Ja eine Frage, die man sicherlich immer stellt, wenn eine Gesellschaft liquidiert wird, die in der Vergangenheit doch in erheblichem Umfang Anlegergelder angenommen hat. Das ist hier der Fall. Die Frage ist doch nur noch, „ob ein paar Euro für die Anleger übrig bleiben oder ob das Richtung eines Totalverlustes“ geht?

MS „Lilly Bolten“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG i.L.

Hamburg

Liquidationseröffnungsbilanz zum 12.09.2019

Liquidationseröffnungsbilanz zum 12.09.2019

AKTIVA

PASSIVA

Registergericht: Amtsgericht Hamburg

Nummer der Firma: HRA 104997

Feststellung des Jahresabschlusses 2019: 01.12.2020

Erläuterungsbericht /​ Anhang zur Liquidationseröffnungsbilanz zum 12. September 2019

I. ALLGEMEINE ANGABEN

Mit Kaufvertrag vom 2. September 2019 wurde das Schiff „Lilly Bolten“ verkauft und am 11. September 2019 dem Käufer übergeben.

Die Gesellschafter haben mit Beschluss vom 13. Dezember 2019 die Auflösung der Gesellschaft nach Verkauf und Übergabe des Schiffes beschlossen. Gem. des Beschlusses und § 13 des Gesellschaftsvertrags entspricht das Geschäftsjahr auch in der Liquidationsphase dem Kalenderjahr. Die Komplementärin ist entsprechend § 16 des Gesellschaftsvertrags die Liquidatorin. Die Bilanz wird somit von der Abkehr der Geschäftsfortführung (Going-Concern-Prinzip) und im Hinblick auf die Beendigung der Unternehmenstätigkeit (Break-Up-Prinzip) aufgestellt.

Die Liquidationseröffnungsbilanz wurde unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften des dritten Handelsgesetzbuches und der ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages aufgestellt. Die Gesellschaft ist eine kleine Personengesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Von den Erleichterungen für kleine Personengesellschaften gemäß §§ 274a, 288 HGB i.V.m. § 267 Abs. 1 und § 264a HGB wurde Gebrauch gemacht.

II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Das Sachanlagevermögen wurd bis zum 11. Sptember 2019 zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren, bilanziert. Die Abschreibungen erfolgen unter Berücksichtigung eines Schrottwertes von EUR 2.190.780,00. Mit Verkauf des Schiffes ging das gesamt Sachanlagevermögen ab.

Die Erstellung der Liquidationseröffnungsbilanz erfolgte unter Berücksichtigung der in der Liquidationsphase anzuwendenden Ansatz- und Bewertungsvorschriften.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zu Nominalwerten angesetzt. Fremdwährungsforderungen wurden mit dem Kurs im Zeitpunkt der Entstehung bzw. unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Die Rückstellungen wurden für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten wurden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem Kurs im Zeitpunkt der Entstehung bzw. unter Berücksichtigung des Imparitätsprinzips mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

III. ERLÄUTERUNGEN ZUR LIQUIDATIONSERÖFFNUNGSBILANZ

1. Forderungen gegen Gesellschafter

Die Forderungen gegen Gesellschafter sind sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 591,11 (Vorjahr: EUR 591,11).

2. Eigenkapital

Das im Handelsregister eingetragene Kommanditkapital der Gesellschaft beträgt zum Stichtag EUR 5.000.000,00.

3. Verbindlichkeiten

Mit Verkauf des Schiffes und der Verrechnung des Verkaufserlöses mit den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen zum Bilanzstichtag keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mehr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beinhalten zum Abschlussstichtag sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 750,02 (Vorjahr: EUR 750,02) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 43.133,47 (Vorjahr: EUR 88.131,14).