Seit einem Monat fehlt von der neunjährigen Melodee Buzzard aus Kalifornien jede Spur. Ihre Mutter Ashlee Buzzard (40) verließ am 7. Oktober gemeinsam mit ihr im Mietwagen den Bundesstaat – drei Tage später kehrte sie allein zurück. Was in diesen Tagen geschah, bleibt unklar.
Laut Polizei führte die Reise über mehr als 1.000 Meilen (rund 1.600 Kilometer) durch mindestens sechs Bundesstaaten – bis nach Nebraska und zurück. Dabei soll Buzzard mehrfach Perücken getragen und Kennzeichen gewechselt haben, um nicht erkannt zu werden.
Auffällige Verkleidungen und falsches Kennzeichen
Überwachungskameras einer Autovermietung in Lompoc zeigten Mutter und Tochter mit glatten Perücken. Später tauchten Aufnahmen auf, in denen beide eine andere Haarfarbe trugen – offenbar, um ihre Identität zu verschleiern.
Das gemietete weiße Auto, ein Chevrolet Malibu, war ursprünglich mit einem kalifornischen Kennzeichen (9MNG101) unterwegs. Ab dem 8. Oktober wurde es plötzlich mit einem New Yorker Kennzeichen (HCG9677) gesehen – ein falsches Schild, das weder zur Fahrerin noch zum Fahrzeug gehört, wie die Ermittler mitteilten.
Am 9. Oktober wurde Melodee zuletzt lebend gesehen – nahe der Grenze zwischen Colorado und Utah. Am 10. Oktober brachte ihre Mutter das Auto unbeschädigt, aber ohne Kind, zurück.
Polizei ermittelt – Mutter verweigert jede Auskunft
Als die Schule am 14. Oktober eine Vermisstenmeldung aufgab, hatte Melodee bereits seit Wochen keinen Unterricht mehr besucht. Beamte fanden bei einem Hausbesuch nur die Mutter, die „keine überprüfbare Erklärung“ zum Aufenthaltsort des Kindes geben konnte.
Ashlee Buzzard gilt seither als unkooperativ. Die Polizei und das FBI durchsuchten ihr Haus, ein Lager und das Mietfahrzeug. Hinweise auf den Verbleib des Mädchens gibt es bislang nicht.
Festnahme wegen anderer Straftat
Am Freitag wurde Buzzard zwar verhaftet – jedoch nicht im Zusammenhang mit Melodees Verschwinden. Die Ermittler werfen ihr vor, eine Person „gegen deren Willen festgehalten“ zu haben. Details wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht. Buzzard sitzt nun mit 100.000 Dollar Kaution in Untersuchungshaft.
Familie bittet um Hinweise
Melodees Großmutter, Lilly Denes, zeigte sich tief erschüttert über die Aufnahmen der verkleideten Enkelin:
„Ich war fassungslos. Das ist einfach unbegreiflich. Wenn sie mich hören kann: Wir lieben dich und wollen nur, dass du sicher bist. Ruf uns an – ich komme, um dich abzuholen.“
Die Polizei von Santa Barbara bittet weiterhin um Hinweise. Wer Melodee Buzzard gesehen hat oder Informationen zu ihrem Aufenthaltsort hat, soll sich sofort an die Behörden oder anonym an die Hinweis-Hotline wenden.
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