Der überraschende Rücktritt des französischen Premierministers Sébastien Lecornu hat an den Finanzmärkten für deutliche Turbulenzen gesorgt. Anleger reagierten verunsichert auf die politische Krise in Paris. Der französische Leitindex Cac 40 fiel am Montagvormittag um rund 1,5 Prozent auf 7.957 Punkte. Auch der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar an Wert.
Politische Unsicherheit drückt auf Stimmung
Mit Lecornus Rücktritt wächst die Sorge, dass sich die politische Instabilität in Frankreich weiter verschärfen könnte. Das Land steht bereits unter Druck: hohe Staatsverschuldung, schwaches Wachstum und anhaltende gesellschaftliche Spannungen prägen die Lage. Investoren befürchten, dass eine längere Regierungskrise die Reformfähigkeit Frankreichs und die Haushaltsdisziplin der Regierung zusätzlich beeinträchtigen könnte.
Analysten verweisen darauf, dass die Märkte empfindlich auf politische Risiken reagieren. „Frankreich ist wirtschaftlich zu groß, um ignoriert zu werden – ein Machtvakuum in Paris verunsichert ganz Europa“, sagte ein Börsenstratege in Frankfurt.
Euro verliert an Stärke
Auch der Euro stand am Montag unter Druck und gab gegenüber dem US-Dollar leicht nach. Marktbeobachter führen dies auf die wachsende Unsicherheit über die politische Stabilität der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone zurück.
Während der deutsche DAX und andere europäische Indizes moderat nachgaben, reagierte der Cac 40 besonders empfindlich. Bank- und Industrieaktien gehörten zu den größten Verlierern des Tages.
Blick nach Brüssel und auf mögliche Nachfolge
Die EU-Kommission und andere Mitgliedstaaten beobachten die Entwicklung aufmerksam. Ein länger anhaltender Stillstand in Frankreich könnte sich auch auf europäische Haushaltsverhandlungen und Reformprojekte auswirken.
Noch ist unklar, wer Lecornu nachfolgen wird. Präsident Emmanuel Macron will laut französischen Medienberichten „rasch Stabilität herstellen“. Die Ernennung eines Nachfolgers wird im Laufe der Woche erwartet.
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