LIQID Asset Management GmbH – die hauen aber auf den Putz!

So einfach kann man das auf einen Nenner bringen. Deutschlands bester Vermögensverwalter, so bezeichnet man sich selber. Das zumindest kann man auf der Internetseite nachlesen.

FireShot Capture 027 – Anlagestil-Test – campaign.liqid.de

Nun, zumindest hat man einen klaren Anspruch, aber nachdenklich macht uns dann doch, wie das Unternehmen mit Auszeichnungen wirbt. Diese Auszeichnungen, die Unternehmen, von denen diese vergeben werden, leben leider oft davon, dass man den Unternehmen das Nutzungsrecht für die Werbung mit solch einer Auszeichnung anbietet. Natürlich nutzt man das dann möglicherweise eben doch sehr gerne, um beim möglichen Kunden dann Eindruck zu schinden. Für uns ist das „Kundenveralberung“, denn solche Auszeichnungen wären dann eben zweifelhaft, wenn man für deren werbliche Nutzung bezahlen müsste.

Mal ehrlich, für eine negative Auszeichnung würden sie sicherlich nicht für irgendwelche Nutzungsrechte bezahlen. Auch die aktuelle im Unternehmensregister hinterlegte Bilanz gibt dann, bezogen auf das bilanzielle Ergebnis, die Aussage des Unternehmens nicht wieder. Ich würde mir sicherlich 2 Mal überlegen, ob ich einem Unternehmen, das so „auf die Pauke haut“, dann mein Geld anvertrauen würde.

LIQID Asset Management GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

AKTIVA

Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR EUR
1. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 602.665,54 383.592,80
b) andere Forderungen 108.185,65 108.177,69
710.851,19 491.770,49
2. Forderungen an Kunden 703.148,79 484.428,93
3. Anteile an verbundenen Unternehmen 39.800,00 0,00
4. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 13.333,00 21.333,00
5. Sonstige Vermögensgegenstände 8.256,90 124,82
6. Rechnungsabgrenzungsposten 2.875,53 4.807,61
1.478.265,41 1.002.464,85

PASSIVA

Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 155.810,91 108.604,94
2. Sonstige Verbindlichkeiten 730.300,62 351.552,07
3. Rückstellungen
a) andere Rückstellungen 104.653,88 54.807,84
4. Eigenkapital
a) Eingefordertes Kapital gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00
abzüglich nicht eingeforderter ausstehender Einlagen -12.500,00 -12.500,00
12.500,00 12.500,00
b) Kapitalrücklage 475.000,00 475.000,00
1.478.265,41 1.002.464,85

Gewinn- und Verlustrechnung

Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR EUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit – und Geldmarktgeschäften 10,82 10,82
2. Provisionserträge 1.854.939,69 1.172.590,21
3. Provisionsaufwendungen 637.770,27 439.804,00
1.217.169,42 732.786,21
4. Sonstige betriebliche Erträge 96.098,19 10.960,56
5. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter 891.358,81 412.925,11
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 162.150,87 70.432,86
1.053.509,68 483.357,97
b) andere Verwaltungsaufwendungen 729.054,49 652.760,80
1.782.564,17 1.136.118,77
6. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagenwerte und Sachanlagen 8.000,00 8.000,00
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,00 1,01
8. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit -477.285,74 -400.362,19
9. Ergebnis nach Steuern -477.285,74 -400.362,19
10. Erträge aus Verlustübernahme 477.285,74 400.362,19
11. Jahresüberschuss 0,00 0,00

ANHANG

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der LIQID Asset Management GmbH wurde mit Datum vom 5. September 2016 die Erlaubnis nach § 32 KWG zur Erbringung der Anlage- und Abschlussvermittlung, Anlageberatung und Finanzportfolioverwaltung nach § 1 Abs. 1a KWG erteilt.

Hinsichtlich der Aufstellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft sind demgemäß neben den allgemeinen Regelungen des Handelsgesetzbuches und des GmbH Gesetzes auch die Vorschriften der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) zu berücksichtigen.

Die Pflicht zur Aufstellung nach den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften ergibt sich für Institute, die unter § 1 Abs. 1a KWG fallen, aus §§ 340 Abs. 4 i.V.m. 340a Abs. 1 HGB.

Die gesetzlich geforderten Angaben zu den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden im Anhang erbracht.

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht:

Firma: LIQID Asset Management GmbH
Sitz: Berlin
Registergericht: Berlin (Charlottenburg)
Registergerichtsnummer: HRB 177099

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht dem Muster der Formblätter für den Jahresabschluss der Kreditinstitute nach RechKredV.

Im Jahresabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit dies gesetzlich nicht anders bestimmt ist. Die Posten der Aktivseite sind nicht mit den Posten der Passivseite, Aufwendungen nicht mit den Erträgen verrechnet worden.

Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert unter Abzug gebotener Wertberichtigungen bei Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet und angesetzt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet. Notwendige Abwertungen auf den am Stichtag niedrigeren Wert werden, sofern notwendig, vorgenommen.

Erworbene immaterielle Anlagewerte sind entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer mit ihren Anschaffungskosten vermindert um planmäßig vorzunehmende lineare Abschreibungen bilanziert.

Rechnungsabgrenzungsposten für transitorische Ausgaben sind nach den handelsrechtlichen Vorschriften gebildet worden.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die anderen Rückstellungen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet. Hierbei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.

Das gezeichnete Kapital (Stammkapital) ist zum Nennbetrag angesetzt.

Die Umrechnung von Geschäftsvorfällen in fremder Währung erfolgt mit dem Devisenkassamittelkurs am Entstehungstag. Die Umrechnung bestehender Fremdwährungsforderungen oder -verbindlichkeiten am Abschlussstichtag erfolgt nach der Maßgabe des § 256a HGB.

III. Angaben zur Bilanz

Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen gliedern sich in die folgenden Restlaufzeiten:

Bilanzposten bis 3 Monate > 3 Monate bis 1 Jahr > 1 Jahr bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre Unbestimmte Laufzeit Gesamt
Forderungen an Kunden 703.148,79 703.148,79
Forderung an Kreditinstitute 710.851,19 710.851,19

Bei den Forderungen an Kunden handelt es sich um Forderungen aus erbrachten Leistungen.

Die Forderungen an Kreditinstitute sind in Höhe von TEUR 108 an die Gesellschafterin (LIQID Investments GmbH, Berlin) zwecks Stellung einer Mietkaution verpfändet, und somit dem unmittelbaren Zugriff der Gesellschaft entzogen.

Zum Stichtag werden von der Gesellschaft folgende Anteile an verbundenen Unternehmen i.S.v. § 285 Nr. 11 HGB gehalten:

Firma Sitz Stammkapital Beteiligungshöhe
LIQID Satellite Servicing GmbH Bad Homburg v.d.H. 25.000,00 EUR 100,00%
LIQID GP S.à r.l. Luxemburg 12.000,00 EUR 100,00%

Die Anteile an den genannten Gesellschaften sind dazu bestimmt dem Geschäftsbetrieb der Gesellschaft auf Dauer zu dienen. Es handelt sich um verbundene Unternehmen i.S.d. § 271 Abs. 2 HGB. Ein Abwertungsbedarf hat sich zum Stichtag nicht ergeben.

Die immateriellen Anlagewerte betreffen erworbene Nutzungsrechte sowie die Einrichtung der LIQID Website.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen im Folgejahr abziehbare Vorsteuerbeträge.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind für Wartungskosten und BaFin-Umlagen des Folgejahres gebildet.

Die wesentlichen Positionen der sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung in Höhe von EUR 10.135,20 sowie abzuführende Lohn- und Kirchensteuer in Höhe von EUR 37.142,74. Daneben sind die gemäß § 42 Abs. 3 GmbHG auszuweisenden Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von EUR 679.948,49 hier bilanziert.

Die Verbindlichkeiten gliedern sich nach Restlaufzeit wie folgt:

Bilanzposten bis 3 Monate > 3 Monate bis 1 Jahr > 1 Jahr bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre Gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 155.810,91 155.810,91
Sonstige Verbindlichkeiten 730.300,62 730.300,62

Die anderen Rückstellungen bestehen für ausstehende Rechnungen (TEUR 9), für noch nicht genommene Urlaubstage von Mitarbeitern (TEUR 11), Bonuszahlungen an Mitarbeiter (TEUR 38) sowie Berufsgenossenschaftsbeiträge (TEUR 1). Daneben sind Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten des Geschäftsjahres in Höhe von TEUR 46 gebildet.

Das gezeichnete Kapital beträgt EUR 25.000,00. Hiervon sind EUR 12.500,00 eingezahlt, der Restbetrag ist noch nicht eingefordert.

Im Bilanzausweis des Geschäftsjahres sind keine nennenswerten auf Fremdwährung lautende Aktiva oder Passiva enthalten. Es ist lediglich ein Betrag von TEUR 1 in den sonstigen Verbindlichkeiten bilanziert.

Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Neben den in der Bilanz offen ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen oder Haftungsverhältnisse.

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgliederung der Provisionserträge

Die im Geschäftsjahr erwirtschafteten Provisionserträge von EUR 1.854.939,69 lassen sich in die folgenden Teilbereiche aufgliedern:

Tätigkeitsbereich Umsatz
EUR
Finanzportfolioverwaltung 1.536.963,31
Anlagevermittlung 315.403,35
Provisionen 2.573,03
Geographisch bestimmter Markt Umsatz
EUR
Inland 1.854.228,38
Sonstige EU 711,31

Alle übrigen Erträge sind im Inland angefallen.

Erläuterung der sonstigen betrieblichen Erträge

Dieser Posten enthält im Wesentlichen mit EUR 67.500,00 Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten und mit EUR 23.112,13 die Erstattungen von Brokeragegebühren der Deutschen Bank.

Erläuterung der periodenfremden Erträge

In der Erfolgsrechnung sind periodenfremde Erträge in Höhe von EUR 23.112,13 enthalten. Die Erträge wurden im Posten sonstige betriebliche Erträge erfasst.

Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Erstattungen von zu hoch abgerechneten Brokeragegebühren des Jahres 2018.

Erläuterung der periodenfremden Aufwendungen

In der Erfolgsrechnung sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von EUR 5.916,09 enthalten. Diese Aufwendungen wurden im Posten andere Verwaltungsaufwendungen erfasst.

Hierbei handelt es sich um Aufwendungen durch Unterdeckungen von Rückstellungen des Jahres 2018.

V. Sonstige Angaben

1. Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr im Durchschnitt 13 Mitarbeiter (Angestellte).

2. Geschäftsführung

Als Geschäftsführer bestellt und im Handelsregister eingetragen sind:

Herr Karl Hunger, Berlin, Kaufmann (seit 15. August 2019 bis 31. Mai 2020)

Herr Johannes Gamroth, Berlin, Kaufmann (seit 1. Januar 2020)

Herr Kim Felix Fomm, Berlin, Kaufmann (bis 31. August 2019)

Die Geschäftsführer sind jeweils einzelvertretungsberechtigt.

3. Vergütungen der Mitglieder der Geschäftsführung

Auf die Angabe der Geschäftsführerbezüge wird gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

4. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Mit der LIQID Investments besteht eine körperschafts-, gewerbe- und umsatzsteuerliche Organschaft sowie ein Ergebnisabführungs- und Verlustübernahmevertrag. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gesellschaft Transaktionen mit ihrer Gesellschafterin LIQID Investments GmbH, Berlin, durchgeführt. Hierbei sind keine Geschäfte zustande gekommen, die nicht zu marktüblichen Konditionen geschlossen wurden.

Weitere Geschäfte mit nahestehenden Personen oder Unternehmen bestanden nicht.

5. Honorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt EUR 40.000,00 und gliedert sich wie folgt:

EUR
Abschlussprüfungsleistungen 20.000,00
sonstige Leistungen 20.000,00

6. Vorgänge von besonderer Bedeutung

Die im März 2020 ausgelöste „Corona-Krise“ hat keine Auswirkungen auf den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019. Zu den Auswirkungen auf die Risikolage der Gesellschaft und die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 verweisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht.

7. Ergebnisverwendungsvorschlag

Zwischen der Gesellschafterin LIQID Investments GmbH, Berlin, und der Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag auf Grund dessen der aufgelaufene Jahresfehlbetrag von dieser auszugleichen ist.

8. Unterschrift der Geschäftsführung

 

Berlin, den 23. Juli 2020

gez. Johannes Gamroth

Anlagespiegel zum 31. Dezember 2019

Anschaffungs-/​Herstellungskosten
01.01.2019 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2019
I. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 39.800,00 0,00 0,00 39.800,00
II. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 40.000,00 0,00 0,00 0,00 40.000,00
Summe Anlagevermögen 40.000,00 39.800,00 0,00 0,00 79.800,00
Abschreibungen
01.01.2019 Zugänge Abgänge Umbuchungen 01.01.2019
I. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
II. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 18.667,00 8.000,00 0,00 0,00 26.667,00
Summe Anlagevermögen 18.667,00 8.000,00 0,00 0,00 26.667,00
Buchwerte
31.12.2019 31.12.2018
I. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 39.800,00 0,00
II. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 13.333,00 21.333,00
Summe Anlagevermögen 53.133,00 21.333,00

Lagebericht für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2019

1. Grundlagen der Gesellschaft

1.1. Geschäftsmodell

Die LIQID Asset Management GmbH mit Sitz in Berlin (im Folgenden „LAM“) bietet ihren Kunden eine internetunterstützte, kosteneffiziente, unabhängige und transparente Vermögensverwaltung in Deutschland an. Die Gesellschaft erschließt mit ihrer Tätigkeit ihren Kunden den Zugriff auf Instrumente und Konditionen exklusiver Family Offices, die bisher primär Hochvermögenden vorbehalten waren. Zielgruppe sind technologieaffine Vermögende, die effiziente Anlagestrategien für ein liquides Vermögen ab 100.000 Euro suchen.

Die Geschäftstätigkeit der LAM bewegt sich im rechtlichen Rahmen der Erlaubnispflicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und besteht einerseits in der diskretionären Verwaltung einzelner, in Finanzinstrumenten investierter Kundenvermögen im Rahmen der vereinbarten Anlagerichtlinien der Finanzportfolioverwaltung (im Folgenden „Vermögensverwaltung“) und andererseits in der Anlagevermittlung. Die Gesellschaft verschafft sich bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen kein Eigentum oder Besitz an Geldern oder Wertpapieren von Kunden.

Die Vermögensverwaltung wird in Deutschland natürlichen und juristischen Personen mit einem Vermögen von mehr als 100.000 Euro angeboten.

Die Abwicklung der Geschäfte mit den Kunden findet entlang einer digitalen Prozesskette statt. Interessenten erhalten basierend auf einer selbst ermittelten Anlagestrategie einen Anlagevorschlag, für den sie wiederum den persönlichen Anlagestil auswählen. Nach dem digitalen Vertragsabschluss, der auch ein effizientes, medienbruchfreies Identifikationsmanagement beinhaltet, werden die Anlagedepots eröffnet. Nach Vermögensanlage werden die Investitionen laufend überwacht und die Kunden kontinuierlich über die Entwicklung informiert.

Die Verantwortung für die Anlageentscheidungen für die Kundenportfolios liegt bei der LAM. Sie wird hierbei von der HQ Trust GmbH, Bad Homburg, unterstützt, die im Rahmen eines Beratungsvertrags auf Basis ihrer jahrzehntelangen Erfahrung Empfehlungen für die Konstruktion und ggfs. Anpassung der Musterportfolios der LAM ausspricht. Die Verantwortung für die Risikoüberwachung der Kundenportfolios und das Reporting liegen ebenfalls bei der LAM, wobei sie bei der Risikoüberwachung für ihre aktiven Musterportfolios ebenfalls von der HQ Trust GmbH, Bad Homburg, beraten wird.

Die LAM erhebt für ihre Tätigkeit eine Verwaltungsgebühr, die sich nach der Höhe des vom Kunden verwalteten Vermögens und dem von ihm gewählten Anlagestil richtet. Neben der Vermögensverwaltung gibt die Gesellschaft ihren Kunden zunehmend im Rahmen einer sogenannten „Core-Satellite-Strategie“ auch die Gelegenheit, in illiquide Anlageklassen wie Private Equity und Immobilien zu investieren.

1.2. Organisatorische Struktur

Die Gesellschaft wird seit dem 15. August 2019 durch den Geschäftsführer Karl Hunger geleitet. Bis zum 31.08.2019 wurde die Gesellschaft durch Kim Felix Fomm vertreten. Nach Beendigung des Geschäftsjahres erhielt die Gesellschaft zum 02.01.2020 mit Johannes Gamroth einen weiteren Geschäftsführer. Die Überwachung der Geschäftsführung obliegt der Obergesellschaft, LIQID Investments GmbH, ebenfalls in Berlin ansässig. Die Gesellschaft hat darüber hinaus per Ende des Geschäftsjahres 17 Mitarbeiter in Berlin und in der im April 2017 eröffneten Zweigstelle in Frankfurt beschäftigt. Mit der Obergesellschaft gibt es einen Rahmenvertrag, der die Dienstleistungserbringung, unter anderem im Rahmen der Weiterentwicklung und Pflege des Internetauftritts betrifft, regelt. Dieser beinhaltet jedwede Modifikation und Entwicklung der Datenverarbeitung (Back-End) und der Benutzeroberfläche (Front-End). Neben den informationstechnischen Aktivitäten sind bspw. Marketing, PR- und HR-Aufgaben auf die Obergesellschaft ausgelagert. Eingang in die obigen Aktivitäten finden Rückmeldungen und Anregungen der Gesellschaft.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der Aufschwung in Deutschland geht in sein siebtes Jahr. Das Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts betrug im Jahr 2019 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Obwohl die deutsche Wirtschaft damit im zehnten Jahr in Folge gewachsen war, lag dieser Wert deutlich unter dem Vorjahreswert von 1,5 Prozent und insgesamt unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Produktionsseitig ließen sich 2019 zwei Trends ausmachen: Ein Zuwachs im Dienstleistungssektor und Baugewerbe, sowie ein Einbruch im produzierenden Gewerbe. Das produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe, dessen Beitrag zur Gesamtwertschöpfung etwa ein Viertel beträgt, verzeichnete einen Rückgang um 3,6 Prozent, was primär durch den Produktionsrückgang in der Automobilbranche bedingt war. Das Baugewerbe verzeichnete dagegen einen Zuwachs von 4,0 Prozent und auch der Dienstleistungssektor wuchs überdurchschnittlich. Gestützt wurde der Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes vor allem durch Konsumausgaben, die preisbereinigt um 1,8 Prozent höher ausfielen als im Vorjahr. Der negative Außenbeitrag bremste das Bruttoinlandsprodukt dagegen: Während die Importe preisbereinigt um 1,9 Prozent anstiegen, lag der Zuwachs der Exporte nur bei 0,9 Prozent.

Trotz der schwächeren Konjunktur haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung in 2019 abgenommen. Die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent – im Jahresdurchschnitt waren etwa 2,27 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich entgegen der Erwartungen für 2019 verlangsamt. Die Inflationsrate lag bei durchschnittlich 1,4 Prozent und damit deutlich unter der des Vorjahres (1,8 Prozent). Für das kommende Jahr prognostiziert das Ifo-Institut eine Inflationsrate von 1,5 Prozent, die 2021 auf 1,6 Prozent ansteigen soll. Eine gesamtwirtschaftliche Rezession wird derzeit aufgrund der gesunkenen Wahrscheinlichkeit eines harten Brexit und einer weiteren Eskalation des von den USA ausgehenden Handelskonflikts nicht erwartet. Gestützt werden dürfte das Bruttoinlandsprodukt außerdem durch die weiterhin expansiv ausgerichtete Finanzpolitik. Bisher beschlossene Maßnahmen lassen für die kommenden zwei Jahre eine Zunahme der öffentlichen Konsum- und Investitionsmaßnahmen erwarten, welche die jährliche Änderungsrate des Bruttoinlandsproduktes um etwa 0,3 Prozentpunkte erhöhen sollte. Abzuwarten ist, ob die Automobilindustrie den Übergang zur Elektromobilität bewerkstelligt und die inländische Produktion wieder erhöhen kann. Nur wenn dies gelingt, dürfte das produzierende Gewerbe allmählich seine rezessive Phase hinter sich lassen.

2.2. Kapitalmarktentwicklung

Trotz gestiegener politischer Unsicherheiten und enttäuschender Konjunkturentwicklungen war 2019 für Anleger ein sehr positives Jahr. Alle gängigen Anlageklassen schlossen das Jahr mit einer positiven Rendite ab – bei Aktien, Anleihen aus Schwellenländern, Rohöl und Gold lag diese sogar deutlich im zweistelligen Bereich. Diese Entwicklung war allerdings auch bedingt durch einen Rückgang an den Kapitalmärkten zum Ende des Vorjahres aufgrund von Rezessionsängsten.

Nachdem offensichtlich wurde, dass sich die Konjunktur zwar abschwächen, eine Rezession aber ausbleiben würde, realisierten die Märkte in allen Wirtschaftsregionen ein erhebliches Erholungspotential. Während der Handelskonflikt zwischen China und den USA die Unsicherheit der Industrieunternehmen über die Zukunft des Welthandels erhöhte, sorgten eine stabile Nachfrage der privaten Haushalte und gestiegene Staatsausgaben für eine Unterstützung der Konjunktur.

Von dieser Entwicklung profitierte in erster Linie die Anlageklasse Aktien. Der Weltaktienindex MSCI World schloss das Jahr mit einem Zuwachs von über 30 Prozent. Am stärksten fiel der Zuwachs bei US-Aktien aus, deren Kurse durch die expansive Geldpolitik der amerikanischen Notenbank und umfangreiche Aktienrückkaufprogramme gestützt wurde. Nachdem die FED im Vorjahr zunächst eine restriktivere Geldpolitik angekündigt hatte, wurde in Folge der Handelsstreitigkeiten von einer weiteren Erhöhung der Leitzinsen Abstand genommen. Zwischen Juli und Oktober senkte die Zentralbank dann in drei Schritten von jeweils 25 Basispunkten den Leitzins auf eine Bandbreite von 1,5 bis 1,75 Prozent. In der Folge nutzten viele US-Unternehmen das gesunkene Zinsniveau, um mit günstigem Fremdkapital die Rückkäufe eigener Aktien zu finanzieren. Da steigende Renditen bei Anleihen durch das gesunkene Zinsniveau erneut in weite Ferne rückten, wurden Aktien auch von Anlegern wieder stärker nachgefragt. Zum Jahresende wirkte sich dann die Entspannung im Handelskonflikt zusätzlich positiv auf die Kursentwicklung aus. Auch europäische Aktien konnten deutlich zulegen – der gesamteuropäische Aktienindex Stoxx Europe 600 verzeichnete 2019 die beste Jahreswertentwicklung seit zehn Jahren. Trotz insgesamt stagnierender Unternehmensgewinne sorgten die Fortschritte bei den Brexit-Verhandlungen für eine positive Wertentwicklung. Die Bewertungen der Unternehmen in den USA und Europa sind damit deutlich angestiegen und Gewinnzuwächse im kommenden Jahr bereits größtenteils eingepreist.

Für Anleihen war 2019 trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus ebenfalls ein positives Jahr. Neben den zuvor beschriebenen Leitzinssenkungen der FED, setzte auch die Europäische Zentralbank (EZB) neue expansive Impulse. Dazu zählten die Absenkung der Einlagefazilität um 10 Basispunkte auf ein Niveau von minus 0,5 Prozent, sowie die Wiederaufnahme von Anleihekäufen ab November 2019 im Umfang von monatlich 20 Milliarden Euro. Darüber hinaus führten die Unsicherheiten über die Konjunkturentwicklung zu einer verstärkten Nachfrage nach Staatsanleihen guter Bonität. Diese Entwicklungen führten zu einem Anstieg der Anleihekurse und damit zu einem deutlichen Renditerückgang. Die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen lag dadurch im August 2019 vorübergehend bei minus 0,7 Prozent. In Folge der gesunkenen politischen Risiken erholten sich die Renditen von Anleihen zum Jahresende hin wieder etwas. Auch Gold wurde 2019 wieder verstärkt als „sicherer Hafen“ nachgefragt wodurch der Preis des Edelmetalls im September auf den höchsten Wert seit sieben Jahren anstieg. Durch die expansive Geldpolitik und sich verschlechternde Konjunkturdaten war der Preis pro Feinunze zwischenzeitlich auf über 1.500 US-Dollar gestiegen – zum Jahresende hin fiel der Goldpreis dann in Folge des Teilabkommens im Handelsstreit wieder etwas.

2.3. Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2019 sind die verwalteten Vermögenswerte aufgrund des Investmentansatzes der LAM mit breiter Diversifizierung, antizyklischem Investieren und laufender Risikokontrolle weiter angestiegen. Gleichzeitig konnten neue Kundenbeziehungen aufgebaut werden. Zum Wachstum trug auch die Fortsetzung des LIQID Private Equity-Programms bei, im Rahmen dessen Private-Equity-Beteiligungen an semiprofessionelle Investoren vermittelt werden. Im Ergebnis konnten die Provisionserträge deutlich auf 1.855 TEUR gesteigert werden.

In der Vermögensverwaltung konnten 2019 die AuM von 225,4 Mio. Euro auf 404,1 Mio. Euro gesteigert werden. Das seit der Aufnahme vermittelte Volumen in Private Equity und Immobilien betrug per Ende 2019 insgesamt 79 Mio. Euro.

Im Geschäftsjahr konnten unterschiedliche Marketingkanäle erfolgreich getestet werden. Außerdem wurden LIQID für die angebotene Dienstleistung verschiedenste Auszeichnungen (z.B. von dem Wirtschaftsmagazin Capital, oder dem Rating-Institut Firstfive) verliehen. Neben dem Angebot an qualitativ hochwertigen Investitionsmöglichkeiten – bei dem der Kunde die Möglichkeit hat, neben der Vermögensverwaltung auch in alternative Anlageklassen zu investieren – kommt dem von LIQID verfolgten Kundenbetreuungsansatz eine übergeordnete Priorität zu.

Korrespondierend mit der Geschäftsentwicklung wuchs die Zahl der Mitarbeiter von zehn auf 17 Angestellte einschließlich Geschäftsführer. Insgesamt hat sich der Geschäftsverlauf der LAM positiv, aber noch unter Plan entwickelt.

3. Lage des Unternehmens

Für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ist der zwischen der Obergesellschaft LIQID Investments GmbH und der Untergesellschaft LIQID Asset Management GmbH bestehende Ergebnisabführungsvertrag von entscheidender Bedeutung. Neben dem Ausgleich der bei der LIQID Asset Management GmbH entstehenden Verluste aus dem Geschäftsaufbau trägt er essentiell zur Sicherstellung der Liquiditätsausstattung der LIQID Asset Management GmbH bei.

3.1. Vermögenslage

Zum Bilanzstichtag belief sich die Bilanzsumme auf 1.478 TEUR (Vorjahr 1.002 TEUR). Die Vermögensgegenstände setzen sich vor allem aus Forderungen gegenüber Kreditinstituten i.H.v 711 TEUR (Vorjahr 492 TEUR) sowie Forderungen gegenüber Kunden i.H.v. 703 TEUR (Vorjahr 484 TEUR) zusammen. Weitere Aktiva sind Anteile an verbundenen Unternehmen i.H.v. 39,8 TEUR und immaterielle Anlagewerte i.H.v. 13 TEUR. Die Verbindlichkeiten i.H.v. 886,1 TEUR addieren sich aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten i.H.v. 155,8 TEUR sowie aus Sonstigen Verbindlichkeiten i.H.v. 730,3 TEUR. Rückstellungen i.H.v. 104,7 TEUR wurden vornehmlich für Jahresabschlusserstellungs- und -prüfungskosten und weitere Auslagen gebildet und liegen über dem Vorjahreswert von 54,8 TEUR. Zum Geschäftsjahresultimo belief sich das bilanzielle Eigenkapital auf 487,5 TEUR und ist damit auf dem Niveau des Vorjahres. In Höhe von 12,5 TEUR bestehen noch nicht eingeforderte ausstehende Einlagen.

3.2. Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2019 war die Liquiditätslage der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Übernahme des Periodenverlustes im Rahmen des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags durch die LIQID Investments GmbH jederzeit geordnet. Die Zahlungsfähigkeit war stets gewährleistet, wie die jederzeit ausreichenden Guthaben bei Kreditinstituten, die sich zum Stichtag auf 48 % der Bilanzsumme belaufen, anzeigen. Die Gesellschaft gab im Geschäftsjahr 2019 die Meldung der Eigenmittel auf Basis der fixen Gemeinkosten gemäß Artikel 97 der Capital Requirements Regulation (CRR, Regulation (EU) No. 575/​2913) sowie der Kapitalquoten gemäß Artikel 92 CRR ab. Zum 31. Dezember 2019 betrug die Eigenmittel/​Kostenrelation gemäß Art. 97 Abs. 3 CRR auf Basis des festgestellten Jahresabschlusses 2018 34,10 %, die Gesamt-, harte Kern- sowie Kernkapitalquote gemäß Artikel 92 CRR jeweils 10,91 %. Es wurden wie im Vorjahr während des Geschäftsjahres weder wesentliche Investitionsverpflichtungen eingegangen noch getätigt.

3.3. Ertragslage

Mit der zunehmenden Anzahl an Kunden stiegen auch die Provisionserträge im Geschäftsjahr 2019 auf 1.855 TEUR von 1.173 TEUR im Jahr 2018 an. Die Provisionserträge der Gesellschaft verteilen sich auf die Finanzportfolioverwaltung und auf die Vermittlung der Private-Equity- und Real-Estate-Fonds. Aus anderen Tätigkeiten sind der Gesellschaft keine Provisionserträge zugeflossen. Dem stehen Provisionsaufwendungen für übernommene Gebühren für Depotführung und Wertpapiertransaktionen i.H.v. 637 TEUR gegenüber. Auch hier wirkte sich die höhere Anzahl an verwalteten Vermögenswerten aus. So lagen die Provisionsaufwendungen im Jahre 2018 noch bei 440 TEUR. Das Provisionsergebnis konnte somit im Geschäftsjahr 2019 auf 1.218 TEUR erhöht werden (Vorjahresergebnis 733 TEUR). Weitere Aufwendungen bestehen in Verwaltungsaufwendungen, die sich mit dem wachsenden Geschäft von 1.136 TEUR im Geschäftsjahr 2018 auf 1.783 TEUR ausweiteten. Die steigende Mitarbeiterzahl ließ die Aufwendungen für Löhne und Gehälter inkl. Sozialaufwendungen auf 1.054 TEUR im Geschäftsjahr 2019 ansteigen (Vorjahr 483 TEUR). Sonstige Verwaltungsaufwendungen beziffern sich auf 729 TEUR (Vorjahr TEUR 653). Die Gesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2019 die operativen Kosten nicht aus dem Provisionsergebnis decken. Mithin wurde ein Jahresfehlbetrag von 477 TEUR erzielt, der über dem Jahresfehlbetrag des Vorjahres 2018 i.H.v TEUR 400 liegt. Diese Entwicklung erklärt sich durch die gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Kosten und die Tatsache, dass der Umsatz aus neu akquirierten AuM’s stets zeitverzögert generiert wird. Unter Berücksichtigung der Verlustübernahme durch die LIQID Investments GmbH resultiert ein Jahresüberschuss von TEUR 0 für das Geschäftsjahr 2019.

3.4. Gesamteinschätzung

Die Provisionserträge sind mit einem Zuwachs von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr kräftig angestiegen. Die zunehmende Akzeptanz der digitalen Vermögensverwaltung und das hervorragende Abschneiden der Anlagestrategien im Wettbewerbsvergleich sind hierfür die Hauptgründe. Das Wachstum der betreuten Kunden im Bereich Vermögensverwaltung und der damit verbundenen Erträge entwickelten sich unter Plan, im Bereich Anlagevermittlung dagegen über dem Plan. Die Kapitalausstattung und die Liquidität der Gesellschaft sind zu jedem Zeitpunkt als geordnet einzuschätzen.

3.5. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Als stark wachsendes und junges Unternehmen, das sich auf die Vermögensverwaltung beschränkt, können Leistungsindikatoren (KPIs oder Key Performance Indicators) nicht nur rein finanzieller Natur sein. Die stetige Erhöhung des positiv besetzten Bekanntheitsgrades durch Online- und Offline-Medien und Marketing sowie die Sicherung einer zweifelsfreien Reputation durch hochqualifizierte Dienstleistung und Service gehören ebenso zu den nicht finanziellen KPIs, wie die Sicherung der Qualität und Belastbarkeit der operationellen und informationstechnologischen Infrastruktur.

Im Interesse der Kundenzufriedenheit und zur Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen legt die LAM großen Wert auf die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter und auf adäquate Personalressourcen. Bereits bei der Einstellung werden hohe Anforderungen an Qualifikation und Erfahrungen potentieller Bewerber gestellt. Zusätzlich werden Mitarbeiter geschult, um dem aktuellen Wissensstand und den aufsichtsrechtlichen Erfordernissen Rechnung zu tragen.

Als finanzielle KPIs sind vor allem die Entwicklung und die Höhe der Provisionserträge zu nennen. Zusätzlich stehen klassische Performancekennzahlen der Kundenvermögen und die Kosten zur Neukundengewinnung im Fokus.

Über das gesamte Geschäftsjahr und insbesondere in der zweiten Jahreshälfte konnten zunehmende Wachstumszahlen in den verwalteten Vermögenswerten verzeichnet werden. Dies spricht für die Wirksamkeit der verwendeten Wege in der Neukundengewinnung und des Dienstleistungsangebotes.

4. Risiko-, Chancen und Prognosebericht

4.1 Risikobericht

4.1.1. Risikomanagementsystem

Die Gesellschaft hat ein angemessenes System zur Risikoüberwachung und -steuerung implementiert, das fortlaufend verbessert wird. Elementare Bestandteile des Risikomanagements sind Risikoinventur und Risikotragfähigkeitsberechnungen. Dabei werden die wesentlichen Risiken der Gesellschaft identifiziert und deren finanzielle Auswirkungen auf die Gesellschaft vor dem Hintergrund alternativer Szenarien modelliert. Als Risikodeckungsmasse dienen die Eigenmittel nach aufsichtsrechtlicher Eigenmitteldefinition abzüglich der aufsichtsrechtlich vorzuhaltenden Eigenmittel.

Die Risiken werden durch geeignete Instrumente (insbesondere Geschäfts- und Kapitalplanung, KPIs und Kostenkontrolle) gesteuert und überwacht und regelmäßig kommuniziert. Aufgrund der durch das frühe Unternehmensstadium noch nicht kostendeckenden Provisionserträge steht eine ausreichende Eigenmittelzufuhr im Fokus.

Neben der Risikocontrolling-Funktion sind interne Revision sowie Beauftragte für Compliance, Geldwäsche- und Betrugsprävention, Datenschutz, Informationssicherheit sowie Auslagerungsmanagement implementiert. Risikomindernd wirkt sich auch der Verzicht auf das Eigengeschäft und den Eigenhandel aus.

4.1.2. Risikoarten

Angesichts der Art der Geschäftstätigkeit, begrenzten Größe der Gesellschaft und des Geschäftsumfangs sind die Risiken überschaubar. Die Geschäftsleitung sieht als wichtigste Risiken Ertrags- und korrespondierende Liquiditätsrisiken, indirekte Marktpreisrisiken, operationelle Risiken sowie Haftungs- und Reputationsrisiken, während Adressenausfallrisiken weniger relevant sind.

Ertrags- und Liquiditätsrisiken

Im Hinblick auf die noch laufende Aufbauphase besteht das entscheidende Ertragsrisiko derzeit vorrangig in der Gewinnung einer ausreichenden und stabilen Kundenbasis als Grundlage für die Erzielung kostendeckender Provisionserträge, das in der Folge auch zu Liquiditätsrisiken führen kann.

Die Entwicklung der Kundenbasis wird anhand von KPls fortlaufend überwacht und gesteuert.

Die Liquidität der Gesellschaft wurde im Berichtszeitraum ausschließlich in Kontoguthaben bei einem inländischen Kreditinstitut angelegt. Die Finanzierung der Gesellschaft ist nicht abhängig von finanzierenden Instituten, sondern wird durch eigene Eigenmittel, Eigenmittel der Muttergesellschaft sowie durch die laufende Geschäftstätigkeit sichergestellt.

Indirekte Marktpreisrisiken

Direkte Marktpreisrisiken bestehen derzeit nicht, da die Anlage eigener Mittel ausschließlich in laufenden Guthaben erfolgt. Indirekt können fallende Marktpreise an den Kapitalmärkten zur Reduzierung der Kundenvermögen und Minderung der Berechnungsbasis der Provisionserträge aus Vermögensverwaltung führen. Darüber hinaus könnten fallende Notierungen die Neukundenakquisition erschweren und Kosten aus rechtlichen Auseinandersetzungen mit unzufriedenen Kunden fördern. Die indirekten Marktrisiken werden insbesondere als Bestandteil der Ertragsrisiken gesteuert.

Operationelle Risiken

Gefahren und Verluste, die durch die Unangemessenheit sowie das Versagen interner Prozesse und Systeme, menschlichen Handelns oder durch externe Ereignisse hervorgerufen werden, sind als operationelle Risiken definiert. Für die Gesellschaft sind operationelle Risiken vor allem durch Personal- und IT-Risiken möglich. Zur Risikosenkung tragen vor allem die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter und Kompetenz- und Vertretungsregelungen bei. Zur Minimierung der IT-Risiken erfolgen bspw. Datensicherungen. Ferner kommt dem Datenschutz eine zentrale Bedeutung zu. Die interne Revision prüft die Funktionsfähigkeit der internen Kontrollmechanismen und -systeme und ermöglicht eine stetige Weiterentwicklung und Adaption.

Haftungs- und Reputationsrisiken

Haftungsrisiken können gegenüber Kunden aus der Vermögensverwaltung resultieren, weshalb Kundenerwartungen eine große Bedeutung beigemessen werden. Die Gesellschaft bietet den Kunden personalisierte Kundenprofile zur Auswahl an, die den langfristigen Anlagezielen, der korrespondierenden Risikotragfähigkeit und der gewünschten Anlagestrategie Rechnung tragen. Die individuelle Risikotragfähigkeit und die entwickelten Verfahren zur Ermittlung derselben werden regelmäßig auf ihre Angemessenheit überprüft. Vertraglich definierte Verlustschwellen werden kontinuierlich durch eine zweistufige Softwarestruktur überwacht und bei Verletzungen entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Ein Beschwerdemanagement und eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung sind vorhanden.

Adressenausfallrisiken

Durch die mangelnde Konzentration auf einzelne Kunden oder Branchen, ausreichend bonitätsstarke Schuldner und die kurze Laufzeit der Honorarforderungen gegenüber den Kunden, sind Adressenausfallrisiko als gering einzustufen. Überfällige Zahlungen oder ungewöhnliches Zahlungsverhalten werden laufend überwacht und kontrolliert, sodass Risiken frühzeitig erkannt werden.

Allgemeines Geschäftsrisiko

Geänderte Rahmenbedingungen können ein allgemeines Geschäftsrisiko darstellen. Hierunter sind – nicht abschließend – die folgenden Punkte zu subsumieren: aufsichtsrechtliche Regulierung, Kundenverhalten, Marktentwicklung, technischer Fortschritt, etc.

Negative Auswirkungen auf den weiteren Geschäftsverlauf können aus einer anämischen respektive stagnierenden konjunkturellen Entwicklung resultieren, die das Ergebnis exogener Schocks oder der im Risikobericht aufgeführten Risiken sein können. Die aufgeführten Risiken werden stetig und strukturiert im Rahmen des Risikomanagements überwacht. Mit Hilfe externer und interner IT-Systeme und Strukturen können operationelle Risiken durch Automatisierung respektive Digitalisierung mitigiert werden. Die Anforderungen an die implementierten Risikosysteme werden vor dem Hintergrund des starken Wachstums des Geschäftsbetriebes kontinuierlich überprüft. Die Geschäftsführung der Gesellschaft ist laufend in die Geschäftstätigkeit eingebunden. Die mittelbaren Gesellschafter werden regelmäßig im Rahmen von Gesellschafterversammlungen informiert. Aktuell sind keine existenzbedrohenden respektive sonstige Risiken mit gravierenden Auswirkungen auf Ertrags-, Finanz- und Vermögensausstattung weder schlagend noch zu erkennen.

4.2. Chancenbericht

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Akzeptanz digitaler Angebote, des weiterhin hohen Anlagedrucks auf Investorenseite und den im Wettbewerbsvergleich hervorragenden Vermögensverwaltungsleistungen, geht die Gesellschaft davon aus, dass neue Kundenbeziehungen aufgebaut und gleichsam bestehende Kundenbeziehungen ausgebaut werden können. Das heißt, dass neben der Neuakquise von Kunden durch gesteigerte Marketing-Aktivitäten, vor allem auch für Bestandskunden, die Vertrauen durch gute Ergebnisse gewonnen haben, weitere Dienstleistungen bereitzustellen. Der digitale Ansatz im Zusammenspiel mit der Kapitalmarktexpertise der HQ Trust GmbH ist in dieser Konstellation ein attraktives Anlageangebot. Kunden, die über die Zeit ein gesteigertes Vertrauen zu LIQID und seinen erstklassigen Dienstleistungen aufbauen, geben kontinuierlich mehr Vermögen in die Verwaltung.

Genau daraus, dass LIQID eine Unternehmensstrategie verfolgt, bei der verschiedene Dienstleistungen angeboten werden – die sich außerdem stetig erweitern – ergibt sich die Chance, dass Kunden mehrere Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Sowohl der Aufbau neuer als auch die Vertiefung bestehender Kundenbeziehungen wirkt sich unmittelbar auf die Höhe der Provisionsergebnisse aus. Sollte der Erfolg über den Erwartungen ausfallen, erhöht sich das Provisionsergebnis nochmals. Eine positive Wertentwicklung der Kundenvermögen durch besser als erwartetes Abschneiden der Kapitalmärkte erhöht ebenso die Provisionserträge.

Trotz der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Märkte verspüren potentielle Kunden das Bedürfnis für langfristige Anlagen. Weitere Chancen werden in der stetigen Verbesserung und dem Ausbau der digitalen Reporting- und Dienstleistungsfunktionalitäten in Zusammenhang mit der Erweiterung des Anlageangebots gesehen.

4.3. Prognosebericht

4.3.1. Rahmenbedingungen

Die globale Ausbreitung des Coronavirus ist ein schwerer, aber vorübergehender Schock für die Weltwirtschaft. Um die Ausbreitung zu verlangsamen, haben zahlreiche Regierungen Einschränkungen des öffentlichen Lebens veranlasst, die die Realwirtschaft empfindlich treffen. In Folge der Maßnahmen, die zur Eindämmung der Pandemie beschlossen wurden, müssen Unternehmen in vielen Ländern der Welt ihre Produktion für Wochen oder Monate pausieren, wodurch weltweit Lieferketten unterbrochen werden. Die angeordnete Schließung von Geschäften und der Anstieg von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit führen zusätzlich zu einem Einbruch der Nachfrage nach Konsumgütern.

Die konkreten Folgen für die Realwirtschaft sind bisher aufgrund der Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung und der unklaren Datenlage nur schwer abzusehen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist bereits offensichtlich, dass die globale Wirtschaft im ersten Halbjahr einen deutlichen Produktionsverlust und infolgedessen auch eine Rezession erleben wird.

In den USA schrumpfte das BIP im ersten Quartal um 4,8 Prozent und damit so stark wie zuletzt im Jahr 2008. In Folge der Ausgangssperren und Kontaktverbote brachen die Konsumausgaben der privaten Haushalte um 7,6 Prozent ein, was den stärksten Rückgang seit 1980 bedeutet. Währenddessen liegt die Anzahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung bei einem Allzeithoch von 26 Millionen.

Im Hinblick auf die Konjunktur in Deutschland geht das ifo-Institut in seiner jüngsten Prognose davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 6,6 Prozent schrumpfen wird, was ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben würde. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht in seinem Basisszenario von einem Rückgang des BIP um 2,8 Prozent aus.

Um die Folgen für die Unternehmen aufzufangen und die Wirtschaft zu stabilisieren, haben Politik und Zentralbanken umgehend und konsequent Maßnahmen ergriffen. Die geld- und fiskalpolitischen Interventionen in den USA und der Eurozone sind expansiver als je zuvor und sollen auch dazu dienen, das Vertrauen in die Märkte zurückzubringen. Die Europäische Zentralbank reagierte mit der Auflage eines Notfallprogrammes zum weiteren Ankauf von Wertpapieren im Umfang von insgesamt 750 Milliarden Euro, während die FED ihren Leitzins zwischenzeitlich um 1,5 Prozentpunkte senkte und zudem ankündigte, in unbegrenztem Ausmaß Staatsanleihen aufzukaufen. Unternehmen sollen zusätzlich durch den Ankauf von Unternehmensanleihen und die Bereitstellung von Kreditlinien unterstützt werden. Neben den geldpolitischen Maßnahmen haben zahlreiche Länder Konjunkturprogramme beschlossen, um Unternehmen möglichst gut durch die Krise zu helfen und Arbeitnehmer vor Entlassungen zu bewahren. In Deutschland wurden bereits der Zugang zu Kurzarbeitergeld und die Beantragung von Soforthilfen erleichtert. Zur Unterstützung von Unternehmen wurden Möglichkeiten zur Steuerstundung und umfangreiche Kreditlinien sowie ein „Wirtschaftsstabilisierungsfonds“ beschlossen.

Die von Regierungen und Zentralbanken zur Stützung der Wirtschaft und der Gesundheitssysteme beschlossen Maßnahmenpakete sind sehr umfangreich und wirken sich stabilisierend auf die Kurse aller Anlageklassen aus. Da das Coronavirus sich sehr plötzlich und negativ sowohl auf Nachfrage als auch Angebot/​Produktion auswirkt, sind fiskalpolitische und geldpolitische Stützung gleichermaßen relevant. Der positive Effekt von fiskalischen Maßnahmen tritt in der Regel schneller ein als bei geldpolitischen Maßnahmen – am schnellsten wirkt „Helikoptergeld“, wie es in den USA bereits umgesetzt wurde. Während fiskalpolitische Maßnahmen sich zuletzt primär in einer Stabilisierung der Aktienkurse niederschlugen, gehen wir bei Anleihen davon aus, dass diese in den kommenden Monaten spürbar durch die geldpolitischen Maßnahmen gestützt werden.

An den Finanzmärkten wurden die genannten Maßnahmen bisher sehr positiv aufgenommen. Nachdem regionale und globale Aktienindizes zwischen Mitte Februar und Mitte März über 30 Prozent verloren hatten, stabilisierten sich die Kurse in Folge der angekündigten Kreditprogramme und Konjunkturpakete wieder merklich. Auch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erweisen sich bisher als erfolgreich, sodass die Kurve der Infizierten in den meisten Ländern mittlerweile einen flacher werdenden Verlauf aufweist. Mit einer baldigen Lockerung der Restriktionen könnte eine wirtschaftliche Erholung relativ kurzfristig einsetzen, da in manchen Industrien der Produktionsausfall durch Nachholeffekte teilweise kompensiert werden dürfte. Auch die Entdeckung eines Impfstoffes oder einer wirksamen Behandlungsmethode könnte die Situation abrupt ändern.

4.3.2. Prognose der Gesellschaft

Die größten Risiken für die weitere Entwicklung der Gesellschaft sind derzeit eine anhaltende wirtschaftliche Rezession durch eine weitere Ausbreitung der Pandemie, sowie weitere Turbulenzen an den Kapitalmärkten. Eine schwere Rezession beinhaltet das Risiko, dass Anleger sich gezwungen sehen, auf Kapital zurückzugreifen, das ursprünglich für den langfristigen Vermögensaufbau vorgesehen war, während erneute Kurseinbrüche Anleger dazu veranlassen könnten, ihr investiertes Kapital kurzfristig abzuziehen. Da die Zahl der Neuinfizierten aktuell abnimmt und Lockerungen der Maßnahmen bereits angekündigt wurden, rechnen wir derzeit nicht mit einem schweren Rezessionsszenario. Zukünftigen Schwankungen an den Kapitalmärkten sehen wir durch die Diversifikation unseres Angebotes über alle Wirtschaftsregionen und Anlageklassen hinweg zuversichtlich entgegen.

Das beobachtete Anlegerverhalten unserer Kunden während der Corona-Marktkorrektur lässt bisher aber nicht darauf schließen, dass sich eine hohe Anzahl der Kunden aus dem Kapitalmarkt zurückzieht. Im Gegenteil, die Mehrheit der Kunden stockt Investitionen auf und auch die Neukundengewinnung setzt den Trend aus den vergangenen Monaten fort. Als Folge der oben genannten Risiken kann es jedoch auch weiterhin zu Korrekturen an den Aktienmärkten kommen, was die Gesellschaft direkt betreffen würde. Insbesondere falls eine konjunkturelle Abkühlung mit einer Eskalation eines bestehenden geopolitischen Konflikts einhergeht, kann es zu einer kräftigeren Korrektur kommen. Dadurch kann die Bereitschaft von Interessenten, Geld im Rahmen einer Vermögensverwaltung anzulegen sinken, was das Wachstum der Gesellschaft negativ beeinflussen würde. Auch würden die Provisionsergebnisse bestehender Kundenverbindungen in einem solchen Szenario geschmälert werden.

In den ersten fünf Monaten des neuen Geschäftsjahres beschränkten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen unter Einbezug der Corona-Pandemie auf einen marktbedingten Rückgang des verwalteten Vermögens mit einem gleichzeitigen Zugang neu akquirierter Vermögen. Dadurch haben sich für die LAM keine signifikanten wirtschaftlichen Auswirkungen ergeben.

Durch nahezu vollständig digitale Organisation der Arbeitsabläufe konnte die Arbeit aller Mitarbeiter im Homeoffice ohne große Einschränkungen fortgeführt und erfolgreich ausgeführt werden. Die Kundenbetreuung ist stets sichergestellt. Personaleinsparungen während der Corona-Pandemie haben nicht stattgefunden, die geplanten Neueinstellungen wurden realisiert.

Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Rahmenbedingungen und des Kundenverhaltens aufgrund der Corona-Pandemie wird der Fokus der Gesellschaft auch im Jahr 2020 unverändert auf exzellenter Servicequalität und optimaler Anlage der Kundenmittel liegen. Auf dieser Grundlage wird trotz der Auswirkungen der Corona Pandemie ein Wachstum der verwalteten Mittel angestrebt. Hierbei spielt weiterhin die Neukundenakquise eine wichtige Rolle. Die große Basis zufriedener bestehender Kunden bietet aber auch die Möglichkeit, diese Beziehungen auszubauen und wird von der Gesellschaft mit einem strukturierten Ansatz verfolgt.

Abhängig vom Wachstum rückt ein kostendeckender Betrieb näher. Allerdings rechnet die LAM 2020 mit einem weiteren negativen Ergebnisjahr, weil die im Laufe des Geschäftsjahres hinzukommenden AuM erst zeitversetzt Provisionserträge generieren. Die LIQID Asset Management GmbH plant daher in 2020 mit einem Anstieg der AuM in der Vermögensverwaltung auf 642 Mio. EUR. Das Anlagevermittlungsvolumen soll sich nach Planung auf 145 Mio. Euro erhöhen. Bei der Planung ist jedoch zu berücksichtigen, dass zukünftige Auswirkungen der COVID 19 Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden können. Unter der Annahme der Plankosten einschließlich Personal und Verwaltungsaufwand ist unter dem Planungsansatz mit einem negativen Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit zum Ende 2020 i.H.v. von 750 TEURO zu rechnen, wobei eine Verlustübernahme durch die Muttergesellschaft sichergestellt ist.

 

Berlin, 23. Juli 2020

gez. Johannes Gamroth, Geschäftsführer

Niederschrift über die Gesellschafterversammlung der LIQID Asset Management GmbH

Unter Verzicht auf alle durch Gesetz und Gesellschaftsvertrag vorgeschriebenen Formen und Fristen der Einberufung und Ankündigung fasste die alleinige Gesellschafterin der LIQ.ID Asset Management GmbH, Berlin, die LIQ.ID Investments GmbH, Berlin, die das gesamte Stammkapital von EUR 25.000,00 hält, den folgenden Beschluss:

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019, der eine Bilanzsumme von EUR 1.478.265,41 und einen Jahresüberschuss/​Bilanzgewinn von EUR 0,00 ausweist, wird in vorliegender Form festgestellt.

 

Berlin, 12. August 2020

gez. Christian Schneider-Sickert

Geschäftsführer LIQ.ID Investments GmbH

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die LIQID Asset Management GmbH, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der LIQID Asset Management GmbH, Berlin, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der LIQID Asset Management GmbH, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Frankfurt am Main, den 23. Juli 2020

DASE HAENEL GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lutz Michael Dase, Wirtschaftsprüfer

Inez-Maria Haenel, Wirtschaftsprüferin

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