Mehr als 800.000 Fahrerinnen und Fahrer der Fahrdienstvermittler Uber und Lyft in Kalifornien dürfen künftig Gewerkschaften gründen und kollektiv über Löhne und Arbeitsbedingungen verhandeln.
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom unterzeichnete am Freitag ein entsprechendes Gesetz, das einen historischen Schritt für die Rechte von Gig-Arbeitern darstellt. Befürworter sprechen von der größten Ausweitung kollektiver Arbeitnehmerrechte im privaten Sektor in der Geschichte des US-Bundesstaates.
Das neue Gesetz markiert einen Kompromiss in einem jahrelangen Konflikt zwischen Gewerkschaften und Technologiekonzernen, die sich lange gegen eine gewerkschaftliche Organisation ihrer Fahrer gewehrt hatten.
Zweiter US-Bundesstaat mit Gewerkschaftsrecht für Gig-Worker
Kalifornien ist nach Massachusetts der zweite US-Bundesstaat, in dem Uber- und Lyft-Fahrer als selbstständige Auftragnehmer das Recht auf Gewerkschaftsbildung erhalten.
In Massachusetts hatten Wähler bereits im November per Volksentscheid die Gründung von Fahrer-Gewerkschaften erlaubt. Auch in Illinois und Minnesota fordern Fahrdienstnutzer ähnliche Rechte.
Newsom: „Würde und Mitsprache für die Fahrer“
Newsom kündigte die Unterzeichnung des Gesetzes am Rande einer Veranstaltung an der University of California, Berkeley an.
„Dieses Gesetz gibt den Fahrerinnen und Fahrern Würde – und eine Stimme, wenn es um ihre Zukunft geht“, sagte der Gouverneur.
Durch die neue Regelung sollen Gig-Worker künftig kollektiv verhandeln können – etwa über Mindestvergütungen, Arbeitszeiten, Versicherungen und Sicherheitsstandards.
Das Gesetz gilt als wegweisend im Spannungsfeld zwischen Plattformökonomie und Arbeitnehmerrechten. Es könnte anderen US-Bundesstaaten als Modell dienen, um ähnliche Schutzmechanismen für Freiberufler und App-basierte Arbeitskräfte einzuführen.
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