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Interview mit Rechtsanwalt Daniel Blazek: Was bedeutet das Verbot des „Königreichs Deutschland“?

qimono (CC0), Pixabay
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Interviewer: Herr Blazek, der Verein „Königreich Deutschland“ wurde verboten. Können Sie uns kurz erklären, warum?

Daniel Blazek: Gerne. Der Verein „Königreich Deutschland“ wurde verboten, weil seine Aktivitäten gegen die Gesetze verstoßen. Der Verein hat versucht, einen eigenen Staat innerhalb Deutschlands aufzubauen. Dabei hat er die rechtliche Ordnung der Bundesrepublik in Frage gestellt und gefährdet. Zudem verbreitet der Verein antisemitische Verschwörungstheorien und betreibt illegale Geschäfte.

Interviewer: Was genau hat der Verein gemacht, das problematisch ist?

Daniel Blazek: Der Verein behauptet, ein eigener Staat zu sein, unabhängig von Deutschland. Er hat sogar eigene „Gesetze“ erlassen und eine sogenannte „Garde“ gegründet, die quasi wie eine Polizei agieren sollte. Außerdem versucht er, Grundstücke und Gebäude von Mitgliedern zu übernehmen, um sein „Staatsgebiet“ zu vergrößern. Diese Strukturen sind rechtswidrig und stellen eine Bedrohung für die staatliche Ordnung dar.

Interviewer: Was bedeutet das Verbot jetzt konkret?

Daniel Blazek: Das Verbot bedeutet, dass der Verein und seine Unterorganisationen nicht mehr existieren dürfen. Alle Aktivitäten des Vereins sind ab sofort illegal. Das betrifft auch die Nutzung von Vereinsräumen, das Sammeln von Geld oder das Verbreiten von Inhalten über die Vereins-Website.

Interviewer: Warum hat die Polizei so groß angelegte Durchsuchungen gemacht?

Daniel Blazek: Um sicherzustellen, dass der Verein nicht heimlich weiterarbeitet. Die Behörden haben Büros und Wohnungen von führenden Mitgliedern durchsucht. Dabei wurden Dokumente und Vermögenswerte sichergestellt, um die Finanzierung illegaler Aktivitäten zu stoppen.

Interviewer: Welche Rolle spielen die antisemitischen Verschwörungstheorien?

Daniel Blazek: Diese Verschwörungstheorien sind besonders problematisch, weil sie die Menschenwürde verletzen und die Demokratie gefährden. Der Verein behauptet, dass staatliche Institutionen von „jüdischen Clans“ kontrolliert werden. Solche Aussagen sind nicht nur falsch, sondern auch strafbar, weil sie Hass und Vorurteile schüren.

Interviewer: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten des Vereins waren illegal?

Daniel Blazek: Der Verein hat unter anderem versucht, eigene Banken und Versicherungen zu betreiben – ohne die notwendige Genehmigung. Auch sogenannte Schulungen zum „Systemausstieg“ wurden gegen Bezahlung angeboten. Das Problem ist, dass diese Geschäfte gegen die Regeln der Finanzaufsicht verstoßen.

Interviewer: Was passiert, wenn Mitglieder des Vereins jetzt weitermachen?

Daniel Blazek: Sollte jemand die Aktivitäten des Vereins fortführen oder erneut versuchen, den Verein aufzubauen, drohen hohe Strafen. Das Vereinsgesetz und das Strafgesetzbuch sehen für solche Verstöße Freiheitsstrafen vor.

Interviewer: Warum ist das Verbot Ihrer Meinung nach wichtig?

Daniel Blazek: Es zeigt, dass der Staat entschlossen gegen extremistische Gruppierungen vorgeht. Diese Art von Vereinen gefährdet die Demokratie und die öffentliche Sicherheit. Wenn solche Gruppen ungestört agieren könnten, würde das Vertrauen in den Rechtsstaat massiv leiden.

Interviewer: Vielen Dank für die verständlichen Erklärungen, Herr Blazek!

Daniel Blazek: Sehr gern!

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