Wenn Zuckerrohr, Rum und Revolution nicht mehr reichen, geht’s eben an die Front
Moskau – Russland bekommt Unterstützung von ganz weit her: Bis zu 5.000 kubanische Söldner sollen laut einem internen US-Schreiben für den Kreml in der Ukraine kämpfen.
Das meldete Reuters, und plötzlich klingt der Ukrainekrieg ein bisschen wie ein schlechtes Crossover zwischen „Top Gun“ und „Buena Vista Social Club“.
💸 Armut, Abenteuer und 2.000 Dollar im Monat
Laut dem Bericht lockt Russland kubanische Freiwillige mit Einjahresverträgen und 2.000 US-Dollar Monatsgehalt – was in Kuba ungefähr dem Bruttosozialprodukt einer ganzen Straße entspricht.
Da liegt es nahe, dass sich viele denken:
„Wenn ich schon keine Wohnung, kein Benzin und keine Zigaretten habe, dann wenigstens ein Maschinengewehr und russische Feldrationen.“
Das Durchschnittsalter der Rekruten: 35. Das Durchschnittsmotiv: Hunger.
🧊 Kalter Krieg, zweite Staffel
Die USA reagierten empört. Laut einem Schreiben des Außenministeriums, das an diverse Botschaften ging, will Washington die Geschichte der „kubanischen Russlandkämpfer“ nun nutzen, um in der UNO gegen die Aufhebung des jahrzehntealten Handelsembargos zu argumentieren.
Kurz gesagt:
„Kuba hilft Russland, also bleibt der Zucker weiter blockiert.“
Die UNO-Resolution, die jedes Jahr aufs Neue fordert, das Embargo endlich zu beenden, ist zwar nicht bindend, aber immerhin eine schöne Gelegenheit für die USA, wieder einmal belehrend den Zeigefinger zu heben, während sie eine Zigarre aus Miami anzünden.
🇰🇵 Kuba, Nordkorea und der „Freundeskreis Russland“
Nach Angaben aus Washington ist Kuba mittlerweile der zweitgrößte Exporteur von Söldnern – direkt nach Nordkorea.
Das mag überraschen, aber im globalen Wettbewerb der Autokratien gilt offenbar das Motto:
„Wenn du schon keine funktionierende Wirtschaft hast, exportiere halt Menschen.“
Laut südkoreanischem Geheimdienst hat Pjöngjang rund 13.000 Soldaten geschickt, während in Havanna noch gezählt wird, ob’s 1.000, 5.000 oder 20.000 sind.
Verlässlich bestätigt ist davon natürlich nichts – aber wann hat das je jemanden in der Geopolitik gestört?
☠️ Von der Zuckerinsel zur Schlachtbank
Der ukrainische Geheimdienst veröffentlichte bereits Listen mit mehr als 1.000 Namen, angeblich kubanischer Kämpfer, die für Russland rekrutiert wurden.
Manche sollen direkt aus Havanna eingeflogen worden sein – andere vermutlich per Telegram-Gruppe: „Frontjob mit Abenteuer, gut bezahlt, wenig Überlebenschancen.“
Russland habe, so der ukrainische Geheimdienst, „seit Anfang 2023 aktiv Söldner aus Kuba angeworben“.
Kuba selbst dementiert natürlich alles – man sei eine friedliebende Insel, die sich „höchstens in Zigarren- und Baseballfragen in Konflikte einmischt“.
🇺🇸 USA: „Nicht wir sind schuld, sondern Kuba!“
In dem internen US-Schreiben heißt es weiter, die UNO-Resolution stelle die USA „zu Unrecht als den Bösewicht“ dar.
Kuba habe seine Probleme schließlich „selbst durch Korruption und Inkompetenz verursacht“.
Das Embargo, das seit 1962 besteht, sei laut Washington also gar kein Embargo, sondern „eine Art Fitnessprogramm für sozialistische Volkswirtschaften“ – nur leider ohne Erfolg.
Die kubanische Regierung kontert, die USA würden das Land seit Jahrzehnten „erdrosseln und sich dann über die bläuliche Gesichtsfarbe wundern“.
🥊 UNO-Showdown: Die Revolution tanzt weiter
Seit 1992 wird die UNO-Resolution zur Aufhebung des Embargos jedes Jahr fast einstimmig angenommen.
187 Länder sagten zuletzt „Ja“, nur die USA und Israel sagten Nein – vermutlich aus alter Gewohnheit.
Moldawien enthielt sich, wahrscheinlich, weil sie kurz nicht aufgepasst hatten.
Donald Trump wiederum verschärfte während seiner Rückkehr ins Weiße Haus die Sanktionen gegen Kuba weiter und setzte das Land wieder auf die US-Liste der „Terrorstaaten“ – direkt neben Nordkorea und, je nach Stimmung, TikTok.
🥃 Fazit: Kalter Krieg mit warmem Klima
Die geopolitische Lage ist also klar:
Russland kauft Söldner aus Kuba, die USA blockieren Zucker aus Kuba, Kuba beschuldigt die USA, die USA beschuldigen Kuba, und die UNO beschließt wie jedes Jahr, dass es nichts bringt – aber wenigstens hat man mal drüber gesprochen.
Oder, wie ein Diplomat es trocken formulierte:
„Früher schickte Kuba Ärzte nach Afrika, heute schickt es Kämpfer nach Donezk. Fortschritt ist relativ.“
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