ie Behörden im US-Bundesstaat Washington haben am 18. September menschliche Überreste gefunden, bei denen es sich vermutlich um den flüchtigen Vater Travis Decker handelt. Der 32-Jährige war wegen des Mordes an seinen drei Töchtern seit über drei Monaten auf der Flucht.
Laut Angaben des Sheriffbüros im Chelan County wurden die Überreste in einem abgelegenen Waldgebiet südlich des Ortes Leavenworth in den Cascade Mountains gefunden. Die Ermittlungen am Fundort werden derzeit durch das Crime Scene Response Team der Washington State Patrol unterstützt, während eine DNA-Analyse zur eindeutigen Identifizierung vorbereitet wird.
„Obwohl eine positive Identifizierung noch aussteht, deuten erste Hinweise darauf hin, dass es sich bei den Überresten um Travis Decker handelt“, erklärte das Sheriffbüro in einer offiziellen Mitteilung.
Über drei Monate auf der Flucht
Die Entdeckung folgt auf eine intensive, mehrmonatige Suche nach Decker, der wegen Mordes ersten Grades und Kindesentführung angeklagt war. Ihm wurde vorgeworfen, am 30. Mai seine drei Töchter – Paityn (9), Evelyn (8) und Olivia Decker (5) – getötet zu haben. Die Kinder waren nach einem geplanten Besuch bei ihrem Vater, einem ehemaligen Soldaten der US-Armee, nicht zurückgekehrt.
Am 2. Juni wurde ein verlassener Pickup in der Nähe des Rock Island Campground entdeckt. In der Nähe – etwa 70 bis 90 Meter vom Fahrzeug entfernt – fanden Einsatzkräfte die Leichen der drei Mädchen. Eine erste gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass sie durch Ersticken ums Leben kamen. Ihre Hände waren gefesselt, über ihren Köpfen befanden sich Plastiktüten.
Verdacht auf geplante Tat
Ermittlungen ergaben, dass Decker den Tatort möglicherweise bereits am Vortag ausgekundschaftet hatte. Zudem nutzte er laut Angaben der Polizei seine militärische und Überlebensausbildung, um sich nach der Tat im unwegsamen Gelände zu verstecken. Er soll außerdem unter psychischen Problemen gelitten haben.
Die Suche nach Decker umfasste hunderte Quadratkilometer in abgelegenen Bergregionen. Mehrere Behörden, darunter das FBI, die US-Marshals, die Grenzschutzbehörde, der Forstdienst und die Staatspolizei, waren beteiligt. Zwischenzeitlich vermuteten die Ermittler, dass Decker selbst nicht mehr am Leben sei.
Ein Zelt, das vermutlich von ihm genutzt wurde, wurde etwa 24 Kilometer vom Fundort der Kinderleichen entfernt entdeckt.
Ermittlungen dauern an
Die Ermittler betonen, dass endgültige Ergebnisse erst nach forensischer Analyse vorliegen werden. Eine frühere Knochenentdeckung im August hatte sich als nicht menschlich herausgestellt.
Der Fall hatte in den USA landesweit für Entsetzen gesorgt und Fragen zur Sicherheit bei Sorgerechtsregelungen aufgeworfen – insbesondere, warum keine Amber Alert-Warnung ausgegeben wurde, als die Kinder als vermisst gemeldet wurden.
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