Keine guten Aussichten für Anleger des FHH Fonds Nr. 11 MS „Cordelia“ GmbH & Co. Containerschiff KG

„Die Bewertung ist unter dem Aspekt der Fortführung der Unternehmenstätigkeit erfolgt. Da die Markterholung nicht wie im Fortführungskonzept vom Dezember 2014 erwartet, eingetreten ist, konnte die zweite Quartalstilgung 2016 nur durch ein von der Lange-Gruppe zur Verfügung gestelltes kurzfristiges Darlehen erfolgen. Die Geschäftsführung hat ein weiteres Fortführungskonzept entwickelt, welches die Aufnahme von Neukapital II in Höhe von bis zu EUR 4.500.000 erforderlich macht. Dieser Betrag beinhaltet auch die Ablösung der der im November 2017 auslaufenden Finanzierung in Höhe von rd. USD 2,0 Mio. sowie der Betriebsmittellinie in Höhe von TEUR 900. Die Gesellschafterversammlung hat dem erneuten Konzept zur Betriebsfortführung mit Beschluss vom 3. August 2016 zugestimmt. Mit dem gleichen Beschluss wurde die Geschäftsführung ermächtigt, das Schiff zu veräußern, sofern das Betriebsfortführungskonzept nicht wie geplant umgesetzt werden kann.“

So kann man das in der jetzt aktuell hinterlegten Bilanz lesen. Das ist sicherlich nicht nur eine Hiobsbotschaft für die Anleger.

FHH Fonds Nr. 11 MS „Cordelia“ GmbH & Co. Containerschiff KG

Quickborn (vormals: Hamburg)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Bilanz zum 31. Dezember 2015

AKTIVA

31.12.2015
EUR
31.12.2014
EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
Sachanlagen
1. Seeschiff 1.063.960,06 2.713.247,45
2. Geleistete Anzahlungen 49.059,41 4.410,00
1.113.019,47 2.717.657,45
1.113.019,47 2.717.657,45
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Bordbestände
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 51.946,96 32.583,83
51.946,96 32.583,83
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 76.875,86 66.317,90
2. Forderungen gegen Gesellschafter 0,00 251.350,00
3. Sonstige Vermögensgegenstände 77.439,41 277.586,88
154.315,27 595.254,78
206.262,23 627.838,61
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 87.627,80 45.707,44
D. NICHT DURCH VERMÖGENSEINLAGEN GEDECKTE VERLUSTANTEILE DER KOMMANDITISTEN 4.379.502,54 3.433.428,62
5.786.412,04 6.824.632,12

PASSIVA

31.12.2015
EUR
31.12.2014
EUR
A. EIGENKAPITAL
Kapitalanteile der Kommanditisten
1. Festkapitalkonten der Kommanditisten 12.850.000,00 12.850.000,00
2. Rücklagekonten der Kommanditisten 257.000,00 257.000,00
3. Erfolgssonderkonten der Kommanditisten
Verlustvortrag Stand 01.01. -11.922.195,28 -9.660.744,85
Jahresfehlbetrag -938.793,92 -2.261.450,43
Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile der Kommanditisten 4.379.502,54 3.433.428,62
4. Entnahmekonten II der Kommanditisten -4.625.513,34 -4.618.233,34
0,00 0,00
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 645.800,00 936.500,00
2. Sonstige Rückstellungen 248.369,37 859.675,76
894.169,37 1.796.175,76
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.528.881,32 4.888.807,73
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 72.958,86 95.578,28
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 76.046,41 44.070,35
4. Sonstige Verbindlichkeiten 161.311,16 0,00
4.839.197,75 5.028.456,36
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 53.044,92 0,00
5.786.412,04 6.824.632,12

Anhang für das Geschäftsjahr 2015

I. Allgemeine Erläuterungen

Der Jahresabschluss der FHH Fonds Nr. 11 MS „Cordelia“ GmbH & Co. Containerschiff KG zum 31. Dezember 2015 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde in Anlehnung an das gesetzliche Gliederungsschema des § 275 Abs. 1 und 2 HGB und die Empfehlung des Verbandes Deutscher Reeder gegliedert. Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine kleine Personenhandelsgesellschaft gem. § 264a in Verbindung mit § 267 Abs. 1 HGB. Von der Aufstellung eines Lageberichts wurde gem. § 264 Abs. 1 Satz 4 HGB abgesehen.

Sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden wurden zum 1. Januar 2015 aus der Bilanz des Vorjahres übernommen. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aus dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 wurden unverändert übernommen.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung ist unter dem Aspekt der Fortführung der Unternehmenstätigkeit erfolgt. Da die Markterholung nicht wie im Fortführungskonzept vom Dezember 2014 erwartet, eingetreten ist, konnte die zweite Quartalstilgung 2016 nur durch ein von der Lange-Gruppe zur Verfügung gestelltes kurzfristiges Darlehen erfolgen. Die Geschäftsführung hat ein weiteres Fortführungskonzept entwickelt, welches die Aufnahme von Neukapital II in Höhe von bis zu EUR 4.500.000 erforderlich macht. Dieser Betrag beinhaltet auch die Ablösung der der im November 2017 auslaufenden Finanzierung in Höhe von rd. USD 2,0 Mio. sowie der Betriebsmittellinie in Höhe von TEUR 900. Die Gesellschafterversammlung hat dem erneuten Konzept zur Betriebsfortführung mit Beschluss vom 3. August 2016 zugestimmt. Mit dem gleichen Beschluss wurde die Geschäftsführung ermächtigt, das Schiff zu veräußern, sofern das Betriebsfortführungskonzept nicht wie geplant umgesetzt werden kann.

Aktuell befindet sich die Geschäftsführung zur Umsetzung des Fortführungskonzeptes in Gesprächen mit den Gesellschaftern, Banken und weiteren potentiellen Kapitalgebern.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Abschreibung des Schiffes erfolgte linear mit einem Betrag in Höhe von EUR 1.649.287,39. Der Schrottwert des MS „Cordelia“ wurde mit EUR 1.063.960,06 angesetzt.

Das Umlaufvermögen wurde zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

Die Rückstellungen umfassen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind in Höhe des Erfüllungsbetrages passiviert worden, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag bewertet.

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in fremder Währung sind mit dem Kurs bei Erstverbuchung unter Beachtung des Vorsichtsprinzips bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursverluste werden durch Neubewertung berücksichtigt.

Verbindlichkeiten und Forderungen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr in fremder Währung wurden zum Devisenkassamittelkurs gemäß BilMoG (§ 256a HGB) bewertet.

III. Erläuterung einzelner Posten der Bilanz und GuV zum 31. Dezember 2015

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben – wie im Vorjahr – eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Steuerrückstellungen enthalten in Höhe von TEUR 641,9 eine Gewerbesteuerrückstellung für die Auflösung der beim Eintritt in die Tonnagebesteuerung festgestellten Unterschiedsbeträge, die in 2008 aufgrund eines Urteils des Bundesfinanzhofes vom 13. Dezember 2007 gebildet wurde. Die nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB vorgesehene Abzinsung ist unter Ausnutzung des Beibehaltungswahlrechtes gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB nicht erfolgt. Die entsprechende Überdeckung der Steuerrückstellung zum 31. Dezember 2015 beträgt auf Basis der prospektgemäßen Veräußerung des Schiffes im Jahr 2016 TEUR 13.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von EUR 4.528.881,32 (Vorjahr EUR 4.888.807,73) durch Schiffspfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert. Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 3.367.402,48 (Vorjahr EUR 1.644.503,76) haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, in Höhe von EUR 1.161.478,84 (Vorjahr EUR 3.244.303,97) eine Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern sowie die sonstigen Verbindlichkeiten haben grundsätzlich – wie im Vorjahr – eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern enthalten eine Verbindlichkeit in Höhe von EUR 54.570,00 (Vorjahr: EUR 37.152,00) welche eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr hat. Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten einen Betrag in Höhe von EUR 106.924,66 (Vorjahr EUR 0,00) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem und weniger als fünf Jahren.

Mit Ausnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind sämtliche Verbindlichkeiten nicht besichert.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von EUR 165.903,05 (Vorjahr EUR 37.809,49) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von EUR 595.846,92 (Vorjahr EUR 155.818,59).

IV. Weitere Angaben

Durch Entnahmen sind die Kommanditeinlagen unter die im Handelsregister eingetragenen Hafteinlagen gesunken. Unter Berücksichtigung des geleisteten Sanierungskapitals haften die Gesellschafter zum 31. Dezember 2015 gemäß §§ 171 Abs. 1,172 Abs. 1, Abs. 4 HGB gegenüber den Gläubigern in Höhe von EUR 4.625.513,34 für Verbindlichkeiten der Gesellschaft unmittelbar.

Im Zusammenhang mit dem vereinbarten Gewinnvorab auf das Sanierungskapital werden zum Bilanzstichtag für das Berichtsjahr TEUR 180 bis zu dem Zeitpunkt vorgetragen, zu dem

dieser aus dem Ergebnis der Gesellschaft bedient werden kann.

Persönlich haftende Gesellschafterin ist die FHH Fonds Nr. 11 MS „Cordelia“ GmbH mit Sitz in Quickborn und einem gezeichneten Kapital von EUR 25.000,00.

Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte die Geschäftsführung durch die Geschäftsführer der persönlich haftenden und zur Geschäftsführung berechtigten Gesellschafterin FHH Fonds Nr. 11 MS „Cordelia“ GmbH:

Herr Holger Glandien, Halstenbek (seit 4. Januar 2016)

Herr Robert Frese, Hamburg (seit 4. Januar 2016)

Herr Michael Lange, München (bis 4. Januar 2016)

Herr Olaf Staats, Buxtehude (bis 4. Januar 2016)

Der Beirat setzte sich zusammen aus:

Herr Dirk Lange, München

Herr Philipp Freisem, Grünwald

Herr Michael Lange (benannt), München

 

Quickborn, den 30. August 2016

Die Geschäftsführer

gez. Holger Glandien

gez. Robert Frese

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