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Luxus mit Beigeschmack: Loro Piana jetzt unter Justizaufsicht – „Haute Couture mit Ausbeutungsnaht“

geralt (CC0), Pixabay
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Die feine Welt der Kaschmirschals bekommt gerade ordentlich Falten: Ein Gericht in Mailand hat die italienische Luxusmarke Loro Piana unter Justizaufsicht gestellt – und das nicht wegen modischer Verbrechen, sondern wegen echter. Genauer gesagt: Arbeitsausbeutung in der Lieferkette.

Die edle Tochter des französischen Luxusgiganten LVMH (die Firma, bei der sogar die Quittungen Parfum verströmen) soll laut Gericht ihre noblen Stoffe zwar teuer verkaufen, aber billigst herstellen lassen – über zwei Strohfirmen, die so wenig mit echter Produktion zu tun hatten wie ein Laufsteg mit dem echten Leben.

Ausgelagert und weggeschaut

Diese Firmen vergaben Aufträge an chinesisch geführte Werkstätten in Italien – inklusive mieser Bezahlung, Überstunden-Marathon und dem verdächtigen Geruch von Arbeitsschutzverletzungen. Das Gericht findet: Loro Piana habe das Ganze fahrlässig hingenommen, um die Margen zu polstern. Oder wie man es in der Branche nennt: Cashmere first, humans later.

Modischer Trend: Justizaufsicht

Loro Piana ist damit Modemarke Nummer fünf, die seit 2023 in Mailand unter gerichtliche Beobachtung gestellt wurde. Auch Valentino, Dior, Armani und Alviero Martini mussten sich bereits erklären. Die italienische Justiz entwickelt sich offenbar zur neuen Modepolizei – mit Robe statt Rollkragen.

Jetzt mit Aufpasser

Das Unternehmen bekommt nun einen externen Verwalter an die Seite gestellt – quasi einen ethischen Personal Shopper für Produktionsketten. Er soll dafür sorgen, dass Loro Piana seine Lieferanten künftig nicht mehr nach dem Prinzip „Hauptsache billig, und bitte keine Fragen stellen“ auswählt.

Kein Strafverfahren – (noch) nicht

Gegen Loro Piana selbst wird derzeit nicht strafrechtlich ermittelt – wohl aber gegen die Subunternehmer, die offenbar dachten, Mindestlohn sei ein optionales Accessoire. Besonders pikant: Loro Piana machte fröhlich weiter, obwohl die Branche längst unter Druck stand und im Mai sogar ein gemeinsames Anti-Ausbeutungs-Manifest unterzeichnet wurde. Offenbar nur zum Ankreuzen, nicht zum Umsetzen.


Fazit: Edle Stoffe, unedle Methoden – die Modebranche ringt mit ihrem Gewissen. Loro Piana liefert dazu jetzt ein besonders tragbares Beispiel.

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