Startseite Allgemeines Lorraine Media GmbH -Warnung der Verbraucherzentrale Hamburg
Allgemeines

Lorraine Media GmbH -Warnung der Verbraucherzentrale Hamburg

Teilen

Den monatlichen Verdienst durch kleine Einsätze als Komparse oder das Taschengeld durch Jobs als Model aufbessern? Das klingt vorlockend. Daher reagieren immer wieder Verbraucher auf die Einladung der Lorraine Media Gmbh zum kostenlosen Casting, das in Hotels stattfindet.

„Wer sich nicht zeigt, wird nicht gesehen“

Vor Ort kommt dann die Überraschung. Bevor Fotoaufnahmen der Castingteilnehmer gemacht werden, sollen diese einen Werbe- und Anzeigenauftrag für die Veröffentlichung einer Foto-Chiffreanzeige in der Internetzeitung „Models Week“ mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr unterschreiben. Das Motto von „Models Week“: Wer sich nicht zeigt, wird nicht gesehen. Angehende Models sollen auf dem Portal von Agenturen, Modelscouts oder Fotografen entdeckt werden können. Kostenpunkt: zwischen 298 Euro und 498 Euro.

Ganz schön viel Geld dafür, dass man ja eigentlich selbst etwas dazu verdienen wollte. Auch Frau G. zögerte daher, den Jahresvertrag für 498 Euro zu unterschreiben. Aber die Agentin der Casting-Agentur wusste die Zweifel zu vertreiben, sie versprach ihr die Vermittlung von zwei Aufträgen im nächsten Monat, so dass sich die Investition schon dann rentiert hätte. Und außerdem könne Frau G. sich die Sache in den nächsten 14 Tagen ja immer noch überlegen und bei Zweifeln widerrufen.

Frau G. unterschrieb und wurde im Anschluss – ein wenig gepudert und mit Lidschatten und Lipgloss versehen − aus mehreren Positionen fotografiert. Zeitaufwand insgesamt: rund 10 Minuten.

Raus aus dem Vertrag? Nur mit Wertersatz!

Wieder zu Hause ließ sich Frau G. die Sache noch einmal durch den Kopf gehen und entschied sich gegen den Vertrag. Kein Problem, dachte sie und widerrief am nächsten Tag den Vertrag. Damit sollte die Angelegenheit erledigt sein.

Aber es kam anders. Eine Woche später erhielt sie Post von der Lorraine Media GmbH. Die Firma empfahl ihr, den Widerruf zurückzunehmen, denn wenn sie an diesem festhielte, müsse ein Wertersatz in Höhe von 448,20 Euro geltend gemacht werden. Schließlich seien ja bereits durch die Fotosession erhebliche Kosten entstanden.

Wie wir die Sache sehen

Ein Wertersatzanspruch besteht unserer Ansicht nach nicht. Vertraglich vereinbart ist die Veröffentlichung einer Foto-Chiffreanzeige in der Internetzeitung „Models Week“ für die Dauer eines Jahres. Bei den vermeintlichen Aufwendungen des Unternehmens handelt es sich daher lediglich um Vorbereitungsarbeiten, die nicht ersatzfähig sind. Unabhängig davon dürften die für die Fotosession aufgewandten Kosten nicht mehr als 50 Euro betragen. Die Schreiben, in denen das Unternehmen 90 Prozent des vertraglichen Entgelts als Wertersatz fordert, könnten viele Verbraucher zur Rücknahme ihres gesetzlich verankerten Widerrufsrechts veranlassen. Wir haben die Lorraine Media GmbH daher aufgefordert, Verbrauchern nicht mehr die Rücknahme ihres Widerrufs zu empfehlen. Das Unternehmen war hierzu nicht bereit, so dass wir nunmehr Klage am Landgericht Berlin eingereicht haben.

Unsere Tipps

  • Lassen Sie sich durch die Schreiben der Lorraine Media GmbH nicht zur Rücknahme Ihres Widerrufs drängen. Widersprechen Sie der Forderung nachweisbar, also am besten schriftlich per Einschreiben.
  • Grundsätzlich gilt: Verlangt eine Agentur Geld, bevor ein Auftrag zustande gekommen ist, lehnen Sie ab. Seriöse Casting-Agenturen verlangen keine Bezahlung vorab. Erst, wenn es zu einer erfolgreichen Vermittlung kommt, wird eine Provision fällig.
  • Informieren Sie sich im Vorfeld über die Agentur, wenn Sie zu einem Casting gehen. Handelt es sich um ein unseriöses Unternehmen, finden sich im Internet häufig Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und fordern S

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Wer ist Nick Reiner? – Der Sohn von Rob und Michele Reiner im Zentrum eines Familiendramas

Nick Reiner, Sohn des bekannten Regisseurs Rob Reiner (Stand by Me, Harry...

Allgemeines

Warner Bros. Discovery lehnt Übernahmeangebot von Paramount ab – Machtkampf in Hollywood spitzt sich zu

Der Bieterkrieg um Warner Bros. Discovery (WBD) geht in die nächste Runde:...

Allgemeines

Warnliste der Schweizer Polizie in Sachen Cryptobetrugsverdacht

Diese Onlineplattformen und Kryptowährungsadressen wurden uns von Nutzern aufgrund verdächtiger Aktivitäten gemeldet,...

Allgemeines

Maduro plant schon Blockade der Golfkarts in Mar-a-Lago

Der bizarre Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Nicolás Maduro hat eine neue,...