Es ist ihr Beruf, uns bei Bränden zu helfen und zu schützen. Aber wenn die Feuerwehrleute mehr Arbeit leisten als sie müssen, dann muss man das auch ordentlich bezahlen. Das ist auch eine Frage des Anstandes. Es ist eigentlich schon eine Schande für die Stadt Leipzig, dass die betroffenen Feuerwehrleute ihre Rechte einklagen müssen – jetzt sogar vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

Das ist ein Vorgang, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung, über den man eigentlich nur den Kopf schütteln kann. Es geht wohl insgesamt nach Medienberichten um einen möglichen Betrag  von 500.000 Euro, wenn den klagenden Feuerwehrleuten ihre Mehrarbeitszeiten vergütet werden würden. Warum bezahlt die Stadt Leipzig das nicht?

Warum müssen Feuerwehrleute, die uns beschützen und helfen, das bis zum Bundesverwaltungsgericht einklagen? Arbeitet jemand für mich, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung, dann muss ich dem jede Stunde, die er gearbeitet hat, ordentlich bezahlen, und auch Steuern und Sozialabgaben dafür entrichten. Warum bitte muss die Stadt Leipzig das nicht?

Das Verhalten der Stadt Leipzig in dieser Sache ist einfach nur beschämend, mehr fällt einem dazu nicht ein. Man kann nur hoffen, dass der Stadtrat sich das einmal genauer anschaut, und hier der Sache per Beschluss ein ordentliches und versöhnliches  Ende im Sinne der Feuwerwehrleute fasst.

Nochmals, wir reden hier über geleistete Mehrarbeit, also die Zeit, die den Feuerwehrleuten eigentlich als Freizeit zustehen würde. Und wir reden über Mehrarbeit, die wirklich auch geleistet wurde. Stellen Sie sich bitte einmal vor, sehr geehrter Herr OB Jung, die Feuerwehrleute hätten diese 75.000 Mehrarbeitsstunden nicht geleistet? Wie wäre es dann um die Sicherheit der Menschen in Leipzig bestellt gewesen? Man mag gar nicht darüber nachdenken.

https://www.bild.de/regional/leipzig/feuerwehr/leipzigs-feuerwehr-chef-vor-gericht-55451552.bild.html