Leonardo DiCaprio erfüllt sich einen Traum – und spielt mit Benicio del Leonardo DiCaprio (50) und Benicio del Toro (58) stehen erstmals gemeinsam vor der Kamera – und das gleich in einem Film von Regie-Ikone Paul Thomas Anderson. Die Satire „One Battle After Another“ (Kinostart: 26. September) verbindet politischen Ernst mit anarchischem Humor – und bringt dabei auch DiCaprios größten Karriereschmerz zum Abschluss.
DiCaprio im Bademantel statt Smoking
DiCaprio bricht mit seinem Image des eleganten Leading Man. Als Bob Ferguson, ein gescheiterter Revolutionär und Dauer-Kiffer, stolpert er im ausgeleierten roten Bademantel, mit zerzaustem Haar und übergroßen Sonnenbrillen in eine neue Auseinandersetzung mit alten Feinden. Inspiration: Jeff Bridges’ legendärer „The Dude“ aus The Big Lebowski.
„Stell dir vor, The Dude wäre Revolutionär im 21. Jahrhundert“, erklärt DiCaprio. „Bob hat nur ein Outfit: den Bademantel, in dem er bekifft auf dem Sofa sitzt, als plötzlich das Chaos über ihn hereinbricht.“
Del Toro als Karate-Sensei
Benicio del Toro spielt Sensei Sergio St. Carlos, einen lokalen Karatelehrer, der zwischen Atemübungen und philosophischen Ratschlägen unfreiwillig in den Kampf gezogen wird. „Paul will lachen – das hat man am Set gespürt“, erzählt del Toro.
Eine der Slapstick-Szenen: Sergio verschwindet durch eine Falltür, die sofort wieder von einem Teppich verdeckt wird. „Das ist Slapstick wie bei Buster Keaton“, schwärmt del Toro.
Kampf um die Tochter
Die Geschichte: Bob lebt seit 16 Jahren zurückgezogen mit Tochter Willa (Chase Infiniti). Als Erzfeind Colonel Lockjaw (Sean Penn) auftaucht und das Mädchen entführt, muss Bob handeln – Heldentaten im Bademantel inklusive. Selbst seine Sonnenbrillen, die eher nach Drogerie-Regal als nach Hollywood aussehen, hat DiCaprio eigenhändig ausgesucht.
„Bob ist kein klassischer Held“, sagt DiCaprio. „Sein Heldentum ist einfach nur: weitermachen.“
Roadtrip mit Risiko
Auch Action gibt es: Verfolgungsjagden durch verlassene Städte, bei denen del Toro hinterm Steuer saß – während DiCaprio halb aus dem Fenster hing. „Ich hatte Leo, den Diamanten, draußen am Auto hängen“, so del Toro. „Da konnte ich keine Fehler machen.“
Vater stolz auf Sohn
Besonders bewegend für DiCaprio: sein Vater George, ein erklärter Friedensaktivist, war bei der Premiere dabei – und feierte die Botschaften des Films. Ironischerweise hatte George schon 2021 in Andersons Licorice Pizza einen Cameo, noch vor seinem berühmten Sohn.
Endlich Anderson – nach 25 Jahren
Für DiCaprio erfüllt sich mit One Battle After Another ein lang gehegter Traum. Sein „größtes Bedauern“ sei es gewesen, Andersons Kultfilm Boogie Nights 1997 ausgeschlagen zu haben – die Rolle ging damals an Mark Wahlberg.
„Ja, ich bereue es“, sagt DiCaprio. „Aber vor allem, weil ich dieses Meisterwerk liebe. Zum Glück darf ich jetzt, ein Vierteljahrhundert später, Teil von Pauls Magie sein.“
Kommentar hinterlassen