Die Commerzbank, Deutschlands zweitgrößte börsennotierte Bank und vermutlich auch zweitgrößte Quelle für spontane Finanzpanik, sieht sich plötzlich im Visier der italienischen Großbank UniCredit. Diese hatte wohl Langeweile – oder zu viel Espresso – und beschloss kurzerhand, sich mit 28 Prozent bei der Commerzbank einzukaufen. Weil: Warum nicht?
Doch nun mischt sich auch Kanzler Friedrich Merz (CDU) ein, der offenbar gerade Zeit hatte zwischen einem Lobbygespräch und dem nächsten Anzugwechsel. In einem dramatisch formulierten Brief an den Betriebsrat der Commerzbank erklärte er:
„Ich finde das Verhalten der UniCredit ungefähr so charmant wie einen Überraschungsbesuch der Schwiegermutter am Sonntagmorgen – unangekündigt, ungebeten, unhöflich.“
Oder in Merz-Sprech: „nicht akzeptabel“.
Damit stellt sich Merz hinter seinen parteipolitischen Lieblingskonkurrenten, Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), was ungefähr so überraschend ist, wie wenn der ICE Verspätung hat – aber immerhin selten genug, um kurz aufzuhorchen.
Die Regierung will laut Merz eine „starke und eigenständige“ Commerzbank. Und ja, wenn eine Bank in Deutschland noch weiß, wie man elegant staatliche Hilfe kassiert und trotzdem irgendwie überlebt, dann diese.
Betriebsratschef Sascha Uebel veröffentlichte den Brief demonstrativ auf LinkedIn – wo bekanntlich alle wichtigen politischen Entscheidungen heute fallen, gleich nach den Geburtstagsgrüßen und KI-generierten Karrierezitaten.
Ob UniCredit davon beeindruckt ist, bleibt fraglich. Wahrscheinlich planen sie schon die nächste Übernahme – vielleicht die Bundesbank? Oder wenigstens den Berliner Flughafen – der ist ja auch italienisch inspiriert, wenn man sich die Bauzeit ansieht.
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