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Linken passt Streikkultur nicht

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In New York und Boston legen die Menschen den Verkehr lahm, um auf die Folgen der Finanzkrise aufmerksam zu machen, in Frankreich gehen Tausende auf die Straße, um gegen die Sparpläne zu demonstrieren.

In Deutschland – nichts. Das passt den Linken so gar nicht. „Es gelingt uns nicht, dem Verursacher der Krise ein Gesicht zu geben“, klagt Linke-Parteivizechefin Katja Kipping. Dabei gäbe es doch einige Gesichter, wie die Ratingagenturen. Doch will man Protestierende mobilisieren, findet man keine Adresse. Eine andere Parteivize der Linkspartei gibt sich kämpferischer. In Dunkelrot trat Sahra Wagenknecht kürzlich vor Parteilinken in Berlin auf. Nach dem bejubelten Slogan „Kapitalismus bedeutet immer Krieg“ rief sie in bestem Denglisch den Schlachtruf für die Revolution aus: „Occupy Deutsche Bank, occupy Commerzbank“. Wagenknecht hat auch die passende Erklärung für die Untätigkeit parat. So sei das Grundproblem, dass es in Deutschland kaum Tradition für Streiks gäbe und sie auch kriminalisiert würden. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Deutschen seien zwar viel geduldiger und hätten mehr Hoffnung, dass sich alles von selbst richtet, doch auch bei ihnen sei irgendwann eine Schwelle überschritten. Und diese sei nach ihrer Hoffnung bald überschritten. Hoffentlich gibt es dann genug Bahnsteigkarten. Auf den Rasen treten wir nicht.

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