Donald Trump als Friedensstifter zwischen Indien und Pakistan? Das klingt ungefähr so glaubwürdig wie ein veganer Grillabend in Texas oder ein Klimagipfel in der Kohlelobby. Und doch – irgendwo in einem goldverkleideten Raum in Florida träumt der ehemalige US-Präsident wahrscheinlich genau davon: Eine große Bühne, zwei atomare Erzfeinde, und er mittendrin mit einem Mikrofon und der diplomatischen Sensibilität einer Abrissbirne.
Trump, der Mann, der mit Nordkorea „verliebt“ war, mit dem Iran „fertig“ und mit Israel „im Reinen“, ist überzeugt: Wenn einer Indien und Pakistan zum Händeschütteln bringt, dann er – notfalls durch ein Missverständnis auf Truth Social („India, great people – best curry deals. Pakistan? Also great. Why not friends? Sad!“).
Statt in Genf würden die Friedensgespräche vermutlich im Trump Tower Mumbai stattfinden – inklusive Buffet, roten Kappen und einem Gastauftritt von Ivanka als UN-Sonderbotschafterin in High Heels. Als Vermittlungsmethode schlägt Trump wahrscheinlich eine Mauer vor – diesmal nicht an der mexikanischen Grenze, sondern einfach quer durch Kaschmir. „A beautiful wall. The best. Built by locals. Paid by… someone. We’ll see.“
Der Friedensnobelpreis? Natürlich längst überfällig, wenn es nach ihm geht. Schon 2019 fragte er laut: „Warum hat Obama einen bekommen und ich nicht?“ Vielleicht, weil Obama nicht versucht hat, Friedensgespräche mit einem Handelskrieg zu starten oder den Iran mit Twitter zu erziehen.
Aber eines muss man Trump lassen: Er bringt Bewegung in festgefahrene Konflikte. Meistens zwar in Form von Explosionen, Rücktritten oder diplomatischen Notlandungen, aber hey – Bewegung ist Bewegung.
Also ja, wenn Donald Trump Frieden zwischen Indien und Pakistan stiftet, wird die Welt nicht nur staunen – sie wird wahrscheinlich auch gleichzeitig lachen, weinen und kollektiv zur UNO-Hotline greifen. Und vielleicht – nur vielleicht – kommt dann die Friedensurkunde eingerahmt mit einem kleinen goldenen „Make Peace Great Again“-Sticker.
r.
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