaltskanzlei in dem Gesamtzusammenhang einen Erklärungsbedarf gegenüber der für sie zuständigen Rechtsanwaltskammer haben könnte.

Unserer Kenntnis nach hat ein weiterer Rechtsanwalt, den wir aus dem Verfahren kennen, mittlerweile wohl eine Mitteilung an die Rechtsanwaltskammer gemacht. Grund dafür soll unseren Informationen nach sein, dass die Kölner Rechtsanwaltskanzlei vor dem Tätigwerden für das Unternehmen Piccox bereits den Auftrag eines Anlegers gehabt haben soll, zu prüfen, ob es Sinn macht von Seiten des Anlegers, gegen das Unternehmen Piccox vorzugehen, und welche juristischen Möglichkeiten es dort gibt.

Der Anleger, der dies eingeleitet hatte, war dann doch sehr verwundert über das Schreiben der Rechtsanwaltskanzlei. Ihm drängt sich natürlich, und uns auch, der Verdacht auf, dass diese „erbetene Prüfung“ die Kanzlei erst auf die Idee gebracht hat, hier einen Deal mit dem Unternehmen Piccox zu machen. Da lässt sich ja sicherlich mehr Honorar verdienen, als mit einem einzigen kleinen Mandat.

Ob wir allerdings jemals erfahren werden, ob das so gelaufen ist? Nun lassen wir mal die Anwaltskammer in Köln sich mit dem Vorgang befassen. Ebenfalls haben wir gehört, dass eine Gruppe von Anlegern dieses Schreiben an die Anleger der Finanzaufsicht in Luxemburg zur Kenntnis gebracht hat, mit der Bitte zu prüfen, ob die Weitergabe von Daten dann so in Ordnung ist. Die zuständige Finanzaufsicht wird den Vorgang dann sicherlich auch deshalb prüfen, weil der zuständige Verwaltungsrat der Gesellschaft ja immer noch mit im Mittelpunkt der strafrechtlichen Ermittlungen in Deutschland steht.

Auch das ist der Behörde bekannt.

2 Comments

  1. Silvio Samstag, 24.03.2018 at 23:53 - Reply

    Und schnell noch eine neue Gesellschaft in Leipzig gegründet, die genau wieder passende „Beratungsdienstleistungen“ für Strukturierungen anbietet. Und wer ist wieder ganz vorn dabei? Die Herren Stefan Blohm und Yves Stocklausen. Diese Namen sagen uns doch was… Da stellt sich doch die Frage, woher stammt hier schon wieder das Gesellschaftskapital? Vielleicht gibt es ja jetzt eine Schuldverschreibung „Campsores“ über ein Darlehen an eben diese Gesellschaft. Man weiß ja jetzt wie so was funktioniert.
    https://uvzinfo.com/company/info/1479085

  2. Silvio Samstag, 24.03.2018 at 23:30 - Reply

    Bisher fehlt in der Berichterstattung zur Median Gruppe die Muttergesellschaft, sprich die Median Services Suisse, deren Einzelgesellschafter Stefan Blohm ist. Diese Gesellschaft würde 2009 von Stefan Blohm gegründet. Ein komischer Zufall oder mehr? Der Sitz der Gesellschaft, auch interessant,in Zug. Vielleicht würde ja in der idyllischen Schweitz der Plan geboren, in erster Linie an der eigenen Vermögensbildung zu arbeiten..und dann kam Luxemburg mit Median Trust und Median Services Luxemburg sowie Median Invest Münnchen und Median Services Leipzig in Deutschland. Gut durchdacht über Ländergrenzen, wohlwissend, dass so ein Konstrukt für unbeteiligte Dritte fast nicht duchschaubar war. Jetzt bleibt zu hoffen dass die Ermittler und die Justiz grenzübergreifend zusammenarbeiten und die Bürokratie gemeinsamen Ermittlungen nicht zu grosse Steine in den Weg legt. Sind die Geldflüsse auf allen Konten aller Gesellschaften der „sauberen“ Bande geprüft worden und ALLE Konten bis zum Ende der Ermittlungen beschlagnahmt oder fliessen hier weitere Anlegergelder an dubiose Darlehensnehmer? Die Fragen werden einfach nicht weniger.

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