Kennzeichnungspflicht für KI

Die EU-Kommission drängt darauf, dass Unternehmen wie Google und Facebook möglichst bald eine Kennzeichnung für mit künstlicher Intelligenz (KI) erstellte Text-, Bild- und Audioinhalte einführen. Dieser Appell wurde von der EU-Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova vor einem Treffen mit Vertretern großer Technologieunternehmen ausgesprochen.

Es ist wichtig, dass normale Nutzer deutlich erkennen können, ob ein Text, Ton oder Bild von echten Menschen oder von „Robotern“ erstellt wurde, so Jourova. Die Informationen sollen vorerst auf der Grundlage einer freiwilligen Vereinbarung zwischen der EU und großen Unternehmen der Branche zur Bekämpfung von Desinformation in Online-Netzwerken erfolgen.

Jourova betonte, dass der freiwillige Verhaltenskodex schnell erweitert werden könne. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis neue EU-Vorschriften zur künstlichen Intelligenz in Kraft treten. Derzeit wird auf EU-Ebene am „Artificial Intelligence Act“, einem Gesetz zur künstlichen Intelligenz, gearbeitet.

Jourova wies darauf hin, dass durch generative KI wie ChatGPT und ähnliche Technologien zwar positive Entwicklungen möglich seien, man sich jedoch auch der Risiken bewusst sein müsse. Insbesondere die Schaffung und Verbreitung von Desinformation sei eine Gefahr. Jourova ist in der EU-Kommission für Transparenz und Werte zuständig.

Sie äußerte sich kritisch über den Ausstieg von Twitter aus dem Verhaltenskodex. Der von Elon Musk übernommene Konzern habe sich für eine „konfrontative“ Haltung entschieden, so Jourova. Die EU-Kommission wird das Vorgehen von Twitter streng überwachen.

Neben dem Verhaltenskodex wird es ab dem 25. August eine gesetzliche Vorgabe im Rahmen des EU-Gesetzes über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) geben. Bei Verstößen können Unternehmen Bußgelder von bis zu sechs Prozent ihres weltweiten Umsatzes drohen.

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