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Operation Herakles schlägt erneut zu: Deutschland kappt Tausende Betrugsleitungen – Großangriff auf die digitale Schattenwelt

JanBaby (CC0), Pixabay
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Die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die BaFin haben mit der „Operation Herakles“ einen weiteren massiven Schlag gegen die internationale Cyberkriminalität geführt. In einer koordinierten Großaktion wurden über 3.500 betrügerisch genutzte Rufnummern abgeschaltet, die mutmaßlich für Online-Anlagebetrug, Phishing-Delikte sowie klassische Telefonbetrugsmaschen wie „Enkeltrick“ oder „Falscher Polizeibeamter“ eingesetzt wurden.

Ein Netzwerk aus Täuschung – jetzt unterbrochen

Die Ermittler identifizierten Tausende Festnetz-, Mobilfunk- und VoIP-Nummern, die Cyberkriminelle als „Crime-as-a-Service“ nutzten. Betrugsnetzwerke mieten dabei global verfügbare Rufnummern an, um massenhaft Opfer zu kontaktieren und sich als legitime Institutionen auszugeben.

Durch detaillierte Informationen der BaFin wurden die Analyseteams in die Lage versetzt, die Strukturen schneller aufzubrechen und verdächtige Nummern gezielt zu isolieren. Alle identifizierten deutschen Rufnummern wurden bereits von den zuständigen Providern abgeschaltet.

Auch international zeigte die Aktion Wirkung. In enger Kooperation mit dem österreichischen Bundeskriminalamt wurden zusätzlich 355 österreichische Festnetznummern stillgelegt.

Ermittler wollen den Tätern das Spielfeld entziehen

Für Generalstaatsanwalt Jürgen Gremmelmaier ist die Botschaft klar:
„Wir nehmen Cyberkriminellen nicht nur die Werkzeuge weg – wir legen ihnen die gesamte Infrastruktur lahm. Jede abgeschaltete Nummer steht für einen vereitelten Betrugsversuch.“

LKA-Präsident Andreas Stenger betont den strategischen Ansatz:
„Wir zwingen die Täter zu immer höherem Aufwand und steigenden Kosten. Unser Ziel ist, Deutschland als Wirkungsort für diese Art kriminalitätsgestützter Telekommunikation unattraktiv zu machen.“

Die BaFin sieht in der Aktion ein weiteres Beispiel für die Effizienz digitaler Ermittlungsansätze. Exekutivdirektorin Birgit Rodolphe erklärt:
„Die organisierte Online-Betrugsszene arbeitet hochgradig arbeitsteilig. Indem wir Kommunikationskanäle stilllegen, treffen wir sie an einer besonders sensiblen Stelle.“

Bereits zweite Großaktion in diesem Jahr

Die aktuelle Maßnahme knüpft an frühere Etappen der Operation Herakles an. Bereits im Juni und Oktober 2025 waren über 2.200 betrugsrelevante Domains abgeschaltet worden. Damals ging es vor allem um gefälschte Handelsplattformen, die Anleger mit Schein-Investments in Kryptowährungen oder Wertpapieren köderten.

Mit nun insgesamt über 3.500 unterbundenen Rufnummern wurde die Kampagne erheblich ausgeweitet.

Warum sind Telefonbetrugsmaschen weiterhin so gefährlich?

Kriminelle arbeiten mit psychologischem Druck, täuschend echten technischen Tricks und skrupelloser Manipulation. Beliebt sind Rollen wie:

  • angebliche Polizeibeamte, die vor „gefährlichen Einbrecherbanden“ warnen

  • falsche Staatsanwälte mit angeblichen Haftbefehlen

  • vermeintliche Bankmitarbeiter, die „Sicherungsüberweisungen“ verlangen

  • falsche Anlageberater, die vermeintliche Gewinne versprechen

Das Ziel ist immer dasselbe: Menschen in Panik versetzen, Vertrauen vortäuschen – und sie dazu bringen, hohe Geldsummen zu übergeben oder zu überweisen.

Blick nach vorn: Der Kampf wird fortgesetzt

Die Behörden kündigen an, ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen. Mit modernster IT-Analyse, internationalen Kooperationen und konsequentem Vorgehen gegen Anbieter illegaler Telekommunikationsdienste soll die Infrastruktur der Täter künftig noch schneller zerstört werden.

Der gemeinsame Tenor: Cyberkriminelle sollen in Deutschland keinen fruchtbaren Boden mehr finden.

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